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BMW pocht bei Antrieben auf Technologieoffenheit

12.09.2024, 15:29:00

Ökonom Helmenstein: Die Transformation der Antriebe könnte in Österreich zu einem erheblichen Personalabbau führen

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KORREKTUR-HINWEIS
In APA0254 vom 12.09.2024 muss der letzte Satz im letzten Absatz wie
folgt ersetzt werden: "Der Großteil der Entwickler in Steyr ist laut
Eigenangaben bereits im Bereich der E-Mobilität-Forschung aktiv, bis
2030 sollen es über 90 Prozent sein." (Nicht: "Ein Drittel der
Entwickler in Steyr ist laut Eigenangaben im Bereich
E-Mobilität-Forschung aktiv, bis 2030 soll es rund die Hälfte
sein.")
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BMW, hierzulande mit seinem weltweit größtem
Motorenwerk vertreten, pocht einmal mehr auf Technologieoffenheit
bei den Autoantrieben. Unterstützung erhält der bayrische Autobauer
von Christian Helmenstein vom Economica Institut. Selbst im Jahr
2050 würden weltweit die Verbrenner noch 50 Prozent des
Autobestandes ausmachen - zum Glück für Österreich, das beim
herkömmlichen Motor sehr stark aufgestellt sei. Daran würden auch
jede Menge Arbeitskräfte hängen, so Helmenstein.
Direkt in der Autobranche beschäftigt seien 269.900 Personen,
dazu kämen noch 159.000 Jobs im Umfeld, mache zusammen 428.900
Arbeitsplätze. Wobei bei der Gesamtsumme auch beispielsweise
Tankstellenbetreiber und Kfz-Versicherer mit eingerechnet sind,
erklärte der Ökonom. Jedenfalls würde die Automobilwirtschaft in
Österreich direkt mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen
als der Einzelhandel oder die Energiewirtschaft.
Beeindruckend seien auch die Zahlen bei der Brutto-Wertschöpfung,
diese würde in Summe bei 40 Mrd. Euro pro Jahr liegen - bei einem
Gesamt-Brutto-Wertschöpfung Österreichs von rund 450 Mrd. Euro. "Das
sind atemberaubende Dimensionen", meinte der
Wirtschaftswissenschafter am Donnerstag vor Journalisten. Und er
stellte klar: Österreich habe eine "Hochleistungs-Ökonomie", aber
die Zukunft hänge an einem "seidenen Faden". Die Kfz-Branche stehe
vor massiven Veränderungen, nicht zuletzt durch den Druck Chinas auf
die internationalen Märkte.
Die Transformation der Antriebe könnte in Österreich zu einem
erheblichen Personalabbau führen - zwischen 9.100 und 45.900 Jobs
könnten betroffen sein. Die hohe Schwankungsbreite erklärte
Helmenstein damit, dass eben die Unsicherheit sehr groß sei, wohin
die Reise geht. Daher sei Technologieoffenheit so wichtig. In das
gleiche Horn stieß heute auch Elisabeth Zehetner von oecolution
austria. Sie meinte, "auf einem Bein steht es sich schlecht". "Wir
brauchen mehrere Optionen", sagte Zehetner.
BMW sieht sich damit in seiner Politik des Festhaltens am
Verbrenner - bei gleichzeitigem Ausbau der E-Mobilität - bestätigt.
Klaus von Moltke, Chef des BMW-Motorenwerkes in Steyr, betonte:
"Wichtig ist, dass sich die Produktion Hand in Hand mit der
Kundennachfrage entwickelt." Und wichtig sei auch Unterstützung vom
Staat, etwa eine Erhöhung des Investitionsfreibetrages und der
Forschungsprämie. Wobei Österreich bei Forschung und Entwicklung im
Automobilsektor ausgezeichnet aufgestellt sei, so Helmenstein.
Diesen Vorsprung gelte es zu halten.
Anderweitig sei es ohnehin schwierig mit den Chinesen Schritt zu
halten, denn diese seien bei den Rahmenbedingungen der europäischen
Kfz-Industrie überlegen. Alleine der Gaspreis würde bei einem
Fünftel des Mitbewerbes liegen. Ein entscheidender
Wettbewerbsvorteil sei auch die vertikale Integration in der
Wertschöpfung - angefangen bei den Rohstoffen bis hin zur
Servicierung. "95 Prozent der Wertschöpfung bei chinesischen E-Autos
passiert in China selbst", rechnete der Ökonom vor.
Zu den rückläufigen europäischen Zulassungszahlen bei reinen
Dieselautos - jeder dritte Dieselmotor in einem BMW weltweit kommt
aus der oberösterreichischen Industriestadt Steyr - merkte von
Moltke an, dass die weltweite Dieselmarkt stabil sei. "Unser Motor
ist noch immer von Bedeutung", so der Chef des Motorenwerkes. Er
betonte, dass in Steyr weiterhin am Dieselmotor geforscht werde.
BMW Austria hat im Vorjahr die Milliarden-Umsatzgrenze geknackt,
bei den Neuzulassungen lagen die Bayern am dritten Platz in
Österreich. Am reinen Elektromarkt war BMW die Nummer 2 hinter
Tesla. Ein Drittel der Entwickler in Steyr ist laut Eigenangaben im
Bereich E-Mobilität-Forschung aktiv, bis 2030 soll es rund die
Hälfte sein.
stf/tpo/ivn
 ISIN  DE0005190003
 WEB   http://www.bmwgroup.com/


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen