529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:SharePremiumMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfInsuranceFinanceIncomeExpensesFromInsuranceContractsIssuedExcludedFromProfitOrLossThatWillNotBeReclassifiedToProfitOrLossMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:SharePremiumMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:ReserveOfInsuranceFinanceIncomeExpensesFromInsuranceContractsIssuedExcludedFromProfitOrLossThatWillNotBeReclassifiedToProfitOrLossMember529900CPC3UZMJ3DTN752022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:SharePremiumMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:ReserveOfInsuranceFinanceIncomeExpensesFromInsuranceContractsIssuedExcludedFromProfitOrLossThatWillNotBeReclassifiedToProfitOrLossMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:ReserveOfInsuranceFinanceIncomeExpensesFromInsuranceContractsIssuedExcludedFromProfitOrLossThatWillNotBeReclassifiedToProfitOrLossMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:SharePremiumMember529900CPC3UZMJ3DTN752020-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfInsuranceFinanceIncomeExpensesFromInsuranceContractsIssuedExcludedFromProfitOrLossThatWillNotBeReclassifiedToProfitOrLossMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:TreasurySharesMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:SharePremiumMember529900CPC3UZMJ3DTN752021-01-012021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberiso4217:EURiso4217:EURxbrli:shares

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Kennzahlenübersicht Konzern








ERTRAGSKENNZAHLEN


2022

2021

2020*

2019/20**

2018/19**

Umsatz

in Mio. €

125,51

108,95

68,04

118,54

137,22

EBIT

in Mio. €

-28,64

-5,26

19,94

-28,68

-8,98

Ergebnis vor Steuern

in Mio. €

-34,88

-9,43

17,33

-35,02

-10,11

Ergebnis nach Steuern

in Mio. €

-34,87

-12,33

12,77

-27,42

-11,10

Free Cashflow

in Mio. €

-8,87

-0,22

53,25

4,27

-10,88

Mitarbeiter (im Durchschnitt)

FTE

1.096

1.091

1.169

1.243

1.347

















BILANZKENNZAHLEN

 

31.12.2022

31.12.2021

31.12.2020

30.04.2020

30.04.2019

Eigenkapital

in Mio. €

-19,05

15,24

28,54

15,02

42,72

Nettoverschuldung

in Mio. €

31,06

0,29

positiv

33,16

19,62

Working Capital

in Mio. €

21,02

32,13

31,37

38,05

31,07

Bilanzsumme

in Mio. €

128,52

134,65

138,90

161,69

117,99

Eigenkapitalquote

in %

-14,83

11,3

20,5

9,3

36,2

Gearing

in %

100,0

10,17

-

>100

45,9
















BÖRSENKENNZAHLEN

 

2022

2021

2020*

2019/20**

2018/19**

Ergebnis je Aktie

in €

-5,26

-1,86

1,93

-4,14

-1,76

Dividende je Aktie

in €

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

Eigenkapital je Aktie

in €

0,00

0,00

4,30

2,26

6,44

Höchstkurs der Aktie

in €

7,60

10,30

8,80

11,40

17,70

Tiefstkurs der Aktie

in €

5,15

6,55

4,82

3,20

10,60

Ultimokurs der Aktie

in €

5,70

7,20

7,45

6,00

11,40

Gewichtete Aktienanzahl

in Tsd. Stück

6.631

6.631

6.631

6.631

6.320

Ultimo-Börsenkapitalisierung

in Mio. €

37,80

47,74

49,40

39,79

75,59









*Mai bis Dezember

**Mai bis April



Der Inhalt


WOLFORD GRUPPE


Konzernlagebericht     

Gruppeninformationen     

Ergebnis- und Bilanzanalyse     

Entwicklung der Geschäftsfelder     

Ausblick und Ziele     

Chancen- und Risikomanagement     

Forschung und Entwicklung (F&E)     

Personalwesen     

Mehr Details     


Konzernabschluss     

Konzerngesamtergebnisrechnung     

Konzern-Cashflow     

Konzernbilanz     

Entwicklung des Konzerneigenkapitals     

Segmentberichterstattung     

Konzernanlagenspiegel     

Konzernanhang     

Erklärung des Vorstands der Wolford AG     

Bestätigungsvermerk     


WOLFORD AG


Jahresabschluss     

Bilanz     

Gewinn- und Verlustrechnung     

Anhang für das Geschäftsjahr 2022     

Anlagenspiegel     


Lagebericht     

Grunddaten zum Unternehmen     

Ergebnis- und Bilanzanalyse     

Ausblick und Ziele     

Chane- und Risikomanagement     

Forschung und Entwicklung (F&E)     

Umwelt     

Personalwesen     

Mehr Details     

Erklärung des Vorstands der Wolford AG     

Bestätigungsvermerk     


Informationen     

Kontakt & Impressum     

Ein Bild, das Text, Wand, posieren, Badeanzug enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

WOLFORD

gegründet 1950 im österreichi- 
schen Bregenz, ist Marktführer 
im Bereich Skinwear. In den 
Jahrzehnten unseres Bestehens 
haben wir zahlreiche Produkt- 
innovationen hervorgebracht, 
von denen viele heute noch zu den Bestsellern gehören. 
Wir sind mit 215 Monobrand- 
Standorten und mehr als
1.900 Handelspartnern weltweit 
in rund 55 Ländern vertreten. 
Seit 1995 ist unser Unternehmen 
an der Wiener Börse notiert. 



WOLFORD GRUPPE


Konzernlagebericht


Gruppeninformationen     

Ergebnis- und Bilanzanalyse     

Entwicklung der Geschäftsfelder     

Ausblick und Ziele     

Chancen- und Risikomanagement     

Forschung und Entwicklung (F&E)     

Personalwesen     

Mehr Details     


Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Gruppeninformationen

Wolford Auf den Punkt gebracht

Wolford ist Marktführer für hochwertige Skinwear. Die Marke ist in 55 Ländern weltweit an 215 Monobrand-Standorten und bei über 1.900 Handelspartnern vertreten. Das österreichische Unternehmen produziert ausschließlich in Europa unter Einhaltung höchster ökologischer und sozial nachhaltiger Standards: Wolford entwirft in der italienischen Modemetropole Mailand und fertigt seine Kreationen am Hauptsitz in Bregenz am Bodensee und in Murska Sobota, Slowenien, beides Regionen, in denen die Textilherstellung eine lange und glanzvolle Tradition hat. Insgesamt beschäftigte die Wolford Gruppe zum Ende des Geschäftsjahres 1.106 Mitarbeiter (FTE), davon 362 Mitarbeiter (FTE) in der Unternehmenszentrale in Bregenz. Wolford wurde 1950 in Bregenz gegründet und ist an den Börsen in Wien und Frankfurt im Freiverkehr notiert. Die Marke ist Teil des globalen Luxusmodekonzerns Lanvin Group, der von Wolfords chinesischem Mehrheitsaktionär Fosun gegründet wurde.

Produkte mit hohen Qualitätsstandards

Mit der Kernproduktgruppe Legwear, an der sich alle anderen Produktgruppen orientieren, erwirtschaftet Wolford rund 39 % des Umsatzes. Die stärkste Produktgruppe ist Ready-to-wear (46 %) mit körpernahen Produkten wie Bodys und Shirts (Bodywear) sowie Kleidern und Pullovern. Die Produktgruppen Legwear und Bodywear basieren auf einer speziellen Rundstricktechnologie, die von Wolford entwickelt und laufend verfeinert wird - die Basis für den bekannten Tragekomfort und die Qualität der Wolford Produkte. Ergänzt werden beide Produktgruppen durch ein Sortiment an dekorativer und zum Teil körperformender Unterwäsche. Ergänzt werden die Kollektionen durch eine kleine Auswahl an Accessoires wie Schals und Gürtel, die zu einem Umsatz im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich beitragen. 

Bei den Produkten unterscheidet Wolford zwischen modischen Trendprodukten und der so genannten Essential Collection, die alle zeitlosen "Klassiker" wie die seit 1988 produzierten "Satin Touch" Strumpfhosen umfasst. 

Insgesamt bringt Wolford zwei Trendkollektionen pro Kalenderjahr auf den Markt. Eine umfasst den Zeitraum Frühjahr/Sommer, die andere Herbst/Winter. Je nach Kollektion gibt es vier bis fünf Auslieferungsintervalle mit neuen Produkten, die für neue Impulse auf der Verkaufsfläche sorgen sollen - flankiert von entsprechenden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen.

Ein Bild, das Diagramm enthält.

Automatisch generierte Beschreibung



Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der Wolford Gruppe basiert darauf, einen großen Teil der Wertschöpfungskette abzudecken - vom Design und der Entwicklung über Teile der Produktion bis hin zum globalen Omnichannel-Vertrieb inklusive eigener Boutiquen. Das macht das Unternehmen in hohem Maße autark und ermöglicht es, schnell auf aktuelle Modetrends zu reagieren. In einigen Bereichen der Wäsche und Konfektion wird Wolford durch externe Partner und ausgewählte Lieferanten unterstützt. Die Aufgaben der Produktentwicklung sind in der Zentrale in Bregenz gebündelt.

Bei der Entwicklung einer neuen Kollektion arbeiten das Produktmanagement, das Designteam und die Produktentwicklung Hand in Hand. Das Produktmanagement analysiert Trends und welche Produkte auf dem Markt gefragt sein werden - diese Erkenntnisse bilden die Arbeitsgrundlage für das Designteam. Die enge Zusammenarbeit zwischen Design und Produktentwicklung führt wiederum zu immer neuen Produkten, die oft auf neuen Fertigungsmethoden wie dem 3D-Druck oder der inzwischen patentierten Klebetechnik basieren. Die weltweit erste geklebte Strumpfhose, "Pure Tights", ist ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit.

Zur Produkt- und Warenwirtschaft gehört auch die Bedarfsplanung für die Verkaufsflächen der eigenen Boutiquen und die der Großhandelskunden - hier wird festgelegt, welche Artikel in welchen Größen und Farben für welche Verkaufsflächen produziert werden müssen. Auch der Warenfluss vom Lager zum Verkauf wird hier gesteuert. 

In der Beschaffung dreht sich alles um die Materialien. Die Rohstoffe, vor allem Garne und Zwischenprodukte bzw. zugekaufte Produkte für Lingerie und Konfektion, werden von langjährigen Partnern in benachbarten Regionen in Österreich, Deutschland und der Schweiz bezogen, die den gleichen Qualitäts- und Innovationsanspruch an ihre Produkte haben wie Wolford. Ein Teil der Garne kommt aus Japan, einem Land, das für seine innovativen Materialien bekannt ist. Alle Rohstoffe werden am Stammsitz in Bregenz gelagert und dort für die Produktion und Veredelung vorbereitet.

Die fertigen Produkte werden in drei Zentrallagern gelagert: dem Zentrallager in Peine in Norddeutschland, das auch das Online-Geschäft in Europa beliefert, und zwei weiteren Lagern in den USA und China. Das Lager in den USA beliefert den amerikanischen Markt, das Lager in China den asiatischen Raum.

Weltweiter Vertrieb 

Die Produkte von Wolford werden in 55 Ländern weltweit vertrieben - über ein Netz von eigenen Standorten (Retail), d. h. direkt an den Endkunden, sowie über Handelspartner (Wholesale). Mit seinem internationalen Netzwerk von Boutiquen erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 den größten Umsatzanteil (43 %). Ende Dezember 2021 standen von den 101 Wolford Boutiquen 39 unter eigener Führung, 62 wurden von Partnern geführt. Insgesamt kontrolliert die Wolford Gruppe rund 70 % der Distribution selbst. Neben dem stationären Handel gewinnt das Onlinegeschäft (OnlineBusiness) immer mehr an Bedeutung - im Geschäftsjahr 2021 machte es 26 % des Umsatzes aus.

Die Produkte von Wolford werden in 55 Ländern weltweit verkauft - über ein Netz von eigenen Standorten (Retail), also direkt an die Endkunden, und über Handelspartner (Wholesale). Mit seinem internationalen Netz von Boutiquen erwirtschaftete das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 den größten Umsatzanteil (45 %). Ende Dezember 2022 waren von den 197 Wolford Boutiquen 142 in Eigenregie und 55 von Partnern geführt. Insgesamt kontrolliert die Wolford Gruppe rund 66 % des Vertriebs selbst. Neben dem stationären Handel gewinnt das Online-Geschäft (Online Business) zunehmend an Bedeutung - im Geschäftsjahr 2022 macht es 25 % des Umsatzes aus.

π Boutiquen: Boutiquen, die sowohl von Wolford selbst als auch von Partnern geführt werden.

π Warenhäuser: Exklusive Shop-in-Shops mit Wolford-Ambiente in zahlreichen internationalen Warenhäusern 

π Concession Shop-in-Shops: von Wolford selbst betriebene Flächen in Kaufhäusern und Lagerhäusern.

π Fachhandel: Exklusive Mode- und Fachhandelsgeschäfte, die Wolford-Produkte anbieten.

π Online-Geschäft: eigene Online-Boutiquen

π Eigenmarke: Produkte, die für andere Marken hergestellt oder in Geschäften unter einem anderen Markennamen angeboten werden.

π Factory Outlets: Verkaufsstellen, in denen Wolford Kollektionen aus vergangenen Saisons oder reduzierte Ware verkauft werden. 


Ein Bild, das Diagramm enthält.

Automatisch generierte Beschreibung


Europa als wichtigster Markt

Der europäische Markt stellt mit einem Anteil von rund 69 % die wichtigste Absatzregion der Wolford Gruppe dar. Hier tragen vor allem Deutschland ( 13 %), Frankreich ( 8 %), Großbritannien und Irland (8 %) sowie Österreich (7 %) als Hauptsitz des Unternehmens einen großen Anteil zum Umsatz bei. Der wichtigste Einzelmarkt ist Nordamerika mit einem Umsatzanteil von 25 %. Die Beteiligungsstruktur des chinesischen Hauptaktionärs Fosun erleichtert den Zugang zum asiatischen Markt; Fosun Fashion Brand Management fungiert hier als Partner. Mittelfristig soll der hier erwirtschaftete Umsatzanteil dem der bisherigen Kernmärkte USA und Deutschland entsprechen und zwischen 15 % und 20 % liegen.


Ein Bild, das Diagramm enthält.

Automatisch generierte Beschreibung


Zentrale Steuerung 

Die Wolford Gruppe wird von der Wolford AG mit Sitz in Bregenz geführt. Mit den beiden Organen Vorstand und Aufsichtsrat verfügt Wolford über eine Führungs- und Aufsichtsstruktur, die auf einem dualistischen System basiert. Der Vorstand leitet das Unternehmen von der Konzernzentrale in Bregenz und von der zweiten Zentrale in Mailand aus. Er ist für die Strategie und die Konzernsteuerung verantwortlich, während der Aufsichtsrat den Vorstand berät und dessen Geschäftsführung überwacht.

Zentrales Unternehmensziel sind profitables Wachstum und die Steigerung des freien Cashflows - das interne Kontrollsystem des Unternehmens unterstützt das Management dabei, die Unternehmensprozesse auf dieses Ziel auszurichten.

Hauptansatzpunkt ist dabei die Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT). Dementsprechend sind die wichtigsten Leistungsindikatoren der Umsatz (absolut und "like for like", d.h. unabhängig von neu hinzugekommenen oder geschlossenen Verkaufsflächen) und der Free Cashflow (Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit plus Cashflow aus Investitionstätigkeit). Weitere wichtige Leistungsindikatoren sind das Working Capital und die Nettoverschuldung der Gruppe.

Die Verwaltung der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt in der Verantwortung der Abteilung Supply Chain Management. Diese Abteilung ist auch für die kontinuierliche Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Rohstoff- und Betriebsmittelbestände zuständig. Beim Forderungsmanagement gibt es eine enge Abstimmung zwischen der Finanzabteilung, die den Prozess steuert, und den jeweils zuständigen Vertriebsmitarbeitern. Klare Zielvorgaben für die Außenstandsdauer der Forderungen (DSO) unterstützen die Priorisierung der Forderungen und deren systematischen Abbau. Im Rahmen der monatlichen Business Performance Reviews prüft das Management die Umsetzung der Zielvorgaben in Bezug auf alle Key Performance Indicators und die entsprechenden Aktionspläne zur Zielerreichung.

Ergebnis- und Bilanzanalyse

Das Geschäftsjahr der Wolford AG ist ein Kalendergeschäftsjahr und endet am 31. Dezember 2022. 

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Wolford Gruppe einen Umsatz von 125,51 Mio. € und lag damit um 15,2 % über dem Vorjahreswert (108,95 Mio. €). 

Zuwächse gab es in fast allen Vertriebskanälen, mit Ausnahme von Factory Outlets und Eigenmarken. Die größten Umsatzsteigerungen im Geschäftsjahr 2022 nach der Lockerung der Covid-Maßnahmen gab es in den eigenen Boutiquen (57,18 Mio. €; Geschäftsjahr 2021: 46,41 Mio. €) und in den Fachgeschäften (14,70 Mio. €; Geschäftsjahr 2021: 11,29 Mio. €). 

Mit Ausnahme von Asien (-8%) stiegen die Umsätze in allen Märkten im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere in Nordamerika (um ca. 45%) sowie in Deutschland und dem übrigen Europa, wo die Umsätze um 12% bzw. 13% zunahmen. Die Umsatzsteigerung in Asien in der ersten Jahreshälfte mit Neueröffnungen verlief aufgrund der Covid-19-Sperre nicht wie geplant, wurde aber durch die positive Entwicklung in Europa und den USA weitgehend kompensiert.

Der Umsatzanteil der Produktgruppe Ready-to-wear stellt auch im Geschäftsjahr 2022 mit 46 % (Geschäftsjahr 2021: 43 %) den größten Anteil am Konzernumsatz dar. Mit einem Anteil von 39 % (Geschäftsjahr 2021: 37 %) im Geschäftsjahr 2022 nimmt die Produktgruppe Legwear erneut den zweiten Platz ein. In der Produktgruppe Lingerie, die 14% (Geschäftsjahr 2021: 16%) des Konzernumsatzes erwirtschaftet, liegt der Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Im Bereich Accessoires, Beachwear und Handelswaren lag der Umsatz mit einem Umsatzanteil von 1% (Geschäftsjahr 2021: 4% Umsatzanteil) um mehr als 50% unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021. 


 

2022

2021

Ergebniskennzahlen

in %

in %

Materialkostenquote* 

19,7

19,3

Personalaufwandsquote** 

44,9

43,3

Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen am Umsatz

47,2

41,1

EBITDA-Marge***

-9,4

7,8

EBIT-Marge****

-22,8

-4,8


* Materialaufwand und Vorratsveränderungen im Verhältnis zum Umsatz

** Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz

*** Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Amortisation im Verhältnis zum Umsatz

**** Ergebnis vor Ertrag und Steuern im Verhältnis zum Umsatz


Das Jahr 2022 war weltweit von der Coronavirus-Pandemie betroffen, wobei die Zahlen insbesondere für die Omicron-Variante deutlich anstiegen, während die Infektionsraten regional unterschiedlich ausfielen. In vielen Ländern werden die Einschränkungen im öffentlichen Leben fortgesetzt, um die Ausbreitung von Covid-19 weiter einzudämmen. Besonders betroffen ist der wachsende chinesische Markt, der für Wolford von zentraler Bedeutung ist, was zu Verzögerungen bei den geplanten Neueröffnungen von Geschäften führte. Wann diese Maßnahmen in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist, enden, kann derzeit nicht abschließend gesagt werden.

Die weitere Entwicklung der globalen Situation und ihre Auswirkungen auf Wolford bleiben unklar. Kostensteigerungen und Lieferengpässe sind vor allem seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ein globales Thema und haben Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von Wolford. Wolford ist sowohl in Russland als auch in der Ukraine tätig, erwirtschaftet dort aber nur unbedeutende Umsätze, so dass der Krieg in der Ukraine unmittelbar keine wesentlichen direkten Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis des Unternehmens haben wird. Es haben sich alle Ergebniskennzahlen verschlechtert. Ausschlaggebend hierfür sind Kostensteigerungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und tarifliche Lohn- und Gehaltserhöhungen zum Ausgleich der Inflationseffekte der Mitarbeiter sowie die Wiedereinstellung von Mitarbeitern nach Kündigungen im Jahr 2021, insbesondere in den USA. Neben einer Reduzierung der durchschnittlichen Anzahl der Vollzeitbeschäftigten ist die Inanspruchnahme von staatlichen Zuschüssen für Kurzarbeit, die im Personalaufwand erfasst werden, ausschlaggebend für eine geringere Personalaufwandsquote im Geschäftsjahr 2021. 

Der Anstieg des Materialaufwands und der Aufwendungen für bezogene Leistungen von 18,62 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf 31,04 Mio. € ist neben dem Umsatzanstieg vor allem auf inflationsbedingte Preissteigerungen und Energieverknappungen zurückzuführen.

Aufgrund der Wiedereinstellung eines Großteils des Personals in den USA nach coronavirusbedingten Kündigungen im Jahr 2021 sowie tariflicher Lohn- und Gehaltssteigerungen stieg der Personalaufwand von 47,19 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf 56,45 Mio. €, was im Vergleich zur Anzahl der Vollzeitbeschäftigten überproportional hoch ist. Darüber hinaus wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 ca. 2/3 der geplanten personellen Einzelmaßnahmen im Rahmen der geplanten Restrukturierung umgesetzt bzw. mit Rückstellungen in Höhe von 1,03 Mio. € versehen. Die einzelnen Maßnahmen werden voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 32,1 % auf 59,21 Mio. € gestiegen (Geschäftsjahr 2021: 44,81 Mio. €). Dies ist neben gestiegenen Rechts- und Beratungskosten, die im Zusammenhang mit der Restrukturierung und der Neuausrichtung des Unternehmens stehen, und höheren Frachtkosten aufgrund der Energieverknappung auch auf höhere Aufwendungen für Marketingmaßnahmen zurückzuführen, nachdem diese in den beiden vorangegangenen Geschäftsjahren aufgrund der Coronavirus-Pandemie zum Teil deutlich gesenkt wurden.

Unter Berücksichtigung der gestiegenen Abschreibungen (inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) (Anstieg um 3,02 Mio. € von 13,80 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf 16,82 Mio. € im Geschäftsjahr) wurde nur ein EBIT von -28,64 Mio. € (Geschäftsjahr 2021: -5,26 Mio. €) erzielt. Dies spiegelt sich auch in den geringeren sonstigen betrieblichen Erträgen von 3,9 Mio. € (Geschäftsjahr 2021: 12,60 Mio. €) wider. In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Geschäftsjahres 2021 sind erwartete Erstattungen im Zusammenhang mit dem Verlustausgleich in Österreich in Höhe von 8,18 Mio. € enthalten. 

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Wertminderungen in Höhe von 1,82 Mio. € (Geschäftsjahr 2021: 0,38 Mio. €) vorgenommen, vor allem auf Nutzungsrechte (1,42 Mio. €). 

Die Laufzeitverlängerung der im Jahr 2021 und im ersten Halbjahr 2022 gewährten Gesellschafterdarlehen sowie die Aufnahme neuer Gesellschafterdarlehen mit einem Zinssatz von 12 % bei der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited führten zu einer deutlichen Verschlechterung des Finanzergebnisses im Geschäftsjahr 2022 um 2,09 Mio. € auf 6,24 Mio. € im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 mit 4,15 Mio. €. 

Der Ertragsteueraufwand verringerte sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 um 2,91 Mio. € auf -0,01 Mio. € bei einem Steueraufwand von -2,92 Mio. €, der durch die Veränderung der latenten Steuern aufgrund von Wertberichtigungen beeinflusst wurde. 

Insgesamt sank das Ergebnis nach Steuern von -12,33 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf -34,87 Mio. € im Geschäftsjahr 2022. Das Ergebnis je Aktie lag bei -5,26 € nach -1,86 € im Geschäftsjahr 2021.

Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt) 
in Mio. EUR

2022

2021

Vdg. in %

Umsatzerlöse

125,51

108,95

15,21

Sonstige betriebliche Erträge

3,90

12,60

-69,1

Veränderung des Bestandes

6,30

-2,36

> 100,0

Materialaufwand

-31,04

-18,62

66,7

Personalaufwand

-56,45

-47,19

19,6

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-59,21

-44.81

32,14

Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 

-0,83

-0,04

> 100,0

Abschreibungen

-16,82

-13,80

21,89

EBIT

-28,64

-5,26

>-100,0

Finanzergebnis

-6,24

-4,15

50,27

Ergebnis vor Steuern

-34,88

-9,41

>-100,0

Ertragsteuern

0,01

-2,92

> -100,0

Ergebnis nach Steuern

-34,87

-12,33

-> -100,0






FINANZLAGE UND FINANZIELLE LEISTUNGSFÄHIGKEIT

Die Bilanzsumme der Wolford Gruppe lag zum Stichtag 31. Dezember 2022 mit 128,52 Mio. € leicht unter dem Niveau zum Ende des Vorjahres (134,65 Mio. €). Bei nahezu unveränderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen steht dem Anstieg der Vorräte der Rückgang der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte, insbesondere durch die Begleichung von Forderungen aus dem Rechtsanspruch auf Fixkostenzuschüsse und Verlustausgleich, sowie des Zahlungsmittelbestandes gegenüber. 

Die langfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 65,73 Mio. € (31.12.2021: 65,56 Mio. €), was einem Anteil von 51,2 % an der Bilanzsumme entspricht (31.12.2021: 49 %). Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2022 mit 7,39 Mio. € (ohne Nutzungsrechte nach IFRS 16) über dem Niveau des Vorjahres (0,74 Mio. €). Die Investitionen wurden überwiegend in Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund getätigt.

Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2022 48,8 % (Vorjahr: 51 %). Der Anstieg der Vorräte um 5,50 Mio. € auf 36,37 Mio. € (31. Dezember 2021: 30,87 Mio. €) ist im Wesentlichen auf den Bestandsaufbau und höhere Herstellungskosten zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen Forderungen um 5,00 Mio. € auf 12,02 Mio. € (31. Dezember 2021: 17,02 Mio. €) ist hauptsächlich auf die überwiegende Begleichung von Ansprüchen auf Fixkostenzuschüsse zurückzuführen (31. Dezember 2021: 8,18 Mio. €).

Das Eigenkapital der Wolford Gruppe betrug zum 31. Dezember 2022 -19,05 Mio. € und lag damit aufgrund des negativen Ergebnisses im Berichtsjahr unter dem Vergleichswert im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 (15,24 Mio. €). Die Eigenkapitalquote verschlechterte sich dadurch auf -14,83% (31. Dezember 2021: 11,3%).



Bilanzkennzahlen

 

 

31.12.2022

31.12.2021

Eigenkapital

 

in Mio. €

-19,05

15,24

Nettoverschuldung

 

in Mio. €

31,06

0,29

Working Capital*

 

in Mio. €

21,02

32,13

Bilanzsumme

 

in Mio. €

128,52

134,65

Eigenkapitalquote**

 

in %

-14,83

11,3

Gearing***

 

in %

> 100,0

10,17

Working Capital zu Umsatz

 

in %

16,75

29,49






* Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + sonstige Forderungen und Vermögenswerte - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - sonstige Verbindlichkeiten 

** Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme

*** Verhältnis zwischen bilanziellem Fremdkapital und Eigenkapital






Berechnung der 

31.12.2022

31.12.2021

Vdg. 

Nettoverschuldung (ohne Leasingverhältnisse)

in EUR Mio.

in EUR Mio. 

in %

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

35,74

10,70

> 100,0

- langfristige finanzielle Vermögenswerte

-1,02

-1,26

-10,4

- Zahlungsmittelbestand

-3,66

-9,15

-62,89

Nettoverschuldung (ohne Leasingverhältnisse)

31,06

0,29

> 100,0






Aufgrund der Aufnahme neuer Gesellschafterdarlehen in Höhe von 22,50 Mio. € und der damit verbundenen Erhöhung der Zinsverbindlichkeiten sowie des Rückgangs des Zahlungsmittelbestandes beträgt die Nettoverschuldung (ohne Berücksichtigung von Leasingverbindlichkeiten) zum 31. Dezember 2022 31,06 Mio. € (31. Dezember 2021: 0,29 Mio. €). 


Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) lag mit -5,57 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 (-0,51 Mio. €), wobei der deutliche Rückgang im Jahr 2022 insbesondere auf die bereits erwähnten erhöhten Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen sowie sonstige Aufwendungen zurückzuführen ist. 

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei -3,30 Mio. € und damit um 3,59 Mio. € unter dem Vorjahreswert im Geschäftsjahr 2021 (0,29 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2022 bei 7,39 Mio. €. Demgegenüber stehen Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen in Höhe von 4,09 Mio. €, die im Wesentlichen aus dem Verkauf eines Mietrechts (Key Money) in Frankreich stammen. 

Demgegenüber steht der Anstieg des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit um 8,55 Mio. € auf 3,21 Mio. € (Geschäftsjahr 2021: -5,34 Mio. €) aufgrund der erneuten Aufnahme von Gesellschafterdarlehen in Höhe von 22,50 Mio. € im Jahr 2022. 

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich im Laufe des Geschäftsjahres von 9,15 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 3,66 Mio. € zum Ende der Berichtsperiode. 





Kapitalflussrechnung 

2022

2021

Vdg.

(gekürzt)

in EUR Mio.

in EUR Mio.

in %

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

-5,57

-0,51

>-100

Cashflow aus Investitionstätigkeit

-3,30

0,29

>-100

Free Cashflow

-8,87

-0,22

>-100

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

3,21

-5,34

>100

Veränderung der Zahlungsmittel

-5,66

-5,56

>100

Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel

0,17

0,58

>-100

Zahlungsmittelbestand zum Periodenanfang

9,15

14,13


Zahlungsmittelbestand am Periodenende

3,66

9,15

>-100






Entwicklung der Geschäftsfelder

In Übereinstimmung mit den Anforderungen des IFRS 8 (Management Approach) berichtet die Wolford AG auf Basis der folgenden Segmentierung:


Österreich

Der Außenumsatz (Umsatz abzüglich konzerninterner Umsätze) im Segment Österreich stieg von 29,84 Mio. € (Geschäftsjahr 2021) auf 31,72 Mio. € im Berichtszeitraum. Dieses Segment umfasst die Produktions- und Vertriebsaktivitäten in Österreich, die Vertriebsaktivitäten in allen Ländern, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, sowie den Online-Handel. Das Segment trug 25 % zum Konzernumsatz bei (Geschäftsjahr 2021: 27 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) hat sich im Geschäftsjahr 2022 um 15,58 Mio. € von -10,36 Mio. € auf -25,94 Mio. €. verringert.

Deutschland

Der Außenumsatz im Segment Deutschland stieg im vergangenen Geschäftsjahr von 10,86 Mio. € auf 12,21 Mio. € im Geschäftsjahr 2021. Das Segment trug 10 % zum Konzernumsatz bei (Geschäftsjahr 2021: 10 %). Das EBIT erreichte 0,37 Mio. € nach 0,42 Mio. € im Geschäftsjahr 2021. 

Übriges Europa

Auch der Außenumsatz mit Unternehmen des Segments Übriges Europa stieg deutlich von 39,45 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf 43,86 Mio. €. Dieses Segment umfasst die europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und Deutschlands sowie die Produktionsgesellschaft in Slowenien. Mit 35% (Geschäftsjahr 2021: 36%) trägt dieses Segment den größten Anteil zum Konzernumsatz bei. Trotz des gestiegenen Umsatzes hat sich das EBIT mit -0,1 Mio. € gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 (3,23 Mio. €) verschlechtert. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die hohen Produktions- und Frachtkosten. 


Nordamerika 

Der Außenumsatz der Konzerngesellschaften im Segment Nordamerika stieg um fast 50 % von 21,68 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 auf 31,20 Mio. €.  Das Segment Nordamerika umfasst die Vertriebsgesellschaften in den USA und Kanada. Mit 25 % trugen die Gesellschaften dieses Segments deutlich mehr zum Konzernumsatz bei, als im Geschäftsjahr 2021 (20 %). Infolge der guten Umsatzsituation stieg das EBIT trotz des Kostenanstiegs auf -0,74 Mio. € nach -1,18 Mio. € im Geschäftsjahr 2021. 

Asien 

Der Außenumsatz der Gesellschaften im Segment Asien lag mit 6,52 Mio. € leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 (7,11 Mio. €). Zu diesem Segment gehören die Vertriebsgesellschaften in Hongkong und China. Das Segment trug 5 % zum Konzernumsatz bei (Geschäftsjahr 2021: 7 %). Das EBIT liegt mit - 3,25 Mio. € weit unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 (0,12 Mio. €), was auf die coronabedingten Lockdowns 2022 zurückzuführen ist, in denen Kosten für Filialen, Marketing und Personal angefallen und weitergelaufen sind, ohne dass entsprechende Umsätze erzielt wurden


Ausblick und Ziele

Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds

Die Weltwirtschaft erlebte das Ende der Corona-Pandemie im Jahr 2022. Trotz anhaltender Schwierigkeiten in der Lieferkette und Inflationsdruck erzielte das verarbeitende Gewerbe weltweit im Jahr 2022 ein Wachstum von 3, 8 % (Quelle: interact analysis, control engineering). Am 24. Februar 2022 marschierte Russland in die Ukraine ein und eskalierte damit den seit 2014 schwelenden Krieg zwischen den beiden Staaten. Die Invasion forderte auf beiden Seiten Zehntausende von Menschenleben und löste die größte Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg aus.

Der Krieg verursachte einen massiven Schock für die Weltwirtschaft. Vor allem auf den Energie- und Lebensmittelmärkten wurde das Angebot knapp und die Preise stiegen auf ein noch nie dagewesenes Niveau. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsregionen war die Eurozone besonders anfällig für die wirtschaftlichen Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine. Dies ist vor allem auf die sehr hohe Abhängigkeit der Eurozone von Energieimporten zurückzuführen, die im Jahr 2020 mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in der Eurozone deckten. Vor dem Beginn der russischen Invasion spielten Russland und die Ukraine auch eine wichtige Rolle bei der Einfuhr von Lebensmitteln und Düngemitteln. Generell ist die Eurozone mit ihren sehr offenen Volkswirtschaften anfällig für Störungen der globalen Märkte und Lieferketten. Der Krieg trug erheblich zum Inflationsdruck bei, der sich während der Erholung von der Pandemie aufbaute und die Verbraucherpreise, insbesondere für Energie und Lebensmittel, in die Höhe trieb. Die Gesamtinflation stieg von 0,3 % im Jahr 2020 auf 2,6 % im Jahr 2021 und weiter auf 8,4 % im Jahr 2022. Zwei Drittel dieses Inflationsrekords im Jahr 2022 entfielen auf die Energie- und Nahrungsmittelpreise (Quelle: Internationaler Währungsfonds)

Ende 2022 ist das BIP-Wachstum in den USA bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben, und 2023 könnten eine hohe Inflation und steigende Zinsen die Wirtschaft ins Trudeln bringen. Die Verbraucherausgaben in den USA sind in den letzten Monaten des Jahres 2022 real gesunken, ein Trend, der sich in den kommenden Quartalen fortsetzen könnte. Darüber hinaus könnten weitere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve dazu führen, dass die Auslandsinvestitionen negativ werden, die Inlandsinvestitionen weiter zurückgehen und das BIP insgesamt sinkt. Die wirtschaftlichen Aussichten für die Vereinigten Staaten sind durch ein schwächeres Wachstum, eine rasche Straffung der Geldpolitik und einen Rückgang der Inflation gekennzeichnet (Quelle: tradingeconomics)

Indien und China werden 2023 die Hälfte des globalen Wachstums beisteuern, während die USA und die Eurozone zusammen nur ein Zehntel beisteuern werden. Die weltweite Inflation wird in diesem Jahr voraussichtlich zurückgehen, aber selbst für 2024 liegen die Prognosen für die Gesamt- und Kerninflation in 80 % der Länder noch über dem Niveau vor der Pandemie.

EURATEX gab bekannt, dass sich die Textilindustrie in der EU von ihrem starken Rückgang infolge der Covid 19-Pandemie vollständig erholt hat und dass die Bekleidungsunternehmen fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht haben. EURATEX schätzt, dass sich der Umsatz der Textil- und Bekleidungsindustrie in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2021 auf 147 Mrd. € belaufen wird - ein Anstieg von 11 % gegenüber 2020.

McKinsey erwartet für das Jahr 2023 ein weltweites Umsatzwachstum von 5 bis 10 % für das Luxusmodesegment und eine Entwicklung von minus 2 bis plus 3 % für den Rest der Branche. Die Dichotomie, die früher das Modegeschäft bestimmte, wird also wiederkehren. Neben den Unterschieden zwischen Luxusanbietern und Akteuren in anderen Segmenten wird es auch ausgeprägte regionale Unterschiede geben. Trotz der Verlangsamung wird die US-Wirtschaft robuster sein als andere große Volkswirtschaften der Welt - in China halten die Ausbrüche von Covid-19 und die Zurückhaltung an, während Europa unter der Energiekrise und einem gegenüber dem US-Dollar schwachen Euro leidet.

Entwicklung Wolford

Nach einem zweistelligen Umsatzwachstum im Jahr 2022 erwartet Wolford für das Jahr 2023 eine weitere Umsatzsteigerung. In Bezug auf das Produkt lautet die Strategie: Stärkung der Luxus-Athleisure-Linie, Konzentration auf die Wiederbelebung der Kernikonen, Reduzierung des saisonalen Trendrisikos. In Bezug auf den Einzelhandel lautet die Strategie: schnellstmögliche Schließung unrentabler Läden, Verkleinerung des Retail-Footprints in den nächsten drei Jahren, Konzentration auf Flagshipstores. Für den Online-Bereich lautet die Strategie: Neuausrichtung von Wolford X, Vergrößerung des Online-Bereichs bei gleichzeitiger Verkleinerung des Einzelhandels, Konzentration auf Nachschub und Athleisure. Für den Großhandel lautet die Strategie: Konzentration auf Großkunden, Beibehaltung als Cashflow-Ressource, Begrenzung von Rabatten und Sonderpreisen.

Für das operative Ergebnis (EBIT) geht das Unternehmen von einem Turnaround aus, der das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr in die Gewinnzone führen wird. Dies setzt voraus, dass die Situation in Osteuropa nicht zu weiteren Verwerfungen in der Weltwirtschaft führt.

Eine Reihe von Kostentreibern und eine höhere Inflation stehen einer besseren Ertragsentwicklung in diesem Jahr noch im Wege. Dies setzt die Wirtschaft insgesamt und damit auch Wolford unter Druck. Auch die Lieferketten bleiben ein Schwachpunkt, und der Ukraine-Konflikt verschärft die Situation zusätzlich. 

Angesichts der unsicheren Lage in Osteuropa wird sich die Kostensituation nicht verbessern; gleichzeitig wird sich aber unsere Konzentration auf die Verbesserung der Effizienz des Unternehmens positiv auswirken.

Für das kommende Jahr und darüber hinaus ist das Management optimistisch: Die Restrukturierungsprojekte sind vollständig und erfolgreich umgesetzt worden, so dass die Auswirkungen bereits im laufenden Jahr spürbar sind. Die gesetzten Maßnahmen sind ausnahmslos nachhaltig und ermöglichen so ein transparentes durchgängiges Kostenmanagement. Um die Profitabilität zu erreichen, wird Wolford das Projekt "Lean Manufacturing" forcieren und sich auf die Eliminierung ineffizienter Produktions- und Logistikprozesse konzentrieren. Der Plan einer geringeren Nachfrage wird zu einer Reduzierung der Produktionsmengen und der Kosten führen. Darüber hinaus entwickelt Wolford einen neuen, effizienteren Prozess für die Retourenabwicklung mit schnellerem Zugriff auf verkaufsfähige Ware. Von zentraler Bedeutung für 2023 ist die Reduzierung des Lagerbestands, wobei der Schwerpunkt auf schnell verkäuflichen Never-out-of-stock-Produkten liegt, sowie die Verbesserung der Lieferleistung von „On-Time-In-Full" (OTIF) 85% auf über 90%. In der Logistik muss Wolford die ausgelagerten Dienstleistungen und Prozesse verbessern und gleichzeitig eine Kostensenkung im Verhältnis zum Umsatz erreichen. Wolford verfügt über veraltete Systeme und IT-Infrastrukturen. Dies macht den Betrieb ineffizient und teuer und ist schwer zu skalieren. Das Management hat 14 Schlüsselprojekte identifiziert, die in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden sollen: obligatorische Projekte, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten, Projekte, die das Geschäft vorantreiben, damit Wolford skalieren kann und Effizienzprojekte, um Kosten zu sparen.

Wolford hat bzw wird Beratungskosten und Personalkosten reduzieren. Durch all diese Maßnahmen rechnet Wolford mit einer Einsparung von 10 Mio. €. Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Nettoumsatz von 31 Mio. € und übertraf damit den Vorjahreswert.

Das Management hat strategische Initiativen entwickelt, um die aktuellen Herausforderungen gezielt anzugehen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenvermeidung sowie um weitere Optimierungsmaßnahmen.

Ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung von Wolford ist die erfolgreiche Positionierung der Marke auf den internationalen Märkten. Zu diesem Zweck verstärkt das Unternehmen seine Anstrengungen, die Marke mit den Erweiterungen "The W" und "W Lab" global zu positionieren. Dazu wird Wolford im laufenden Geschäftsjahr die bisherigen erfolgreichen Kooperationen fortsetzen und - in Zusammenarbeit mit internationalen Stardesignern - weitere Capsule Collections lancieren. 

Wolford sieht hervorragende Wachstumschancen mit gesunden zweistelligen jährlichen Zuwachsraten in den Märkten USA und China. Dementsprechend liegt ein wichtiger operativer Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Erschließung dieses Potenzials. 

Auf Basis der eingeleiteten Maßnahmen sieht das Management Wolford gut positioniert, um das angestrebte Umsatzwachstum bei gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität zu erreichen.



Chancen- und Risikomanagement

Das rechtzeitige Erkennen von Chancen und Risiken hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zielerreichung der Wolford AG. Unter Risiken versteht Wolford interne oder externe Ereignisse, die einen negativen Einfluss auf die Erreichung der Unternehmensziele haben können. Umgekehrt definiert Wolford Chancen als interne oder externe Ereignisse, die die Erreichung der Unternehmensziele positiv beeinflussen können. Dementsprechend hat das Unternehmen die Chancen und Risiken mit ausgewählten Führungskräften aus den verschiedensten Abteilungen eruiert. Auf dieser Grundlage diskutierte das Managementteam sowohl die potenziellen Top-Chancen als auch die Top-Risiken. Eine Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems durch den Abschlussprüfer wurde nicht in Auftrag gegeben. Dies hat der Aufsichtsrat in Abstimmung mit dem Vorstand entschieden. Ein Management Letter des Abschlussprüfers, der auch über bestimmte Aspekte des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems berichtet, wurde jedoch dem Aufsichtsratsvorsitzenden vorgelegt und vom Aufsichtsrat ausführlich erörtert. Darüber hinaus hat der Prüfungsausschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Sitzungen abgehalten, in denen er sich mit den Ergebnissen des Topmanagements befasst hat. Insgesamt ist der Aufsichtsrat damit in ausreichendem Maße in der Lage, sich ein eigenes Urteil über die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems zu bilden.

Chancen- und Risikomanagementsystem

Das Chancen- und Risikomanagement wird von den Führungskräften mit dem Vorstand erörtert, um ein umfassendes, ganzheitliches und effektives Management aller wesentlichen Chancen und Risiken sicherzustellen. Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken, die das Erreichen von Unternehmenszielen gefährden können, und Chancen, die das Erreichen von Unternehmenszielen ermöglichen, frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Zielerreichung zu ergreifen. Somit ist auch die Zieldefinition ein wesentlicher Bestandteil des Chancen- und Risikomanagementsystems. 

Um sicherzustellen, dass das Chancen- und Risikomanagementsystem effektiv umgesetzt werden kann, wurde es an den Anforderungen des international etablierten Rahmenwerks für unternehmensweites Risikomanagement und interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) ausgerichtet. Das Chancen- und Risikomanagement wird laufend an die Größe, Struktur und das Risikoumfeld von Wolford angepasst.



Erläuterung DER wesentlicheN Risiken und Chancen

Die globale Inflation, die leichte Rezession und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und unsere Hauptmärkte stellen erhebliche Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung von Wolford dar. Die Geschäftsrisiken sind derzeit nur schwer zu greifen, da diese stark von der Dauer und Intensität der Krisen und den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft abhängen. Obwohl sich die Umsatzsituation im Geschäftsjahr verbessert hat, ist die Geschäftsentwicklung weiterhin von der Inflation beeinflusst. Die weiteren Auswirkungen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine und die daraus resultierenden politischen Maßnahmen sind aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen. Um das Risiko abzumildern, hat Wolford eine Preiserhöhungsstrategie von rund 20% umgesetzt. 

ENTWICKLUNG EINER STRATEGIE

Wolford befindet sich in einem dynamischen, sich schnell verändernden Marktumfeld. Daher ist es wichtig, eine geeignete Strategie zu entwickeln. Eine fehlende Strategie gefährdet auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens. Es ist daher von zentraler Bedeutung, eine konsistente Strategie für das Unternehmen zu entwickeln und diese nicht zuletzt auch intern zu kommunizieren, damit sie von allen Mitarbeitern getragen wird. Ein wesentliches Risiko bei der Entwicklung der Strategie ist die Vernachlässigung oder Fehleinschätzung aktueller Trends. Wolford beobachtet laufend die Entwicklung des Marktumfelds, das Verhalten der Zielgruppen und aktuelle Trends und passt die eigene Strategie entsprechend an. Angesichts des anhaltenden Trends zum Online-Einkauf setzt Wolford beispielsweise seit einiger Zeit auf den systematischen Ausbau des eigenen Online-Geschäfts und auf Kooperationen mit relevanten Anbietern in diesem Bereich. Da das Wachstum der Luxusmarken absehbar in Asien, vor allem in China, stattfinden wird, wurde in den letzten Jahren verstärkt in den Ausbau der Marktpräsenz in China investiert. 

Marktkommunikation

Für ein Unternehmen wie Wolford, das von der Attraktivität seiner Marke lebt, ist das Markenimage von großer Bedeutung. Es bedarf daher einer gezielten Marktkommunikation mit einer stringenten Marketingstrategie. Außerdem ist eine geeignete Marktpräsenz erforderlich, um jüngere potenzielle Verbraucher anzusprechen. Weitere Investitionen in die globale Marktpräsenz sind für Wolford unabdingbar und wurden entsprechend getätigt. 


Personalentwicklung

Für Wolford sind die MitarbeiterInnen die wichtigste Ressource des Unternehmens. Daher ist es für Wolford ebenso selbstverständlich, MitarbeiterInnen zu schützen wie zu fördern. Die Arbeitsbedingungen und die Qualifikation der MitarbeiterInnen beeinflussen die Leistung in Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale; gut ausgebildete VerkäuferInnen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Verkaufsleistung. Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität seiner Produkte aus eigener Fertigung, die eng mit den Arbeitsbedingungen in der Produktion und Fertigung an den beiden Standorten in Österreich und Slowenien verbunden ist. Ein hohes Risiko stellt nicht nur der Verlust von Schlüsselpersonal dar, sondern auch die Gefahr, nicht genügend gut ausgebildete und motivierte MitarbeiterInnen finden, rekrutieren und halten zu können. Die Personalfrage wird durch die finanzielle Situation, den Personalabbau im Zuge der Restrukturierung und den Kostendruck zusätzlich erschwert. Wolford befindet sich in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld, und die Anforderungen an das Unternehmen insgesamt und an die MitarbeiterInnen im Besonderen in Bezug auf Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit ändern sich entsprechend rasch. Wolford muss daher systematisch in die Aus- und Weiterbildung seiner MitarbeiterInnen investieren und auch das Recruiting laufend optimieren, um in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt (War of Talents) gut ausgebildete und flexible MitarbeiterInnen gewinnen zu können.

IT-Implementierung

Die Anforderungen an die IT steigen heute ständig, weshalb ein effizientes und prozessorientiertes IT-System erforderlich ist. Die Koexistenz verschiedener IT-Systeme stellt ein potenzielles Risiko für das Unternehmen dar: Vom Einkauf über die Produktionsplanung bis zum Vertrieb gibt es eine Vielzahl von unabhängigen IT-Systemen und Datenbanken, die nur bedingt kompatibel sind. Der Datenabgleich und die allgemeine IT-Betreuung sind entsprechend zeit- und personalintensiv und das Gesamtsystem der Wolford AG kann entsprechend fehleranfällig sein. Systemausfälle können zum Verlust von wichtigen Daten und damit zu finanziellen Einbußen führen. Vor diesem Hintergrund plant Wolford mittelfristig eine Vereinheitlichung seiner IT-Landschaft durch die unternehmensweite Einführung einer ERP-Standardsoftware.  



Marktveränderung 

Wolford unterliegt einer Vielzahl von externen Einflüssen und Risiken, wie zum Beispiel makroökonomischen oder gesellschaftlichen Veränderungen. Als global agierendes Unternehmen ist Wolford von der konjunkturellen Entwicklung auf den internationalen Märkten und vom Konsumentenverhalten abhängig. Konjunkturell bedingte Nachfragerückgänge oder andere externe Faktoren (wie die Covid 19-Pandemie im Rumpfgeschäftsjahr 2020 und im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 sowie politische Konflikte wie die Ukrainekrise) können zu Überkapazitäten in der Produktionsplanung führen. Um dies zu vermeiden, analysiert Wolford laufend die Kapazitätsauslastung und passt sie bei Bedarf an die Markterfordernisse an. Im Geschäftsjahr 2021 wurden als Maßnahme in diesem Zusammenhang auch Kurzarbeitszuschüsse in Anspruch genommen. Wolford konzentriert sich auch auf die Optimierung der verschiedenen Prozesse im Unternehmen im Rahmen der eigens dafür eingerichteten Projekte. Darüber hinaus bleiben die Rahmenbedingungen im Modeeinzelhandel schwierig, da die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung das Warenangebot für die Konsumenten vergrößert und den Wettbewerb verschärft. Um die Risiken, die sich aus diesen Entwicklungen ergeben, zu minimieren, setzt Wolford auf die Beibehaltung der Qualitätsführerschaft und eine starke Marktkommunikation. Das umfangreiche, wachsende Netz an Wolfordeigenen Einzelhandelsstandorten wird laufend auf seine Rentabilität hin überprüft und unzureichend profitable Boutiquen werden bei Auslaufen entsprechender Mietverträge geschlossen. Wolford baut seit langem auch das eigene Online-Geschäft systematisch aus und kooperiert auch mit den einschlägigen E-Tailern.

Im laufenden Geschäftsjahr wird das Management den Weg des Umsatzwachstums konsequent fortsetzen und die Profitabilität mit Hilfe der umgesetzten und geplanten Restrukturierungsschritte deutlich verbessern. Im Vordergrund stehen dabei die weitere Umsetzung der bereits definierten und deutliche Erfolge zeigenden Restrukturierungsmaßnahmen, sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, wie der weitere Ausbau des Online-Geschäfts. 



Politische und Soziale Risiken

Als weltweit tätiges Unternehmen ist die Wolford AG politischen und gesellschaftlichen Risiken ausgesetzt. So können beispielsweise Veränderungen im politischen oder regulatorischen Umfeld, geopolitische Spannungen, aber auch terroristische Anschläge das Konsumverhalten der Kunden negativ beeinflussen. Unsicherheiten aufgrund politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen werden auch im Jahr 2023 weltweit erwartet, wie nicht zuletzt die Ukrainekrise im Februar 2022 gezeigt hat. Eine mögliche direkte Folge ist die steigende Inflation. Dies birgt insbesondere für Anbieter von Luxusgütern auch Risiken, die sie selbst nicht beeinflussen können. 

Finanzielle Risiken

Wolford ist finanziellen Risiken aus der Veränderung von Zinssätzen und Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Als Folge der internationalen Ausrichtung des Geschäftsmodells ist Wolford jedoch auch dem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Die Entwicklung der wesentlichen Fremdwährungspositionen wird laufend überwacht, eine Absicherung über Derivate wird derzeit nicht vorgenommen. 

Liquiditätsrisiko

Im Februar 2023 erhielt die Wolford AG eine Kapitalerhöhung in Höhe von 17,6 Mio. €, um ihre Zahlungsfähigkeit zu sichern. Die Auswirkungen der anhaltenden Inflation und der Einschränkungen der Geschäftstätigkeit auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen. Wolford hat ein Risiko aus Zahlungsausfällen, Retourenabwicklung und Kapazitäten im Debitorenmanagement. Dies hat zur Folge, dass sich Kundenzahlungen verzögern können. Es besteht ein Risiko aus dem Einkauf von Rohstoffen und dem Bestandsmanagement; außerdem können die Lieferanten aufgrund der wirtschaftlichen Situation auf Vorkasse umstellen. Aufgrund des zyklischen Charakters des Geschäfts besteht in der Regel in der ersten Jahreshälfte ein Finanzierungsbedarf, der ein Risiko darstellen kann. Sollte es zu einer Finanzierungslücke kommen, setzt Wolford auf die Unterstützung durch die Gesellschafter und externe Finanzierungen. Die Aktionäre haben bisher keine Rückzahlung gefordert und die Zinsen von 12 % werden derzeit nicht gezahlt oder gefordert.

Risiko der unternehmensfortführung

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat für das Jahr 2023 eine positive Budgetplanung auf der Grundlage realistischer Parameter vorgelegt. Die seit August 2022 initiierten operativen Restrukturierungsmaßnahmen greifen, sodass das Management im laufenden Geschäftsjahr von einem nachhaltigen Turnaround ausgeht. Die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2023 stützt diese Prognose. Die angehobenen Umsatzerwartungen für die Monate Jänner bis März 2023 wurden erreicht. Auch auf der Ergebnisseite ist der Konzern auf Budgetkurs. 

Zur Stabilisierung des Kurses führte die Muttergesellschaft des Konzerns im November 2022 eine Kapitalerhöhung durch. Daraus flossen dem Unternehmen im ersten Quartal 2023 Mittel in Höhe von 17,6 Mio. € zu. Darüber hinaus erhielt das Unternehmen vom Hauptaktionär einen „Support Letter", der dem Unternehmen im gegebenen Fall weitere Unterstützung zusichert.

Gestützt durch diese beiden Säulen, nachhaltige Restrukturierung und Finanzierung, geht das Management davon aus, dass Wolford seinen Geschäftsbetrieb 2023 und darüber hinaus fortführen kann und wird.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko ist das Risiko, das sich aus der Nichterfüllung von vertraglichen Verpflichtungen durch Geschäftspartner ergibt und zu Verlusten führen kann. Potenzielle Kreditrisiken bestehen gegenüber Großhandelskunden durch die Gewährung von Zahlungszielen mit dem damit verbundenen Risiko von Forderungsausfällen. Dieses Risiko wird teilweise durch einen Kreditversicherer abgedeckt. Darüber hinaus besteht ein Ausfallrisiko im Zusammenhang mit Käufen von Endverbrauchern im Online-Geschäft. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter von Bonitätsprüfungen zusammen, so dass die Kunden bei der Bestellung auf ihre Bonität geprüft werden. Darüber hinaus werden die eingehenden Bestellungen von den jeweiligen Online-Shop-Managern laufend überwacht und geprüft.

Klimabedingte risiken

Die klimabezogenen Risiken, denen Wolford ausgesetzt ist, sind die Verfügbarkeit von Rohstoffen, der logistische Transport und die Zusammenarbeit mit Logistikpartnern im Sinne der Nachhaltigkeit. Als internationales Unternehmen im Bereich hochwertiger Hautbekleidung fühlt sich Wolford verantwortlich gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Aktionären, Lieferanten, Geschäftspartnern, der Öffentlichkeit und der Umwelt. Wolford verfolgt die Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance, um einen aktiven Beitrag zu einem besseren Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Mit dem Motto "because we care" verdeutlicht Wolford die Absicht, Mode zu produzieren, die weniger schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hat und es den Verbrauchern ermöglicht, nachhaltigere Produkte auszuwählen und diese lange zu nutzen. Wolford hat einen Verhaltenskodex zu den Themen Umweltschutz, soziale Angelegenheiten und Unternehmensführung verabschiedet. Wolford hat Produkte nach dem "Cradle to Cradle®"Design Prinzip entwickelt, die hinsichtlich ihrer Materialgesundheit und Recyclingfähigkeit optimiert wurden. Wolford Produkte werden aus nachhaltigen Materialien hergestellt, die in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Die Wolford Materialstrategie wird derzeit intensiv überarbeitet und bringt das Unternehmen dem Ziel näher, bis 2025 die Hälfte der Produkte zirkulär zu gestalten. Die Agenda 2030 verpflichtet dazu, den Planeten zu schützen, damit auch zukünftige Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt führen können. Der Schutz des Wassers ist Wolford sehr wichtig, und das Unternehmen ist stolz darauf, als bluesign - Systempartner agieren zu können, was bedeutet, dass die Chemikalien verantwortungsvoll eingesetzt werden und die Wasserqualität deutlich weniger beeinträchtigt wird. Um über die Ziele und Maßnahmen von Wolford transparent berichten zu können, arbeitet Wolford an der Umsetzung der neuen CSRD-Richtlinie.



Internes Kontroll- und risikomanagementsystem im hinblick auf den rechnungslegungsprozess

Der Vorstand ist für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie für die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen verantwortlich. Organisatorisch ist das Rechnungswesen der Wolford Gruppe in der Wolford AG angesiedelt. Die Abteilungen Group Accounting (verantwortlich für das externe Berichtswesen) und Group Controlling (verantwortlich für das interne Berichtswesen) berichten direkt an den Vorstand der Wolford AG. 

Die Rechnungslegungs- und Berichterstattungsprozesse der Gruppe basieren auf einem von der Wolford AG herausgegebenen Rechnungslegungshandbuch, das bei Bedarf aktualisiert wird. In diesem Handbuch sind die wesentlichen Rechnungslegungs- und Berichtsanforderungen auf Basis der IFRS konzernweit einheitlich geregelt. 

Zur Erfassung, Buchung und Abrechnung aller Geschäftsvorfälle im Konzern werden Softwarelösungen eingesetzt. In China und Hongkong wird die Buchhaltung von lokalen Steuerberatern außerhalb des Konzernsystems durchgeführt. Diese Tochtergesellschaften liefern monatliche Berichtspakete, die alle relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cashflow enthalten. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingegeben. Diese Finanzinformationen werden auf Konzernebene in den Abteilungen Corporate Accounting und Corporate Controlling überprüft und bilden die Grundlage für das IFRS-Reporting der Wolford Gruppe. Für das interne Managementreporting wird eine etablierte Planungs- und Reportingsoftware eingesetzt. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen geschaffen und die Werte für die Forecasts werden in einem standardisierten Prozess eingegeben. Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde neben einem Bericht zur operativen Ergebnisentwicklung für jeden abgelaufenen Monat eine rollierende Ganzjahresprognose erstellt. Die beschriebenen Finanzinformationen bilden zusammen mit den jeweiligen Quartalszahlen die Grundlage für die Berichterstattung des Vorstandes an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung informiert. Diese Information erfolgt in Form von konsolidierten Zahlen, die eine Segmentberichterstattung, Ergebniskennzahlen mit Budget-/Vorjahresvergleich, Prognosen, Konzernabschlüsse, Daten der Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählte Finanzkennzahlen umfassen. 

Die Buchhaltung der Wolford AG wird intern in Bregenz durchgeführt. Für die anderen Buchhaltungen der Europäischen Tochtergesellschaften und Niederlassungen wird mit externen Steuerberatern zusammengearbeitet, die die jeweiligen Landesgesellschaften in der Buchhaltungssoftware der Wolford AG buchen. Um die Ergebnisse immer unter Kontrolle zu haben, wird ein monatlicher Abschluss durchgeführt. Im ersten Halbjahr 2022 fehlte dieser Prozess, aber ab August wird er regelmäßig durchgeführt. Der Abschluss des Vormonats wird innerhalb der ersten zehn Tage des Folgemonats durchgeführt, mit Ausnahme von Jänner und Februar, wenn sich das Buchhaltungsteam auf den Jahresabschluss konzentriert. Die Kassensysteme, d. h. die Einnahmen und Ausgaben, werden automatisch in das System hochgeladen. Das Online-Geschäft wird, einschließlich der Buchhaltung, des Kundendienstes und der Debitorenverwaltung von einem externen Dienstleister verwaltet, und die Kassenumsätze werden automatisch hochgeladen. In China gibt es ein anderes Registrierkassensystem, welches jedoch ebenfalls an die Systemlandschaft von Wolford angeschlossen ist und mittels Schnittstellen Daten in die Wolford-Systeme liefert. An allen Lagerorten wird jährlich eine Bestandsaufnahme von Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigwaren durchgeführt. Nach der Bestandsaufnahme wird ein Abgleich durchgeführt, und nach dem Abgleich verbucht Wolford die Abweichungen. Zurückgesandte Waren werden nach einer ordnungsgemäßen Prüfung wieder ins Lager gebracht und vernichtet, wenn die Qualität nicht gewährleistet ist. Rechnungen werden automatisch freigegeben und nach Prüfung durch die Verkaufsabteilung und den Kundendienst an den Endkunden gesendet.  In Österreich, Deutschland und den USA werden die Forderungen an einen Factoring-Partner verkauft. Außenstände sind durch eine Ausfallvericherung gedeckt. Ein Bericht über die Außenstände wird monatlich vom Kreditmanagement geprüft. Rechnungen von Lieferanten werden von der Abteilung, die die Bestellung aufgegeben hat, ordnungsgemäß genehmigt und dann an die Buchhaltung weitergeleitet. Die Buchhaltungsabteilung bittet die zuständige Abteilung um eine formelle Genehmigung. Die Zahlungen erfolgen wöchentlich auf der Grundlage der fälligen Beträge und nach ordnungsgemäßer Abstimmung mit dem Vorstand, dem CFO und der zuständigen Abteilung. Ab November 2022 wurde ein Liquiditätsplan aufgestellt. Dieser monatliche Liquiditätsprognosebericht wird dem Aufsichtsrat vorgelegt und deckt einen Zeitraum von zwölf Monaten ab. 

Trotz der Tatsache, dass der Hauptaktionär an der New Yorker Börse notiert ist, besteht für Wolford derzeit keine Notwendigkeit, Sarbanes-Oaxley-konform zu sein.



Forschung und Entwicklung (F&E)

Innovationen sind das Herzstück der Produktwelten und Teil der DNA von Wolford. Das Produktportfolio ist klar auf die Kernkompetenz des Unternehmens ausgerichtet: körpernahe Rundstrickprodukte wie Legwear und Bodysuits, sogenannte Skinwear, mit hohem Tragekomfort in erstklassiger Qualität.

Ein zentrales Thema in diesem Bereich ist die Entwicklung von recycelbaren, nachhaltigen Produkten. Das sogenannte "Cradle to Cradle®-Konzept" (C2C) verfolgt die Vision geschlossener Stoffkreisläufe, so dass die Entstehung von Abfällen in Zukunft vollständig vermieden werden soll. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Kreisläufe: der technische und der biologische. Produkte werden so gestaltet, dass sie nach dem Gebrauch (nach dem Tragen) als "Nährstoffe" in einen biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können, während nicht biologisch abbaubare Produkte (aus synthetischen Fasern) im technischen Kreislauf zu neuen, anderen Produkten weiterverarbeitet werden. Die Wolford AG bietet nun eine breite Palette an zertifizierten C2C-Produkten an. Die Produkte bestehen aus einem speziell für Wolford entwickelten biologisch abbaubaren Elastan (ROICA der japanischen Asahi Kasei Gruppe), aus einer entsprechend modifizierten Polyesterfaser der deutschen Firma Lauffenmühle und aus der Modalfaser der Marke TENCEL des österreichischen Textilherstellers Lenzing, die im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gewonnen wird. 

Das Angebot an nachhaltigen Produkten wurde im Geschäftsjahr 2022 weiter ausgebaut. Insgesamt 59 Cradle to Cradle® Gold Certified Artikel wurden bis heute auf den Markt gebracht.

Eine große Herausforderung für die Kreislaufwirtschaft ist derzeit noch die Schließung des Kreislaufs am Ende, da es noch zu wenige Systeme für die Rücknahme und das Recycling von Produkten gibt. Wolford arbeitet kontinuierlich mit externen Partnern an diesem Thema, um so schnell wie möglich eine Lösung herbeizuführen.

Im Bereich der recycelten Materialien war es möglich, die komplette Netzstrumpfserie Twenties" mit Garnen aus recyceltem Polyamid herzustellen.

Derzeit laufen weitere Projekte zur Verwendung von Garnen, die zu 100 % aus Altreifen hergestellt werden. Außerdem wird an der Entwicklung eines Antithrombosemittels geforscht.

Im vergangenen Geschäftsjahr gab es eine Reihe von interessanten und anspruchsvollen Kooperationen mit internationalen Designern. Die große Aufgabe für das Entwicklungsteam besteht jeweils darin, die Wünsche und Anforderungen der Designer bestmöglich umzusetzen. Dies erfordert ein perfektes Zusammenspiel zwischen den Partnern und eine hohe Kompetenz der Mitarbeiter sowohl in der Entwicklung als auch in der Musterung und Produktion. 

Die Kooperation mit Thierry Mugler war eine Zusammenarbeit im Rahmen einer "Hightech"-Lösung. Ein Silikondruck auf Stoff kombiniert mit einer formgebenden Funktion ermöglichte die perfekte Umsetzung des eleganten Designs.

Alberta Ferretti und Wolford: auch das war eine Zusammenarbeit auf höchstem Niveau. Aus der Kombination der Einfachheit der minimalen Linien und der Kurven des weiblichen Körpers wurden unerwartete Effekte geschaffen. Die feine Ajourspitze hat dies noch unterstrichen. Das Know-how von Wolford und die leistungsstarken, elastischen Materialien ermöglichen stets Produkte, die sich perfekt an den Körper anpassen und maximalen Komfort bieten.

Die Zusammenarbeit mit der italienischen Streetwear-Marke GCDS war die erste Athleisure-Kollektion von Wolford, die sowohl eine Herren- als auch eine Damenkollektion umfasst. Es entstanden ein Paar Leggings und ein T-Shirt in zwei Farbvarianten sowie ein Paar Shorts, die durch ein Camouflage-Muster in Neongrün wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Das Design der Damenkollektion greift die charakteristischen grafischen Muster und Mesh-Einsätze von GCDS auf. Die Artikel wurden alle mit Cradle to Cradle®-zertifizierten Garnen entwickelt. 

Die Zusammenarbeit mit Sergio Rossi stellte das Entwicklungsteam auch vor die Herausforderung, den Ansprüchen und Anforderungen eines Schuhdesigners gerecht zu werden, denn die Strumpfhose wurde passend zu den Schuhen entwickelt. Hierfür wurde ein spezieller Hochglanzstoff entwickelt, der den Qualitätsansprüchen des Designers entspricht und durch das Material ein sehr angenehmes Tragegefühl ermöglicht. Als Highlight für die Weihnachtszeit wurden die Produkte teilweise auch mit Strasssteinen und Nieten ausgestattet.

Speziell für die Saison Herbst/Winter 2022/23 wurden Thermostrumpfhosen entwickelt, die sich durch einen hohen Wärmerückhalt auszeichnen.

Effizienterer Entwicklungsprozess durch 3D Integration

Die Integration des 3D-Prozesses ermöglicht nicht nur einen effizienteren Entwicklungszyklus, sondern auch neue Möglichkeiten der Produktpräsentation. Designentscheidungen können direkt am Bildschirm und ortsunabhängig getroffen werden. Unterschiedliche Farben, Muster oder Formen können in kurzen Abständen umgesetzt werden. Dies ermöglicht neben der reduzierten Anzahl physischer Prototypen auch eine verkürzte Prozesszeit und eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Gleichzeitig arbeitet unser Team daran, fotorealistische Kollektionen zu rendern. Dadurch kann der Bedarf an Fotoshootings reduziert werden. In einem digitalen Studio gibt es keine physischen und kreativen Grenzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser digitale Prozess neue und aufregende Möglichkeiten eröffnet: Beschleunigung des Designprozesses durch digitale Bildgebung, Reduzierung der physischen Muster, Verkürzung des Entwicklungszyklus, High-End-Rendering von fotorealistischen Produktbildern sowie Forschung und Entwicklung zu digitalen Showrooms.



Personalwesen

schutz und förderung der mitarbeiter

Für Wolford ist es selbstverständlich, seine MitarbeiterInnen zu schützen und zu fördern, denn sie sind für den langfristigen Erfolg des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. 

Die Arbeitsbedingungen und Qualifikationen der Mitarbeiter beeinflussen die Leistung in Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale: Gut ausgebildete Verkäufer haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. 

Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität seiner Produkte aus eigener Fertigung, die eng mit den Arbeitsbedingungen in der Produktion und Fertigung an den beiden Standorten in Österreich und Slowenien verbunden ist. Zum Schutz der MitarbeiterInnen gehören neben sicheren Arbeitsplätzen auch die Einhaltung von Ruhezeiten, die Vermeidung von Überstunden und die Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung. Dazu gehören auch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Damit stellt Wolford einerseits sicher, dass das Unternehmen über ausreichend Nachwuchs verfügt, andererseits wird die Motivation der MitarbeiterInnen erhöht. Ziel von Wolford ist es, Krankenstand und Fluktuation gering zu halten, sich als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren und so hochqualifizierte MitarbeiterInnen zu gewinnen und zu halten. 

management der wesentlichen themen

Wolford versteht die Aus- und Weiterbildung seiner MitarbeiterInnen als unterstützende Personalentwicklungsmaßnahme, die auf individuell zwischen Führungskraft und MitarbeiterIn vereinbarten Entwicklungszielen basiert. Der Persönlichkeitsentwicklung und dem Ausbau von Führungskompetenzen wird dabei ebenso viel Bedeutung beigemessen wie der fachlichen Weiterbildung - entsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten. Alle entsprechenden Investitionen und ggf. temporäre Freistellungen setzen jedoch voraus, dass sich der jeweilige Mitarbeiter für einen gemeinsam definierten Entwicklungsweg entschieden hat und die erworbenen Qualifikationen in das Unternehmen einbringen will. Orientierung geben dabei die Konzernrichtlinien und regelmäßige Mitarbeitergespräche, gefolgt von einem mehrstufigen internen Prozess zur Genehmigung konkreter Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei wird immer auch geprüft, ob eine Weiterbildung direkt am Arbeitsplatz, also "on the job", möglich ist oder ob externe Angebote erforderlich sind. Zur Sicherstellung angemessener Arbeitsbedingungen gibt es verschiedene Ansätze - wobei auch hier die Konzernrichtlinien als Orientierung dienen. Ein wichtiger Aspekt ist das Zeitmanagementsystem, mit dem die Arbeitszeiten überwacht werden. Überstunden werden so weitgehend vermieden, denn das System warnt, wenn Mitarbeiter länger als zehn Stunden pro Tag arbeiten.

Wolford legt auch großen Wert auf eine faire Entlohnung, flexible Arbeitszeitmodelle und eine angemessene Work-Life-Balance für seine MitarbeiterInnen, zum Beispiel durch das Angebot von Yoga-Kursen im Internet. Am Hauptsitz in Bregenz gibt es eine Kantine und ein hauseigenes Restaurant, in dem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Mahlzeiten zu ermäßigten Preisen angeboten werden. 

Die Personalabteilung gibt den Rahmen für die Aus- und Weiterbildung vor, die Verantwortung für die Durchführung liegt bei den Führungskräften. Für die Auszubildenden ist der jeweilige Ausbilder zuständig. Außerdem gibt es eine zentrale Koordinationsstelle in der Personalabteilung. Für jeden der fünf Lehrberufe bei Wolford gibt es einen Ausbilder. Das Lehrlingsprogramm selbst umfasst auch allgemeine Schulungen, es werden Exkursionen organisiert und "Job Rotation"-Programme ermöglichen es den Lehrlingen, andere Wolford-Abteilungen kennen zu lernen.

Hinzu kommt natürlich die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie z.B. das Arbeitszeit- und Mutterschutzgesetz oder das Kinder- und Jugendarbeitsschutzgesetz. Darüber hinaus sind auch das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, die Arbeitsstätten- und Arbeitsmittelverordnung und die Allgemeine ArbeitnehmerInnenschutzverordnung zu beachten, darunter detaillierte Verordnungen zum Schutz vor explosionsfähiger Atmosphäre (VEXAT) oder zum Schutz der ArbeitnehmerInnen vor den Gefahren von Lärm und Vibrationen.

Die Qualität der Arbeitsbedingungen wird durch die monatliche Erfassung des Krankenstandes und einen regelmäßigen Fluktuationsbericht gemessen. Das Arbeitszeitmanagement wird laufend überwacht und die Entlohnung mithilfe von allgemeinen Entgeltbenchmarks überprüft. Wolford arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und steht im ständigen Austausch mit den Mitgliedern des Betriebsrats. Die Arbeitsbedingungen sind auch ein regelmäßiges Thema in den Sitzungen des Managementteams. Alle Verbesserungsvorschläge werden an die Geschäftsleitung weitergeleitet. 

Die Fluktuationsrate am Standort Bregenz ist in erster Linie auf die in den vergangenen Geschäftsjahren durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Im Handel, d.h. in den Vertriebsgesellschaften, ist die Fluktuationsrate ebenfalls generell höher als z.B. in der Verwaltung.

schwerpunkt auf sicherheit und gesundheit

In einem Produktionsbetrieb besteht das Risiko von Arbeitsunfällen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, wurden an beiden Wolford Produktionsstandorten entsprechende Unfallverhütungssysteme implementiert.

Wenn neue Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung ihre Arbeit aufnehmen, erhalten sie eine Einführungsschulung. Dabei wird auf Sicherheitsaspekte, Gesundheitsschutz sowie Umwelt und Mobilität aufmerksam gemacht. In den Abteilungen wird dann auf arbeitsspezifische Gefährdungen hingewiesen. Unter der Leitung der Betriebsfeuerwehr werden Evakuierungsübungen durchgeführt. An den Vertriebsstandorten hingegen sind die MitarbeiterInnen einem geringeren Unfallrisiko ausgesetzt, daher gibt es hier kein spezifisches Sicherheitsmanagement. Die Wolford Gruppe hält sich in allen Ländern, in denen sie tätig ist, an die geltenden Gesetze. Dazu gehören alle präventiven Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen. 

Solche Maßnahmen sind für Wolford seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit, denn nur gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motiviert und in der Lage, ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen und den hohen Qualitätsansprüchen aller Wolford Produkte gerecht zu werden. Besonderen Wert legt Wolford auf optimale Arbeitsbedingungen im Falle einer Schwangerschaft. Erfüllt der betreffende Arbeitsplatz nicht die Anforderungen an den besonderen Schutz von Schwangeren, stellt Wolford unmittelbar nach Bekanntwerden der Schwangerschaft einen alternativen Arbeitsplatz zur Verfügung. Die Schwangere wird über Verhaltensweisen und Möglichkeiten zum Schutz des ungeborenen Kindes belehrt. Zu den grundsätzlichen Risiken gehören auch die psychischen Belastungen, die durch Arbeiten unter Zeitdruck oder durch erhöhten Leistungsdruck entstehen: Das Risiko von Arbeitsunfällen steigt dann ebenso wie das Risiko von Arbeits- oder Leistungsabbrüchen.

Auch im Jahr 2022 hat Wolford alle staatlichen Vorschriften zu Covid-19 in den jeweiligen Anwendungsbereichen konsequent und vollständig umgesetzt. Im Hinblick auf die weltweiten Covid-19-Fälle bei Wolford wurde eine zentrale Überwachung eingeführt. Im Verdachtsfall besteht weiterhin die Möglichkeit, sich vom Betriebsarzt mit einem Antigen-Schnelltest auf Covid-19 testen zu lassen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.

Wolford begegnet diesen Risiken mit systematischen Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz. So wird beispielsweise jeder neue Arbeitsplatz im Hinblick auf die Erhaltung der Gesundheit der MitarbeiterInnen evaluiert und auch neu bewertet, wenn sich die Arbeitsbedingungen wesentlich ändern. Beinahe-Unfälle werden systematisch gemeldet und dokumentiert und führen zu einer Neubewertung des Arbeitsplatzes. Zum Sicherheitsmanagementsystem von Wolford gehört auch eine jährliche Arbeitsplatzbegehung. In Bregenz wird zum Beispiel überprüft, ob die Hitzeentwicklung an den Arbeitsplätzen in der Formerei für die MitarbeiterInnen weiterhin erträglich ist oder ob die ergonomischen Anforderungen in der Verwaltung eingehalten werden. 

Sogenannte "Präventivkräfte" sorgen gemeinsam für die Sicherheit am Arbeitsplatz: In der Zentrale in Bregenz gibt es zwei ausgebildete Fachkräfte für Arbeitssicherheit, zehn Sicherheitsvertrauenspersonen, 32 Ersthelfer und eine Betriebsfeuerwehr mit integriertem First Responder Team. 

Zwei Betriebsärzte führen alle notwendigen Arbeitssicherheitsuntersuchungen durch und überwachen alle präventiven Gesundheitsmaßnahmen. Alle Mitarbeiter an den Produktionsstandorten werden laufend im Hinblick auf mögliche Unfallgefahren geschult. Auch die Anlagen und Maschinen werden regelmäßig auf die Einhaltung aller Sicherheitsstandards überprüft. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, alle eingesetzten Arbeitsmittel und Materialien kontinuierlich zu optimieren.

wolford führt detaillierte unfallstatistiken

Mit Hilfe der Unfallstatistik werden die Bereiche und Zusammenhänge, in denen sich Unfälle ereignen, systematisch analysiert und ausgewertet. Dementsprechend werden spezielle Präventionsmaßnahmen durchgeführt, z. B. spezielle Schulungen zur Verbesserung der Handhabung von Arbeitsmitteln oder zur Optimierung von Arbeitsabläufen. 

Der jeweilige handelsrechtliche Geschäftsführer ist für die Einhaltung aller gesetzlichen und internen Vorgaben verantwortlich. Der interne Arbeitsschutzausschuss tagt einmal jährlich und bespricht mögliche Maßnahmen zur Optimierung. Die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften wird in Österreich von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und der Arbeitsinspektion (übergeordnete staatliche Behörde zur Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zum Arbeitnehmerschutz) sowie der örtlichen Brandverhütungsstelle überwacht. 

diversität und chancengleichheit

Wolford ist überzeugt, dass vielfältige Teams eine höhere Innovationskraft und Effektivität haben und damit bessere Ergebnisse erzielen als homogen zusammengesetzte Arbeitsgruppen. In Managementteams führt Vielfalt auch zu einem fundierteren Entscheidungsprozess durch den Austausch unterschiedlicher Perspektiven und Argumente. 

Kulturelle Vielfalt hat zum Beispiel einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftserfolg eines international tätigen Unternehmens. Je näher beispielsweise die kulturelle Nähe des Wolford-Verkaufspersonals zu den jeweiligen lokalen Kunden ist, desto eher verstehen sie deren Bedürfnisse und desto eher erreichen sie eine hohe Kundenzufriedenheit. Je näher die Entwicklung an den Bedürfnissen der meist weiblichen Kundschaft ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass neue Produkte am Markt erfolgreich sein werden. Nicht zuletzt ist die von Wolford gelebte Chancengleichheit ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit. Davon profitiert auch die Arbeitgebermarke.

vielfalt in aktion bei wolford

Zu einer vielfältigen Zusammensetzung der Belegschaft gehören nicht nur eine möglichst ausgewogene Vertretung der Geschlechter, sondern auch unterschiedliche Nationalitäten und eine ausgewogene Altersstruktur. In diesem Sinne wird das Thema "Vielfalt und Chancengleichheit" bei Wolford schon seit Jahrzehnten gelebt, auch ohne dass es ein ausformuliertes Diversity-Konzept im Unternehmen gibt. Das Vorstandsduo setzt sich aus einem männlichen und einem weiblichen Vorstandsmitglied zusammen. Dass Wolford in Sachen "Diversity" gut aufgestellt ist, bestätigt der BCG Gender Diversity Index Austria 2022, der das Geschlechterverhältnis in Vorstand und Aufsichtsrat der 50 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs analysiert - Wolford liegt nach wie vor unter den Top Ten, auf Platz 7, im Fünfjahresvergleich sogar auf Platz 2. Angesichts des primär auf Frauen ausgerichteten Produktangebots und des oft weiblichen Verkaufspersonals am Point of Sale ist auch der Frauenanteil auf Konzernebene mit über 80% überdurchschnittlich hoch. Vor diesem Hintergrund ist es Wolford auch ein besonderes Anliegen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern flexible Elternzeit- und Teilzeitmodelle anzubieten, damit sie Beruf und Familie optimal vereinbaren können. 

"Ohne Frauen läuft nichts" - unter diesem Motto nahmen 16 Wolford-Mitarbeiterinnen am Women's Run in Bregenz teil. Wie jedes Jahr geht es den vielen Teilnehmerinnen nicht nur um das Laufen, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen. Zusammenhalt, Mut, Anerkennung und Sichtbarkeit von Frauen - all das kann mit einer starken Gemeinschaft erreicht werden.

Ein Bild, das Person, Zelt, Kleidung, Überdachung enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

(Women's Run 2022) 

Insgesamt sind 48 Nationalitäten in der Wolford Gruppe vertreten. In der Wolford AG sind 29 Nationalitäten beschäftigt. Der Anteil der Nicht-Österreicher liegt hier bei rund 35%. Unter den Führungskräften sind sechs Nationalitäten vertreten. In den Vertriebsgesellschaften sind alle Altersgruppen zwischen 20 und 60 Jahren nahezu gleich stark vertreten. Am Produktionsstandort in Murska Sobota sind rund 42 % aller Beschäftigten Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. 



Mehr Details

ANGABEN GEMÄß § 243a (1) UGB

  1. die Zusammensetzung des Kapitals einschließlich der Aktien, die nicht auf einem geregelten Markt im Sinne des § 1 Z 2 Börsegesetz 2018 - BörseG 2018, BGBl. I Nr. 107/2017, gehandelt werden, sowie ggf. die Angabe der verschiedenen Aktiengattungen und zu jeder Aktiengattung die Angabe der mit dieser Gattung verbundenen Rechte und Pflichten sowie des Anteils dieser Gattung am Gesellschaftskapital;


Das Grundkapital der im Standard Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2022 EUR 32.251.924,80 und teilt sich auf in 6.719.151 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.


  1. alle Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, auch wenn sie in Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern enthalten sind, soweit sie dem Vorstand der Gesellschaft bekannt sind;


Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.


  1. direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die zumindest 10 von Hundert betragen;


Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden zum 31. Dezember 2022 folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Fosun Fashion Group Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. hielt rund 58 %. Ralph Bartel hielt gut 28% der Anteile. Die Wolford AG verfügt zum 31. Dezember 2022 über 88.140 eigene Aktien (ohne Stimmrechte), dies entspricht rund 2 % vom Grundkapital. Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz.


  1. die Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten und eine Beschreibung dieser Rechte;

Dem Vorstand sind keine solchen Rechte bekannt

  1. die Art der Stimmrechtskontrolle bei einer Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer, wenn sie das Stimmrecht nicht unmittelbar ausüben;


Bei Wolford AG bestehen weder ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm noch ein System der Kapitalbeteiligung, bei dem ein Mitarbeiter das Stimmrecht für seine Anteile der Wolford AG nicht unmittelbar ausübt.


  1. die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und über die Änderung der Satzung der Gesellschaft;

Dem Vorstand sind keine solchen Rechte bzw Vereinbarungen bekannt

  1. die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen;


Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es existiert kein genehmigtes Kapital.

  1. alle bedeutenden Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist und die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen; ausgenommen hiervon sind Vereinbarungen, deren Bekanntmachung der Gesellschaft erheblich schaden würde, es sei denn, die Gesellschaft ist zur Bekanntgabe derartiger Informationen aufgrund anderer Rechtsvorschriften ausdrücklich verpflichtet;

Dem Vorstand sind keine bedeutenden Vereinbarungen mit „Change of Control" Klauseln bekannt.

  1. Bestand und wesentlicher Inhalt von Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Dem Vorstand sind keine diesbezüglichen Vereinbarungen bekannt.


NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß §§ 243b UGB UND 267a UGB

Die Wolford AG erstellt einen gesonderten konsolidierten nicht-finanziellen Bericht, der die gesetzlichen Anforderungen gemäß § 243b UGB in Verbindung mit § 267a UGB erfüllt. Der Bericht ist auf der Website des Unternehmens unter der Rubrik "Investor Relations" verfügbar.


Bregenz, 11. April 2023




Paul Kotrba

COO

Verantwortlich für Lieferkette und Produktion, Recht & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO

Silvia Azzali

CCO

Verantwortlich für Verkauf und Merchandising, Marketing, Finanzen, Personalwesen und Design




WOLFORD GRUPPE


Konzernabschluss


Konzerngesamtergebnisrechnung     

Konzern-Cashflow     

Konzernbilanz     

Entwicklung des Konzerneigenkapitals     

Segmentberichterstattung     

Konzernanlagenspiegel     

Konzernanhang     

Erklärung des Vorstands der Wolford AG     

Bestätigungsvermerk     




Ein Bild, das Text, Frau, posieren enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Konzerngesamtergebnisrechnung 

 

 

 

 

in TEUR

Anhang-Nr.

2022

2021

Umsatzerlöse

(1)

125.514

108.945

Sonstige betriebliche Erträge

(2)

3.900

12.602

Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen


6.296

-2.360

Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen

(3)

-31.040

-18.623

Personalaufwand

(4)

-56.449

-47.185

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(5)

-59.210

-44.809

Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(6)

-831

-35

Abschreibungen

(7)

-15.664

-14.421

Wertminderungen

(7)

-1.823

-380

Wertaufholungen

(7)

669

1.003

EBIT


-28.638

-5.263

Zinsen und ähnliche Erträge

(8)

46

32

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

(8)

-5.915

-4.014

Erträge aus Wertpapieren

(8)

11

13

Aufwand aus Wertpapieren

(8)

-231

-64

Zinsen auf Sozialkapital

(8)

-151

-119

Finanzergebnis

(8)

-6.240

-4.153

Ergebnis vor Steuern


-34.878

-9.415

Ertragsteuern

(9)

11

-2.917

Ergebnis nach Steuern


-34.867

-12.332

Sonstiges Ergebnis1)




Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden


1.319

-78

davon versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

(10)

1.690

-120

davon latente Steuern

(10)

-371

42

Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden


-741

-894

davon Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe

(10)

-741

-894

Sonstiges Ergebnis1)

(10)

578

-972

Gesamtergebnis


-34.289

-13.305

davon entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft


-34.289

-13.305

vom Ergebnis nach Steuern entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft


-34.867

-12.332


Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert = unverwässert)

(11)

-5,26

-1,86

 

 

 

 

1) Der Ausweis im sonstigen Ergebnis erfolgt nach Steuern. 



Konzern-Cashflow





in TEUR

Anhang-Nr.

2022

2021

Ergebnis vor Steuern


-34.878

-9.415

Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

(7)

17.487

14.801

Wertaufholung bei Sachanlagen

(7)

-669

-1.003

Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen

(2)

-2.037

-790

Zinsaufwand/Zinsertrag

(8)

5.858

3.982

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge

(8)

232

64

Veränderung der Vorräte


-5.323

3.563

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen


1.257

-2.985

Veränderung der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte


4.178

-9.754

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen


9.379

1.759

Veränderung der sonstigen Rückstellungen und Personalverpflichtungen


-1.367

-4.331

Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten


435

3.883

Erhaltene Zinsen


46

32

Gezahlte Zinsen


-47

-41

Gezahlte Ertragssteuern


-119

-273

Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit


-5.568

-507

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte


-7.386

-741

Einzahlungen aus Abgang von Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten


4.086

1.033

Cashflow aus Investitionstätigkeit


-3.300

292

Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten

IV.

22.500

10.000

Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten


0

0

Tilgung von und Zinszahlungen auf Leasingverbindlichkeiten 

IV.

-19.293

-15.341

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit


3.207

-5.341

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds


-5.661

-5.557

Zahlungsmittelbestand zum Periodenanfang

IV.

9.148

14.126

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds


169

579

Zahlungsmittelbestand am Periodenende


3.656

9.148








Konzernbilanz 

in TEUR

Anhang-Nr.

31.12.2022

31.12.2021

Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechte)

(12)

57.046

56.209

Firmenwerte

(13)

86

89

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

(14)

450

719

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

(15)

1.028

1.259

Langfristige Forderungen und Vermögenswerte

(16)

3.286

3.281

Latente Steueransprüche

(17)

3.837

4.001

Langfristiges Vermögen


65.733

65.557

Vorräte

(18)

36.371

30.874

Vertragsvermögenswerte

(29)

55

44

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(19)

10.679

12.007

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

(20)

12.023

17.024

Zahlungsmittelbestand


3.656

9.148

Kurzfristiges Vermögen


62.784

69.097

Summe Vermögenswerte


128.517

134.654





Grundkapital


32.252

48.848

Kapitalrücklagen


398

10.533

Sonstige Rücklagen


-42.190

-39.028

Eigene Aktien


-4.195

-4.413

Kumuliertes übriges Eigenkapital


-5.318

-704

Negatives Eigenkapital

(21)

-19.053

15.236

Leasingverbindlichkeiten 

(31)

42.161

43.169

Sonstige Verbindlichkeiten

(23)

926

1.007

Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen

(22)

11.550

14.592

Sonstige langfristige Rückstellungen


213

133

Latente Steuerverbindlichkeiten

(17)

140

110

Langfristige Schulden


54.990

59.011

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

(24)

35.739

10.697

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(25)

22.503

13.058

Leasingverbindlichkeiten 

(31)

15.056

17.199

Sonstige Verbindlichkeiten

(28)

15.602

14.716

Ertragsteuerschulden

(27)

401

1.304

Sonstige Rückstellungen

(26)

1.511

1.277

Rückerstattungen- und Vertragsverbindlichkeiten

(29)

1.768

2.156

Kurzfristige Schulden


92.580

60.407

Summe Eigenkapital und Schulden


128.517

134.654







Entwicklung des Konzerneigenkapitals

in TEUR

Anhang-Nr.

Grund-kapital

Kapital-rücklagen

Andere Rücklagen

Eigene
Aktien

Versicherungs-mathematischer Verlust

Währungs-umrechnug

Eigenkapital

01.01.2021

(21)

48.848

10.533

-21.503

-4.413

-5.115

190

28.541

Ergebnis nach Steuern

(21)

0

0

-12.332

0

0

0

-12.332

Sonstiges Ergebnis

(21)

0

0

0

0

-78

-894

-972

31.12.2021

(21)

48.848

10.533

-33.835

-4.413

-5.193

-704

15.236


01.01.2022

(21)

48.848

10.533

-33.835

-4.413

-5.193

-704

15.236

Ergebnis nach Steuern

(21)

0

0

-34.867

0

0

0

-34.867

Sonstiges Ergebnis

(21)

0

0

0

0

1.319

-741

578

Kapitalherabsetzung

(21)

-16.596

-10.135

26.513

218

0

0

0

31.12.2022

(21)

32.252

398

-42.189

-4.195

-3.874

-1.445

-19.053




Segmentberichterstattung 









2022 in TEUR

Österreich

Deutschland

Übriges Europa

Nord-amerika

Asien

Überleitung

Konzern

Umsatzerlöse

70.696

12.214

52.101

31.199

6.520

-47.216

125.514

davon Innenumsatz

38.978

0

8.238

0

0

-47.216

0

Außenumsätze

31.718

12.214

43.863

31.199

6.520

0

125.514

EBIT

-25.935

374

-102

-737

-3.247

1.009

-28.638

Segmentvermögen

101.525

9.090

51.740

25.769

3.195

-71.858

119.461

Segmentschulden

31.656

2.899

21.696

21.818

13.152

-48.297

42.924

Investitionen (inkl. Modifikationen und Zugänge Nutzungsrechte)

1.568

552

7.833

10.982

693

0

21.628

Abschreibungen inkl. Wertminderungen und -aufholungen

-2.594

-2.116

-6.611

-4.026

-1.471

0

-16.818

Mitarbeiter (FTE)*

362

71

528

124

21

0

1.106









* per 31. Dezember












2021 in TEUR

Österreich

Deutschland

Übriges Europa

Nord-amerika

Asien

Überleitung

Konzern

Umsatzerlöse

61.206

10.864

46.700

21.678

7.105

-38.608

108.945

davon Innenumsatz

31.361

0

7.247

0

0

-38.608

0

Außenumsätze

29.845

10.864

39.453

21.678

7.105

0

108.945

EBIT

-10.362

423

3.237

-1.176

122

2.493

-5.263

Segmentvermögen

101.982

16.240

57.466

14.258

6.987

-76.687

120.246

Segmentschulden

24.639

8.510

23.853

13.757

13.092

-52.358

31.493

Investitionen (inkl. Modifikationen und Zugänge Nutzungsrechte)

518

1.307

6.100

1.957

801

0

10.683

Abschreibungen inkl. Wertminderungen und -aufholungen

2.853

1.796

5.089

3.192

868

0

13.798

Mitarbeiter (FTE)*

392

78

518

71

22


1.081









* per 31. Dezember



Konzernanlagenspiegel 




Anschaffungs-/Herstellungskosten


in TEUR

Stand am 
01.01.2022

Währungs-
differenzen

Zugang

Abgang

Stand am 
31.12.2022

Sachanlagen

 

 

 

 

 

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

20.027

380

3.579

-601

23.384

Technische Anlagen und Maschinen

28.615

0

321

-1.790

27.146

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

30.060

196

913

-1.328

29.841

Nutzungsrechte

90.761

1.224

16.717

-4.866

103.836

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau

1.747

0

21

-15

1.753

 

171.210

1.800

21.551

-8.601

185.960

Firmenwerte

1.540

42

0

-728

855

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

 





Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

15.995

7

77

-471

15.608

 

15.995

7

77

-471

15.608

Gesamt

188.746

1.849

21.628

-9.800

202.423











Kumulierte Abschreibungen


Buchwerte

Stand am 
01.01.2022

Währungs-
differenzen

Impairment

Wertaufholung

Zugang

Abgang

Stand am 
31.12.2022

Stand am 01.01.2022

Stand am 31.12.2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16.219

367

333

0

1.192

-513

17.598

3.807

5.786

27.249

0

0

0

431

-1.779

25.901

1.367

1.246

28.597

191

69

-406

1.337

-1.180

28.609

1.463

1.232

41.204

606

1.421

-263

12.358

-251

55.075

49.557

48.761

1.731

0

0

0

0

0

1.731

16

22

115.001

1.164

1.823

-669

15.318

-3.723

128.915

56.209

57.046

1.451

44

0

0

0

-727

768

89

86










15.277

6

0

0

346

-470

15.159

719

449

15.277

6

0

0

346

-470

15.159

719

449

131.729

1.214

1.823

-669

15.664

-4.920

144.842

57.017

57.581
















Anschaffungs-/Herstellungskosten


in TEUR

Stand am 
01.01.2021

Währungs-
differenzen

Zugang

Abgang

Stand am 
31.12.2021

Sachanlagen

 

 

 

 

 

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

19.475

675

401

-524

20.027

Technische Anlagen und Maschinen

28.903

0

14

-302

28.615

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

29.681

444

301

-366

30.060

Nutzungsrechte

81.437

2.553

9.942

-3.171

90.761

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau

1.731

0

16

0

1.747

 

161.227

3.672

10.674

-4.363

171.210

Firmenwerte

1.481

59

0

0

1.540

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

 





Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

15.995

19

9

-28

15.995

 

15.995

19

9

-28

15.995

Gesamt

178.704

3.750

10.683

-4.391

188.746











Kumulierte Abschreibungen


Buchwerte

Stand am 
01.01.2021

Währungs-
differenzen

Impairment

Wertaufholung

Zugang

Abgang

Stand am 
31.12.2021

Stand am 01.01.2021

Stand am 31.12.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15.219

672

34

-385

989

-310

16.219

4.256

3.807

27.072

0

0

0

479

-302

27.249

1.831

1.367

27.303

417

11

-40

1.243

-337

28.597

2.378

1.463

28.776

1.428

335

-578

11.254

-11

41.204

52.661

49.557

1.731

0

0

0

0

0

1.731

0

16

100.101

2.517

380

-1.003

13.965

-960

115.001

61.125

56.209

1.395

56

0

0

0

0

1.451

86

89










14.830

19

0

0

456

-28

15.277

1.165

719

14.830

19

0

0

456

-28

15.277

1.165

719

116.326

2.592

380

-1.003

14.421

-988

131.729

62.376

57.017













Anhang zum Konzernabschluss

Die Wolford Gruppe ist ein international tätiger Konzern, der auf die Herstellung und den Vertrieb von Legwear, Ready-to-wear und Lingerie, Beachwear, Accessories sowie Handelswaren im Segment der erschwinglichen Luxusprodukte spezialisiert ist. Das Mutterunternehmen, die Wolford AG, ist eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und beim Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert. Die Wolford AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis der Konzernunternehmen auf und wird in den übergeordneten Konzernabschluss der Fosun International Limited, Shanghai, China, einbezogen.

Die Geschäftstätigkeit der Tochterunternehmen, mit Ausnahme Sloweniens, besteht im Wesentlichen aus dem Vertrieb von vom Mutterunternehmen bezogenen Erzeugnissen. Slowenien ist eine Produktionsgesellschaft der Wolford AG.

I.     Grundsätze der Rechnungslegung

1.     GRUNDLAGEN

Der Konzernabschluss der Wolford AG zum 31. Dezember 2022 wurde gemäß § 245a UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dabei wurden alle in der EU für das Geschäftsjahr 2022 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards des IASB und Interpretationen des IFRS Interpretations Committee in der geltenden Fassung berücksichtigt.

Beim Geschäftsjahr der Wolford AG handelt es sich um ein Kalendergeschäftsjahr, das den Zeitraum von 1. Jännerr  bis 31. Dezember umfasst. 

Der Konzernabschluss der Wolford AG besteht aus der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, dem Konzern-Cashflow, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und dem Anhang zum Konzernabschluss. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt (Berichtswährung). Alle Beträge sind, sofern nichts anderes angeführt ist, in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Der Konzernabschluss enthält Vergleichsinformationen über die vorangegangene Berichtsperiode. Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstands erstellt. Durch kaufmännische Rundungen kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Folgende Standards und Interpretationen sind in der EU für das Geschäftsjahr 2022 erstmals zur Anwendung zu bringen:

Standard /
Interpretation

Bezeichnung

Erstanwendungs-
zeitpunkt

IAS 16

Änderungen an IAS 16: Sachanlagen - Erlöse bevor beabsichtigter Nutzung

01.01.2022

IFRS 3

Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept der IFRS

01.01.2022

IAS 37

Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung

01.01.2022

Jährliche Verbesserungen der IFRS

Zyklus 2018-2020:

01.01.2022

IFRS 1

Änderung an IFRS 1: Erstanwendung durch ein Tochterunternehmen

01.01.2022

IFRS 9

Änderung an IFRS 9: Gebühren beim 10%-Barwerttest vor Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten

01.01.2022

IFRS 16

Leasinganreize

01.01.2022

IFRS 41

Änderungen an IFRS 41: Besteuerung bei Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert

01.01.2022


Überblick über Standards und Interpretationen, anzuwenden in nachfolgenden Geschäftsjahren (Übernahme durch die EU ist teilweise noch ausständig):




Standard /
Interpretation

Bezeichnung

Erstanwendungs-
zeitpunkt

Bereits von der EU übernommene Standards

IFRS 17

Versicherungsverträge (inkl. Änderungen)

01.01.2023

IFRS 17

Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen

01.01.2023

Änderungen zu IAS 1 und IFRS Practice Statement 2

Definition der Wesentlichkeit in Verbindung mit Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen

01.01.2023

Änderungen zu IAS 8

Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und deren Abgrenzung von Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

01.01.2023

Änderungen zu IAS 12

Rückausnahme von der initial recognition exemption für beim Leasingnehmer bilanzierte Leasingverhältnisse und Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen

01.01.2023

Noch nicht von der EU übernommene Standards

IAS 1

Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig

01.01.2024

IFRS 16

Änderung an IFRS 16: Leasingverbindlichkeiten in einem Sale-and-Leaseback-Verhältnis

01.01.2024

IAS 1

Änderung an IFRS 1: Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants

01.01.2024

IFRS10/IAS 28

Änderung an IFRS 10/IAS 28: Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture

offen





Eine vorzeitige Anwendung der ab 1. Jänner 2023 anzuwendenden und von der EU übernommenen Standards ist nicht erfolgt.

Im Mai 2020 hat das IASB die endgültigen Änderungen zu IAS 37 im Zusammenhang mit belastenden Verträgen veröffentlicht, die die Bedeutung der Kosten zur Erfüllung eines Vertrags klären. Demnach umfassen die direkten Kosten für die Erfüllung eines Vertrags (z. B. direkte Arbeits- und Materialkosten) sowie eine Allokation jener Kosten, die in direktem Zusammenhang mit der Vertragserfüllung stehen (z. B. Zuweisung des Abschreibungsaufwands für Gegenstände des Sachanlagenvermögens, und die zur Erfüllung des Vertrags verwendet werden. Diese Änderungen, die in Kraft treten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen, - sofern sie nicht freiwillig früher umgesetzt werden-  beinhalten eine höhere Kostenberechnung, was zu höheren Rückstellungen in den Konzernabschlüssen führen kann. Für den vorliegenden Konzernabschluss hatte diese Änderung keine Auswirkungen, da auch schon bisher direkt zurechenbare Kosten sowie anteilige administrative Kosten  bei der Bewertung der Verpflichtungen aus belastenden Verträgen berücksichtigt wurden. Die für belastende Mietverhältnisse gebildete Rückstellung beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 478 (31. Dezember 2021: TEUR 602) und betrifft im Wesentlichen Stores in Irland, Italien, Deutschland, Niederlande und den USA.

Die weiteren neuen bzw. überarbeiteten Standards/Interpretationen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Wolford Gruppe bzw. wird auch aus den zukünftig anzuwendenden Standards/Interpretationen keine wesentliche Auswirkung erwartet.


IFRS 16 - Covid-19 bedingte Mietkonzessionen und Verlängerung des Anwendungszeitraums des IFRS 16 iM JAHR 2021 

Infolge der Corona-Pandemie wurden Mietzugeständnisse in unterschiedlicher Form (z. B. Zahlungsbefreiungen und Stundung von Leasingzahlungen) gewährt. Im Mai 2020 veröffentlichte der IASB die Änderungen an IFRS 16 im Zusammenhang mit Covid-19. Die Änderungen sahen eine optionale, befristete Covid-19-bezogene Erleichterung für Leasingnehmer vor. Dadurch war es für Leasingnehmer unter bestimmten Bedingungen zulässig, auf die Beurteilung, ob ein Mietzugeständnis nach IFRS 16 eine Modifikation des Leasingverhältnisses darstellt, zu verzichten und das Mietzugeständnis stattdessen so abzubilden, als handle es sich nicht um eine Modifikation, sondern um variable Leasingzahlungen. Diese Erleichterung galt nur für die Mietzugeständnisse, die als direkte Folge der Covid-19-Pandemie auftreten, und nur dann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Mit der Verlängerung des Anwendungszeitraums waren bis zum 30. Juni 2021 fällige Leasingzahlungen betroffen. 

Der Konzern hatte die Änderungen und den praktischen Behelf für qualifizierende Mietkonzessionen im Jahr 2021 (TEUR 80) einheitlich angewandt.



Going Concern

Aufgrund von betrieblichen Umstrukturierungsmaßnahmen, die noch nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert haben, und aufgrund gestiegener Inputkosten für die Beschaffung von Rohstoffen sind die Erträge von Wolford weiterhin negativ. Das EBIT für das gesamte Jahr 2022 beträgt EUR -28.6 Mio. Der Anstieg der Betriebskosten, der durch Inflation und Engpässen auf dem Beschaffungsmarkt angetrieben wird, hat zu höheren Preisen für Material, Energie und Logistik geführt. Infolge von Tarifvereinbarungen sind auch im Personalbereich die Kosten gestiegen. Darüber hinaus entstehen Ausgaben in Verbindung mit der künftigen organisationsbezogenen und strukturellen Umgestaltung unseres Unternehmens. 

Im Jahr 2022 befand sich die Wolford-Gruppe in einer schwierigen Finanzlage. Der Cashflow aus betrieblichen Aktivitäten und weitere Liquiditätsressourcen aus bestehenden und für die Wolford-Gruppe verfügbaren Finanzierungsquellen reichten nicht aus, um ihre unvorhergesehenen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Wolford-Gruppe war abhängig von Fremdkapital und externen Finanzmitteln, die zu günstigen Konditionen gewährt wurden. Die Wolford-Gruppe verfügte nicht über ausreichendes Betriebskapital zur Deckung des Kapitalbedarfs. 

Die Wolford-Gruppe hat ihren vergangenen Finanzierungsbedarf durch Gesellschafterdarlehen gedeckt, die das Unternehmen abgeschlossen hat. Die Gruppe ist angewiesen auf die aktuellen Gesellschafterdarlehen, die dem Unternehmen von seinem Hauptgesellschafter gewährt werden, oder auf die Refinanzierung bestehender Gesellschafterdarlehen. Darüber hinaus ist die Wolford-Gruppe angewiesen auf die Verlängerung ihrer fälligen Verbindlichkeiten, wobei es hier um Beträge in erheblicher Größenordnung geht, die prolongiert bzw nicht eingefordert werden.  

Wolford hat Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Effizienz ergriffen. Prozesse werden weiter optimiert und der Fokus auf die Kostenkontrolle wurde noch einmal verstärkt. Doch die auf der Kostenseite erzielten Geschäftsergebnisse sind noch nicht ausreichend, um das Unternehmen auf der Ertragsseite zu stabilisieren. Zur Sicherstellung einer angemessenen Liquidität hat das Unternehmen Zugang zu Darlehen des Mehrheitsgesellschafters erhalten. Außerdem hat Wolford 2022 eine Anfang 2023 durchgeführte Kapitalaufstockung initiiert, die von den beiden größten Gesellschaftern gezeichnet wurde. Nach vereinfachter Kapitalherabsetzung zur Verlustabdeckung EUR 16.596.302,97 auf EUR 32.251.924,80 wurde das Grundkapital durch Ausgabe von 2.934.515 neuen Aktien im Nennwert von EUR 4,80 je Aktie auf 46.337.596,80 erhöht. Durch die Kapitalerhöhung, die am 15. Februar 2023 im Firmenbuch eingetragen wurde, sind der Wolford AG, vor Abzug der dadurch verursachten Kosten, EUR 17,6 Mio., zugeflossen. Zudem steht Wolford in engem Kontakt mit Banken hinsichtlich weiterer Finanzierung in Italien. 

Wolford arbeitet derzeit intensiv an einer Stärkung seiner Präsenz und Sichtbarkeit. Dies geschieht mithilfe von gezielten Marketingaktivitäten, einer fokussierten Produkt-Pipeline, einer geografischen Ausweitung der Distribution, einer Rationalisierung der Einzelhandelsflotte sowie erheblicher Investitionen in E-Commerce, IT und Systeme. Daneben reduziert Wolford in allen Funktionen die fixen und variablen Kosten. Angesichts des zweistelligen Umsatzanstiegs im Jahr 2022 ist Wolford zuversichtlich, den Trend 2023 ausbauen und ein stark verbessertes EBIT-Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 vorlegen zu können. Voraussetzung dafür ist, dass keine außerhalb unserer Kontrolle liegenden makroökonomischen Ereignisse die Situation weiter verschlechtern.

Ab 2023 werden alle von Wolford implementierten Umstrukturierungsmaßnahmen zu greifen beginnen, was sich positiv auf die künftigen Erträge auswirken wird. Das Unternehmen ist auch dabei, eine Trendwende zu vollziehen, um seine betrieblichen Erträge (EBIT) zu verbessern und nachhaltige Profitabilität zu erreichen. Dies setzt voraus, dass die unsichere Situation in Osteuropa nicht zu weiteren Verwerfungen der Weltwirtschaft führt. Zwar ist aufgrund der Situation in Osteuropa nicht zu erwarten, dass sich die Kostensituation verbessert, doch das Unternehmen arbeitet gezielt daran, die Effizienz der Personalkosten zu verbessern, Beraterkosten zu senken, die Kollektion zu reduzieren und die Nachfrageplanung sowie den Fertigungsprozess effizienter zu gestalten. Die neue reduzierte und fokussierte Produktstrategie SPACER wird bereits umgesetzt, und hat das Ziel, im Unternehmen „Raum" zu schaffen und für mehr „Tempo" zu sorgen. Um dies zu erreichen, wird ein Schwerpunkt auf „Hero"-Produkte und Bestseller gelegt. Ein verbessertes Betriebsmodell soll die Barmittelflüsse steigern und die Risiken bei Lagerbeständen zu begrenzen. Im Zuge einer ersten Kollektionsbearbeitung wurde die Artikelzahl um einen Anteil von 40 % gesenkt, der 18 % der Umsätze generierte. 

Systeme und IT-Infrastruktur bei Wolford sind veraltet. Das macht den Betrieb ineffizient und teuer und erschwert außerdem die Skalierung. 14 wichtige IT-Projekte werden in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Wolford wird das Projekt einer schlanken Fertigung beschleunigen und sich auf die Beseitigung ineffizienter Produktions- und Logistikprozesse konzentrieren. 

Der Plan für ein verringertes Sortiment wird in der Folge die Produktionsmengen und -kosten verringern. Außerdem plant Wolford einen neuen, effizienteren Prozess für die Retourenabwicklung mit schnellerem Zugang zu verkaufsfähigen Beständen. Ein Schlüsselfaktor wird 2023 der Abbau der Lagerbestände sein. Gleichzeitig richtet sich der Fokus auf umsatzstarke „Never out of stock"-Produkte sowie auf eine Verbesserung der Lieferperformance. Im Logistikbereich wird Wolford gezielt an einer Verbesserung der ausgelagerten Dienstleistungen arbeiten. Zugleich sollen die Kosten in Bezug auf den Umsatz gesenkt werden. Das Management erwartet, dass auf der Grundlage dieser Maßnahmen Umsatzerlöse von EUR 150 Mio. und ein positives EBITDA und EBIT erreicht werden. 

Die ersten Monate des Jahres 2023 zeigen gegenüber dem Budget 2023 einen positiven Trend. Die angehobenen Umsatzerwartungen für die Monate Jänner bis März wurden erreicht. Auch auf der Ergebnisseite ist der Konzern auf Budgetkurs.  Das Management blickt optimistisch in die Zukunft, da die Umstrukturierungsprojekte bisher erfolgreich umgesetzt wurden und im laufenden Jahr ihre Wirkung entfalten werden. Die Maßnahmen sind nachhaltig und erlauben eine transparente durchgängige Kostensteuerung. Strategische Initiativen wurden entwickelt, um anstehende Herausforderungen zu meistern, die Effizienz zu steigern und dabei zugleich Kosten zu vermeiden und Betriebsabläufe zu optimieren. Eine erfolgreiche Markenpositionierung auf internationalen Märkten ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Wolford. Das Unternehmen wird über seine „The W"- und „The W Lab"-Linien auch künftig gezielt die globale Positionierung seiner Marke verfolgen. Dies umfasst die Fortführung erfolgreicher Kooperationen, in Zusammenarbeit mit internationalen Stardesignern entwickelte limitierte Kapselkollektionen sowie die gezielte Nutzung von Wachstumschancen auf dem US- und dem chinesischen Markt. Basierend auf diesen Maßnahmen sieht das Management Wolford gut aufgestellt, um den Umsatz weiter zu steigern und durch verbesserte Betriebsabläufe profitabel zu sein.

Darüber hinaus hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehenden Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe von EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist. Hierfür ist für die Wolford Gruppe in analoger Anwendung der Bestimmungen des österreichischen Unternehmensreorganisationsgesetzes (URG) eine Eigenkapitalquote von 8 % und eine Schuldentilgungsdauer von 15 Jahren maßgeblich. Im Falle der Liquidation erfolgt eine Rückzahlung des Gesellschafterdarlehens bis zu einem Betrag von EUR 16,3 Mio. erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger. Ferner wird festgelegt, dass in Bezug auf diese Verbindlichkeiten kein Insolvenzverfahren eröffnet werden muss. Der Garant Lanvin Group Holdings Limited und der Vorstand kommen zu dem Ergebnis, dass der Konzernabschluss des Unternehmens für 2022 unter Anwendung des Going-Concern-Prinzips aufzustellen ist. 


2.     ANGABEN ZU BESONDEREN EINFLUSSFAKTOREN AUF DEN KONZERNABSCHLUSS

2.1     ANGABEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER COVID-19-PANDEMIE

Die Folgen der Covid-19 Pandemie verursachen wesentliche Effekte im vorliegenden Abschluss, die nachstehend gesamthaft dargestellt werden. 

Umsatzentwicklung

Der globale Ausbruch von Covid-19 brachte nach 2020 und 2021 auch im Jahr 2022 teils Maßnahmen zur Eindämmung, wie Ausgangssperren und Ladenschließungen, insbesondere in Asien (China,) mit sich. Trotz dieser Rahmenbedingungen und der temporären Schließungen in Folge von lokalen Lockdowns in Asien konnte im Geschäftsjahr ein deutlicher Umsatzanstieg von 15,2 % von TEUR 108.945 im Jahr 2021 auf TEUR 125.514 verzeichnet werden. Die Umsätze im Segment Asien hingegen verringerten sich um 8,2 % von TEUR 7.105 im Jahr 2021 auf TEUR 6.520 im Geschäftsjahr 2022.

Staatliche Subventionen

Sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt werden konnten, wurden zur Abfederung der negativen Effekte aus Covid-19 vorwiegend in Österreich staatliche Förderungen in Anspruch genommen (im Wesentlichen Fixkostenzuschuss, Verlustausgleich und Kurzarbeit), wovon TEUR 1.176 noch als Forderung offen stehen . Nach Auslauf wesentlicher Förderungsprogramm wurden im Geschäftsjahr 2022 nur unwesentliche Beträge vereinnahmt. 

Auswirkungen der Covid-19 Krise auf Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Aus der Covid-19-Krise ergeben sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss nach IFRS, insbesondere auf Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen in den folgenden Bereichen 

Nach Lockdowns in Asien, die im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Wolford-Gruppe im ersten Halbjahr 2022 beeinflussten, wurden die Covid-19-Maßnahmen weltweit weitgehend aufgehoben und daher Einschränkungen in den aktualisierten Planungsrechnungen nicht berücksichtig. Sollte es auf den einzelnen Märkten jedoch in den künftigen Geschäftsjahren wieder zu Restriktionen kommen, hätte das insbesondere Auswirkungen auf die Bewertung der Nutzungsrechte, der latenten Steuern sowie der Forderungen.


2.2     ANGABEN IM ZUSAMMENHANG MIT KLIMABEZOGENEN BELANGEN

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Wolford wird kontinuierlich auf der Basis der 2017 erstellten Wesentlichkeitsmatrix weiterentwickelt. Dazu gehören auch die Definition und Umsetzung konkreter Ziele. Diese Ziele orientieren sich an den SDGs der Vereinten Nationen, die Kreislaufwirtschaft wird als einer der wichtigsten Bausteine des europäischen Green Deals - Europas Agenda für nachhaltiges Wachstum - angesehen.

Umsatzaspekte

Wolford beschäftigt sich intensiv mit dem Nachfrageverhalten ihrer Kunden nach nachhaltigen Produkten, u.a. durch Zusammenarbeit mit auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Bloggern und Influencern, und trägt diesem durch Entwicklung entsprechender Produkte Rechnung. Zusätzlich möchte Wolford durch ein nachhaltiges Produktangebot, den Kunden zukunftsweisende Alternativen zu nichtnachhaltig produzierten Angeboten, u.a. anderer Hersteller, bieten und ein Umdenken im Konsumverhalten, z.B. durch längere Nutzung der Produkte, anregen.

produktions- und materialaspekte

Die Besonderheit des Geschäftsmodells kommt Wolford dabei eindeutig zugute, da sie viele ihrer Produkte selbst herstellt. Alle von Wolford selbst gestrickten und gefärbten Legwear-Produkte auf Baumwoll und Polyamidbasis aus der Essential-Kollektion sind „bluesign® approved". Auch die Lieferanten des Unternehmens sitzen zu 90% in Europa, davon wiederum kommt der Großteil aus Deutschland, Italien, Österreich und Frankreich, was zu kurzen Transportwegen führt. Alle Zulieferer von Wolford müssen den vor Ort gängigen sozialen und Umweltstandards genügen. Wolford setzt bereits seit Langem auf eine entsprechend umweltschonende Vorgehensweise. Um über die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen hinaus ökologische und soziale Standards durch die Lieferanten sicherzustellen, haben sämtliche Zulieferer den Code of Conduct der Deutschen Textil- und Modeindustrie, den STANDARD 100 by OEKO-TEX® sowie die REACH-Verordnung einzuhalten. Momentan sieht Wolford kein Risiko, dass wesentliche Materialien aufgrund klima- und umweltbezogener Belange nicht für die Produktion verwendet werden dürfen oder nicht mehr verfügbar sind und es somit zu Produktionsengpässen kommen könnte. Eine Umstellung in den Materialen bzw. die Suche nach neuen Lieferanten zur Einhaltung gesetzlicher und selbst gesetzter Ziele könnten zu Zeitverzögerungen führen, dem durch rechtzeitiges Anstoßen der notwendigen Prozesse Rechnung getragen wird.

Beim Materialeinsatz geht es primär um die schrittweise Umstellung aller Wolford Produkte: Bis 2025 sollen 50% der Produkte kreislauffähig sein, also entweder biologisch abbaubar oder technologisch wiederverwertbar. Wolford leistet diesbezüglich Pionierarbeit im Rahmen der Entwicklung kreislauffähiger Produkte entsprechend dem Cradle-to-Cradle® -Ansatz. Wolford setzt zunehmend auf den Einsatz umweltschonender Verpackungsmaterialien.

Dass der Produktionsprozess von Wolford den weltweit höchsten Standards für Nachhaltigkeit in der Textilindustrie entspricht, beweist die seit April 2015 bestehende Partnerschaft mit der bluesign® technologies AG, einem global agierenden Netzwerk, dessen System für sichere Textilien, eine umweltfreundliche Produktion und den sorgfältigen Umgang mit Ressourcen steht. Dabei geht es nicht nur um die Überprüfung einzelner Endprodukte, wie sie bei zahlreichen Ökolabels üblich ist, sondern darum, Transparenz über die komplette textile Zuliefererkette zu schaffen. Im Rahmen der Partnerschaft mit der bluesign® technologies AG verwendet Wolford nur Chemikalien und Farbstoffe, die diesen hohen Anspruch erfüllen.

Um die Folgen der globalen Klimaerwärmung zu reduzieren, gibt es europaweit rechtliche Vorgaben zum zulässigen Energieverbrauch pro Sektor und zur generellen Reduktion der CO2-Emissionen. Seit 2015 ist Wolford in Österreich durch das Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) dazu verpflichtet, ihren Energieverbrauch regelmäßig zu analysieren und kontinuierlich die energetische Leistung zu verbessern. Es besteht die Möglichkeit, dass mit Auslauf des momentan noch geltenden Energieeffizienzgesetzes die Anforderungen an die Unternehmen hinsichtlich Energieeinsparungen verschärft werden. Weitere Informationen hierzu liegen Wolford momentan nicht vor.

Betreffend IAS 36 - Wertminderung Im Rahmen der Werthaltigkeit von nichtfinanziellen Vermögenswerten: Es liegen hinsichtlich der klimabezogenen Belange keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor. 

Eine Anpassung der Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkungen klimabezogener Risiken und Verpflichtungen auf die getroffenen Annahmen war nicht erforderlich. 

IAS 37 -Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen: Es besteht keine Notwendigkeit für klimabezogene Aspekte im Konzernabschluss 2022 eine Rückstellung aufgrund einer rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gemäß IAS 37.10. zu bilden


2.3     ANGABEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM UKRAINEKRIEG

Wolford ist über einen Handelspartner sowohl in Russland als auch der Ukraine aktiv, erzielt dort aber nur unwesentliche Umsätze, sodass sich der Ukrainekrieg direkt nicht signifikant auf die Umsatz- und Ergebnissituation auswirken kann. Bisher gibt es auch keine Anzeichnen für einen erhöhten Wertberichtigungsbedarf auf Forderungen aus Umsätzen in Russland oder der Ukraine. Wolford hat in den betroffenen Staaten keine Tochtergesellschaften bzw. keine eigenen Boutiquen.

Wolford bezieht keine Produktionsmaterialien aus Russland oder der Ukraine. Der im Jahr 2022 zu verzeichnenden Verteuerung und geringeren Verfügbarkeit von Energie, insbesondere von Gas, durch Verknappung von Lieferung aus Russland wird durch den mit dem Vermieter der Liegenschaft in Bregenz geschlossenen Energieliefervertrag zu Festpreisen bis Ende 2023 entgegengewirkt, der auch die Produktion am Standort umfasst. Der Kostenanstieg getrieben durch die Inflation und Energiepreise  wurde im Impairment-Test auf Basis der verfügbaren Prognosedaten berücksichtigt.


2.4     ANGABEN IM ZUSAMMENHANG MIT MAKROÖKONOMISCHEN GEGEBENHEITEN

Die makroökonomischen Gegebenheiten im Geschäftsjahr 2022 sind nach Ausbruch des Ukrainekriegs gekennzeichnet durch Inflation und einhergehende Zinssteigerungen, Energiekrise oder Lieferkettenprobleme sowohl national als auch international. Dies beeinflusst auch die Geschäftstätigkeit und den Konzernabschluss der Wolford-Gruppe. Dabei sind die folgenden Aspekte berücksichtigt worden:

Hinsichtlich IAS 36 - Wertminderung Im Rahmen der Wertminderungstests sind insbesondere folgende Aspekte zu beachten: 

Dem weltweit gestiegenen Zinsniveau wurde bei dem im Geschäftsjahr 2022 durchgeführten Impairment-Test entsprechend Rechnung getragen. Die für die Impairment-Tests verwendeten länderspezifischen Abzinsungsfaktoren (WACC nach Steuern) wurden auf 7,29 % bis 12,71 % (31. Dezember 2021: 5,0 % bis 8,5 %) angehoben.

Der Materialaufwand und die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 (TEUR 18.623) auf TEUR 31.040 im Geschäftsjahr 2022 um 66,68 % gestiegen.  Der Anstieg ist zu ca. 50 % auf Umsatzsteigerungen und zu ca. 50 % auf Preissteigerungen überwiegend bei Rohmaterialien, Energie und bezogenen Leistungen zurückzuführen.

Die gestiegenen Produktionskosten wurden (größtenteils) durch Preissteigerungen im November 2022 um ca. 10 % kompensiert. Mit Launch von neuen Kollektion werden zukünftig die Preise so festgelegt, dass der geplante Deckungsbeitrag erreicht werden kann. Die Preissteigerungen hatten bisher keine negativen Auswirkungen auf die allgemeine Umsatzentwicklung. Staatliche Maßnahmen in diesem Zusammenhang wurden nicht in Anspruch genommen.

Steigende Personalkosten wurden mit einer jährlichen Steigerungsrate von 7,5 % für 2023 und 6 % für 2024 in Österreich sowie in den anderen Ländern je nach Markt von 2 % bis 5 % für 2023 und einheitlich von 3 % für 2024 beim Impairment-Test berücksichtigt. Ab 2025 wird in allen Ländern eine jährliche Wachstumsrate von 3 % angenommen.

IAS 19 - Leistungen an Arbeitnehmer: Den makroökonomischen Gegebenheiten wurde durch Anpassung der zur Ermittlung der Verpflichtungen aus Pensionen, Abfertigungen und Jubiläum angewandten Parameter Rechnung getragen. Der Rechnungszinssatz stieg von 0,99 % bis 1,23 % für die Berechnung per 31. Dezember 2021 auf über 4 % für die Ermittlung zum Bilanzstichtag. Der Lohn- und Gehaltstrend wurde von 2,30 % per 31. Dezember 2021 auf 3,00 % per 31. Dezember 2022 angehoben. Bei den Verpflichtungen für Abfertigungen und Jubiläen wurde eine Steigerungsrate von 7,5 % für 2023 und 6 % für 2024 in Österreich sowie in den anderen Ländern je nach Markt von 2 % bis 5 % für 2023 und einheitlich von 3 % für 2024 zugrunde gelegt. Verpflichtungen aus Pensionen, Abfertigungen und Jubiläum sind um TEUR 3.042 auf TEUR 11.550 zum 31. Dezember 2022 gesunken. Die versicherungsmathematischen Netto-Gewinne in Höhe von TEUR 1.319 wurden im OCI vereinnahmt.

IFRS 9 und 7 - Finanzinstrumente und Angaben 

Bei den Fremdfinanzierungen der Wolford AG handelt es sich um Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 35.739 (inkl. aufgelaufener Zinsen) zum 31. Dezember 2022, die zu festen Zinssätzen (12 %) aufgenommen wurden. Die Tranchen werden mit verschiedenen Fälligkeitszeitpunkten im Jahr 2023  fällig, eine Erhöhung des Zinsaufwands aufgrund des geänderten Zinsumfelds ist kurzfristig daher nicht zu erwarten.

IFRS 9 - ECL-Bewertung: Im Geschäftsjahr gab es Anzeichnen für einen erhöhten Wertberichtigungsbedarf auf Forderungen aus den Umsätzen der Wolford. Das bei Wolford angewandte ECL-Bewertungsmodell spiegelt die makroökonomischen Umstände und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Kreditrisiko und die ECL-Bewertung angemessen wider. Der Aufwand für Wertberichtigungsbedarf betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR 831 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 35).

Auswirkungen der Covid-19-Krise, im Wesentlichen in Asien, klimabezogener Belange, des Ukrainekriegs und der makroökonomischen Gegebenheiten auf Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

  • Zum Bilanzstichtag erfolgte eine gesamthafte Aktualisierung der Planungen im Hinblick auf das veränderte wirtschaftliche und politische Umfeld, wobei die Ende 2022 beschlossenen weiteren Restrukturierungsmaßnahmen berücksichtigt wurden. Für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich in der Folge ein Wertminderungsaufwand in Höhe von TEUR 1.823 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 380), dem Wertaufholungen in Höhe von  TEUR 669 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.003) gegenüberstehen. 


  • Forderungsbewertung: Die Entwicklung der Forderungsaußenstände unterliegt infolge der negativen wirtschaftlichen Entwicklung und des Anstiegs der Online-Umsätze einer engen Überwachung. Aufgrund der hohen Absicherung durch die bestehende Kreditversicherung wurde keine Notwendigkeit zur Anpassung der bestehenden grundsätzlichen Wertberichtigungssystematik identifiziert, jedoch wurden die Prozentsätze für die Wertberichtigung in Abhängigkeit der Überfälligkeit in Tagen im Jahr 2021 angepasst.

  • Ansatz aktiver latenter Steuern: Für die Bewertung der latenten Steuern wurde gemäß IAS 12.56 eine Bewertung basierend auf der Schätzung des erwarteten jährlichen Ertragssteuersatzes aus den aktualisierten Mittelfristplanungen vorgenommen. 


3.     KONSOLIDIERUNGSKREIS UND -GRUNDSÄTZE

Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IFRS 10 (Conso-lidated Financial Statements). In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen folgende Gesellschaften direkt mittels Vollkonsolidierung einbezogen:




Gesellschaftsname

Sitz

Unmittelbarer Anteil in %

Wolford Beteiligungs GmbH

Bregenz

100

Wolford proizvodnja in trgovina d.o.o.

Murska Sobota

100





Die Wolford Beteiligungs GmbH hält sämtliche Anteile an folgenden Gesellschaften:




Gesellschaftsname

Sitz

Unmittelbarer Anteil in %

Wolford Deutschland GmbH

Bielefeld

100

Wolford (Schweiz) AG

Opfikon

100

Wolford Paris S.A.R.L.

Paris

100

Wolford London Ltd.

London

100

Wolford Italia S.r.L.

Mailand

100

Wolford España S.L.

Madrid

100

Wolford Scandinavia ApS

Kopenhagen

100

Wolford America, Inc.

New York

100

Wolford Nederland B.V.

Amsterdam

100

Wolford Canada Inc.

Vancouver

100

Wolford Asia Limited

Hongkong

100

Wolford Belgium N.V.

Antwerpen

100

Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd.

Shanghai

100


Zweigniederlassungen werden in Finnland, Norwegen und Schweden durch die Wolford Scandinavia ApS betrieben, in Irland durch die Wolford London Ltd., in Luxemburg durch die Wolford Belgium N.V., in Macao durch die Wolford Asia Limited und in Portugal durch die Wolford España S.L. 

Der Konsolidierungskreis ist in Bezug auf den Geschäftsbetrieb der Wolford-Gruppe  gegenüber dem letzten Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2021 unverändert. 

Bei dem Erwerb von Wolford Berangere L handelt es sich um den Erwerb einer Gruppe von Vermögensgegenständen in Form einer Gesellschaft ohne Geschäftsbetrieb und fällt daher nicht unter die Anwendung von IFRS 3. Vom geflossenen  Gesamtkaufpreis in Höhe von TEUR 2.773 entfallen TEUR 2.189 auf den Erwerb der Geschäftsanteile sowie TEUR 585 auf die Rückzahlung eines Darlehens des ehemaligen Gesellschafters. Der den Buchwert des Eigenkapitals übersteigende Kaufpreis wurde dem in dieser Gesellschaft enthaltenen Nutzungsrecht für Gebäude zugewiesen. Dieser Differenzbetrag stellt die zusätzlichen Anschaffungskosten für das Schlüsselgeld (KeyMoney) in Höhe von TEUR 2.637 dar.

Der Konzernabschluss beinhaltet sämtliche Vermögenswerte und Schulden sowie alle Aufwendungen und Erträge der Wolford AG und ihrer einbezogenen Tochtergesellschaften nach Eliminierung aller konzerninternen Transaktionen.

Die Bilanzierung des Erwerbs von Geschäftsbetrieben erfolgt nach den Bestimmungen von IFRS 3. Demnach werden die identifizierbaren Vermögenswerte sowie Schulden und Eventualverbindlichkeiten der Tochtergesellschaften mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmens die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie der Schulden und Eventualverbindlichkeiten, wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst. Unternehmen, die im Verlauf des Geschäftsjahres erworben oder veräußert werden, sind ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum Veräußerungszeitpunkt in den Konzernabschluss einzubeziehen.

Bei der Währungsumrechnung der in ausländischen Währungen aufgestellten Abschlüsse einbezogener Gesellschaften kommt das Konzept der funktionalen Währung zur Anwendung. Diese ist bei allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung. Die Vermögenswerte und Schulden einer Gesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich daraus ergebenden Unterschiedsbeträge werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt verändert:

 

Mittelkurs am Bilanzstichtag

Jahresdurchschnittskurs

Währungen

31.12.2022

31.12.2021

2022

2021

1 EUR / USD

1,070300

1,134600

1.058490

1,181830

1 EUR / GBP

0,885600

0,838100

0,849140

0,860270

1 EUR / CHF

0,986600

1,032100

1,009330

1,081640

1 EUR / DKK

7,438700

7,437000

7,439500

7,437170

1 EUR / SEK

11,117000

10,242600

10,561880

10,136360

1 EUR / NOK

10,505100

10,002200

10,067810

10,166150

1 EUR / CAD

1,443700

1,444000

1,369610

1,485610

1 EUR / HKD

8,324400

8,845200

8,288040

9,184790

1 EUR / CNY

7,375100

7,215800

7.072640

7,630300

1 EUR / MOP

8,606350

9,109000

8.529270

9,452490



4.     BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Sachanlagen sind gemäß IAS 16 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. 

Den planmäßigen linearen Abschreibungen der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund

10 - 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen

4 - 20 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

2 - 10 Jahre

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Werte sowie Lizenzen 
an solchen Rechten und Werten

4 - 10 Jahre

Nutzungsrechte 

je nach erwarteter Laufzeit des Mietverhältnisses


Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibungen hinausgehende wesentliche Wertminderungen werden - falls erforderlich - in Übereinstimmung mit IAS 36 (Impairment of Assets) durch Wertminderungen berücksichtigt, die ebenfalls in den Abschreibungen erfasst werden. 

Reparatur- oder Instandhaltungsaufwendungen der Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand verrechnet. Sie werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass die nachträglichen Aufwendungen zu weiteren zukünftigen wirtschaftlichen Vorteilen aus der Nutzung des Vermögenswerts führen werden.

Leasing: Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize.

Das Nutzungsrecht wird entsprechend den Vorschriften für Sachanlagen über die erwartete Laufzeit des jeweiligen Leasingverhältnisses planmäßig abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird entsprechend den Vorschriften des IFRS 16 bilanziert und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert und um den Zinsaufwand erhöht. Die Leasingverbindlichkeiten setzen sich u.a. aus der Summe der noch nicht geleisteten fixen Leasingzahlungen, variablen Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen, zusammen. Im Falle von indexbasierten Zahlungen, werden die Indexierungen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung der Leasingzahlungen berücksichtigt. Zudem werden Mietverlängerungsoptionen sowie etwaige Vertragsbeendigungszahlungen bei hinreichender Sicherheit miteinbezogen. Bei einer daraus folgenden Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwerts des Nutzungsrechts vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechts auf null verringert hat. Gemäß IFRS 16 wird die Leasingverbindlichkeit über die Laufzeit mittels Effektivzinsmethode fortgeführt. 

Der Begriff Schlüsselgeld (Key Money) bezieht sich auf eine Gebühr, die ein Mieter an einen Vermieter, vorherigen Mieter oder Immobilienbesitzer zahlt, um einen Mietvertrag zu sichern, zu erneuern oder zu verlängern. Die Bilanzierung des Key Money erfolgt im Rahmen des Mietvertrags als Nutzungsrecht und wird grundsätzlich über die Laufzeit mit abgeschrieben. Bei dem Key Money der französischen Mietverträge erfolgen aufgrund der rechtlichen lokalen Bedingungen keine Abschreibungen, da der Mieter entweder ein Ersatzrecht bei Beendigung des Mietverhältnisses durch den Vermieter oder die Möglichkeit das Mietrecht gegen eine Ablöse an einen neuen Mieter weiterzugeben, hat. Hier wird das Key Money im Sinne eines Schlüsselgelds als separater Bestandteil des Nutzungsrechts am Gebäude behandelt. Eine Abschreibung wird nur dann erfasst, sofern der zu erzielende Restwert niedriger als der Buchwert des Vermögenswerts ist. 

In dem Fall, in dem Key Money als Synonym für eine Kaution angesehen wird, kann der Betrag zur Deckung der nicht gezahlten Miete oder für Schäden an der Mieteinheit verwendet werden. In diesem Fall wird die Kaution in der Regel auf einem Treuhandkonto verwahrt. Der Nettobetrag (Kaution abzüglich der nicht gezahlten Miete und der Schadensabzüge) wird dem Mieter nach Ablauf des Mietvertrags zurück erstattet. 

Die Wolford AG hat auf den Ansatz von kurzfristigen Leasingverträgen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten sowie für Leasingverträge für Leasinggegenstände von geringem Wert (i.d.R. TEUR 5, in Abhängigkeit von der Art des Anlageguts) verzichtet. Das Wahlrecht, Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten (z. B. Betriebskosten bei Mietverträgen) nicht zu trennen, wird nicht ausgeübt und dementsprechend die Nicht-Leasingkomponente bei der Ermittlung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts nicht berücksichtigt. In einzelnen Ländern sind die Filialmieten vollständig variabel ausgestaltet und dabei weder index- noch zinssatzbasiert. Für diese Leasingverhältnisse wurden in Übereinstimmung mit IFRS 16 keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz erfasst, sondern die Mietzahlungen werden weiterhin als Aufwand in der Konzerngesamtergebnisrechnung bilanziert.

Die Wolford AG hat entsprechend der Verlängerung des Anwendungszeitraums der Änderungen an IFRS 16 Covid-19-bedingte Mietkonzessionen - Änderungen an IFRS 16 im Geschäftsjahr 2021 angewandt. Dementsprechend wurde nicht beurteilt, ob zulässige Mietzugeständnisse als unmittelbare Folge der Covid-19-Pandemie eine Änderung des Leasingverhältnisses darstellen. Die Wolford AG wendet den praktischen Behelf für Verträge mit ähnlichen Merkmalen und unter vergleichbaren Umständen einheitlich an. Für Mietkonzessionen im Rahmen von Leasingverhältnissen, für die der praktische Behelf nicht anwendbar ist, schätzte der Konzern ein, ob eine Änderung eines Leasingverhältnisses vorliegt.

Aus Erwerbsvorgängen resultierende Firmenwerte werden aktiviert und mindestens einmal jährlich oder bei Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen, einem Impairment-Test gemäß IAS 36 unterzogen. 

Die Wolford AG hat an jedem Abschlussstichtag einzuschätzen, ob irgendein Anhaltspunkt („trigger event") dafür vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag des Vermögenswerts zu schätzen. Für die Wolford AG werden folgende „trigger events" definiert: erhebliche Verschlechterung der Nettocashflows aus der Nutzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder Nichterreichen budgetierter Nettocashflows. Basis für die Impairment-Tests der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte ist die Unternehmensplanung entsprechend der Planungsrechnung für 2023 aus dem aktuellsten, dem Aufsichtsrat präsentierten Budget. In der weiteren Planung für 2024 bis 2026 wurde ein Umsatzwachstum abhängig von der Region und der strukturellen Veränderung angesetzt. Steigerungsraten für den weltweiten Umsatz in den einzelnen Jahren 2023 bis 2025  sind zwischen 3,3 % und 11,8 % (31. Dezember 2021: 3,3 % und 19,5 %) geplant,  wobei ein wesentlicher Teil davon durch Preiserhöhungen zustande kommt. Nach 2026 wird eine Umsatzsteigerung für alle Regionen mit 1 % (31. Dezember 2021: 1 %) herangezogen. Der Wareneinsatz steigt analog zu den Umsatzerlösen, Preissteigerungen bei Material und bezogenen Leistungen wird durch steigende Verkaufspreise begegnet. Die Personalkosten werden mit einer jährlichen Steigerungsrate von 7,5 % für 2023 und 6 % für 2024 in Österreich sowie in den anderen Ländern je nach Markt von 2 % bis 5 % für 2023 und einheitlich von 3 % für 2024 angesetzt. Ab 2025 wird in allen Ländern eine jährliche Steigerungsrate von 3 % angenommen (31. Dezember 2021: 5 %) . Die Betriebsausgaben werden in Abhängigkeit von den jeweiligen Marktgegebenheiten mit einer jährlichen Steigerungsrate von bis 12 % für 2023 und einheitlich von 2 % ab 2024 (31. Dezember 2021: 2 %) berücksichtigt und stehen nicht im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Umsatzerlöse, da der Umfang des jeweiligen Geschäftsbetriebs unverändert bleibt. Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen wurden gemäß der Boutiquengröße (Clustering nach m2) basierend auf historischen Erfahrungswerten in der Berechnung inkludiert. Von der Berücksichtigung von Erweiterungsinvestitionen oder kompletten Shop-Refurbishments wurde gemäß der aktuellen Budgetplanung abgesehen. Für die Ermittlung der Planungsrechnungen wurden Prognosen getroffen, die auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen, Berateranalysen und der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über zukünftige Entwicklungen sowie auf Marktannahmen basieren. Die für Impairment-Tests verwendeten Abzinsungsfaktoren (WACC nach Steuern) von 7,29 % bis 12,71 % (31. Dezember 2021: 5,0 % bis 8,5 %) leiten sich aus regionalen Zinssätzen ab, wobei der risikolose Basiszinssatz laufzeitenkongruent zu der durchschnittlichen Rest-Öffnungsdauer der Boutiquen im jeweiligen Land, Markt- und Länderrisikoprämien, laufzeitkongruente Bonitätsaufschläge auf Basis von Industrieanleihen mit BB-Rating, sowie unterschiedliche Steuersätze berücksichtigt werden. 

Die Rest-Öffnungszeit der Boutiquenstandorte werden auf Einzelboutiqueebene evaluiert, wobei Mietvertragsrestlaufzeit, mögliche Kündigungsoptionen, erwartete Performance sowie wirtschaftliche und strategische Überlegungen bei der Evaluierung der Restöffnungszeit berücksichtigt wurden. Wertminderungen (Impairments) werden unter den Abschreibungen erfasst.

Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten zur Ermittlung der Werthaltigkeit werden die einzelnen Stores inkl. der mit ihnen im Zusammenhang stehende Nutzungsrechte, Einbauten und den Ansprüchen auf Key Money, herangezogen.

Forschungsaufwendungen sind gemäß IAS 38 (Intangible Assets) nicht aktivierungsfähig und werden im Jahr ihres Entstehens als Aufwand ausgewiesen. 

Entwicklungskosten sind nur dann zu aktivieren, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die über die normalen Kosten hinaus auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Darüber hinaus sind hinsichtlich der Entwicklungsprojekte verschiedene, unter IAS 38 angeführte Kriterien kumulativ zu erfüllen. Im Geschäftsjahr 2022 lagen wie im Geschäftsjahr 2021 keine aktivierungsfähigen Entwicklungskosten vor. 

Vorräte: Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten oder niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswerten. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswert. Die Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden können. Hierzu gehören auch die Material- und Fertigungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. 

Finanzinstrumente: Die Transaktionen von Finanzinstrumenten werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 zum Erfüllungstag erfasst. Im Posten „Langfristige finanzielle Vermögenswerte" werden sonstige Wertpapiere und Investmentfonds ausgewiesen. Diese werden nach IFRS 9 mit dem beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem zum Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile. Der aus der Bewertung entstandene Gewinn bzw. Verlust wird im Finanzergebnis erfasst. 

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte: Der Ansatz der Forderungen erfolgt gemäß IFRS 9 zu Anschaffungskosten, die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Sonstige Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Wenn Anzeichen auf eine beeinträchtigte Bonität (Credit-Impairment) vorliegen und die Forderungen voraussichtlich nicht voll einbringlich sind, werden auf derartige Forderungen individuelle Einzelwertberichtigungen (Wertminderung Stufe 3) gebildet. Die Ausbuchung einer Forderung erfolgt bei Uneinbringlichkeit. Eine Forderung wird als definitiv „uneinbringlich" bezeichnet, wenn ein Rechtsanwalt/Inkassobeauftragter/Gericht die Uneinbringlichkeit bestätigt. Für erwartete Ausfälle aller anderen Forderungen wird ein angemessener Wertminderungsaufwand erfasst, wobei die Wertberichtigungen in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts (Wertminderung Stufe 2) bewertet werden.

Wolford hat in Österreich den USA und Canada Factoring-Verträge abgeschlossen. In Abhängigkeit davon, um welche Art von Factoring, „echtes" oder „unechtes", es sich handelt, erfolgt die bilanzielle Behandlung des jeweiligen Factoring-Vertrages. Beim echten Factoring erfolgt ein vollständiger Forderungskauf bzw. die Abtretung einer Forderung an einen neuen Gläubiger, den Forderungskäufer (Factor), der das Ausfallrisiko übernimmt. Mit dem Verkauf der Forderung sind alle Rechte und Pflichten abgetreten. Beim unechten Factoring erhält das Unternehmen ebenfalls den finanziellen Ausgleich für die Übertragung der Forderung, allerdings haftet es für den Fall, dass die Forderung ausfallen sollte. Im November 2021 hat die Wolford AG einen Factoring-Vertrag über einen Gesamtrahmen von TEUR 5.000 abgeschlossen, der als echtes Factoring zu klassifizieren ist. Dementsprechend werden die Forderungen gegen den entsprechenden Zahlungseingang des Factors ausgebucht. Des Weiteren haben die Tochtergesellschaften Wolford America Inc. und Wolford Canada Inc. im August 2020 Factoring Agreements als Rahmenverträge über jeweils mindestens USD 5,50 Mio. für einen Zwölfmonatszeitraum ab September 2020 abgeschlossen, die im Dezember 2022 angepasst wurden. Die Klassifizierung dieser Verträge als echtes und unechtes Factoring hängt von den anzuwendenden Konditionen gemäß Vertrag für die einzelnen Transaktionen unter diesem Rahmenvertrag ab.

Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz grundsätzlich als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Darlehen, als Verbindlichkeiten oder als Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, klassifiziert. Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten und Darlehen einschließlich Kontokorrentkrediten. 

Nach der erstmaligen Erfassung werden verzinsliche Darlehen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Verbindlichkeiten ausgebucht werden, außerdem im Rahmen von Amortisationen mittels der Effektivzinsmethode. Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung eines Agios oder Disagios bei Akquisition
sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten.

Eigene Anteile werden gemäß IAS 32 in der Bilanz als Abzug vom Eigenkapital ausgewiesen. 

Ertragsteuern: Die Ertragsteuern beinhalten alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bestehenden Steuerverpflichtungen. Darüber hinaus werden Abgrenzungen für latente Steuern gemäß der in IAS 12 vorgeschriebenen bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode gebildet. Es werden dabei die temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanzen und IFRS-Bilanzen der Einzelgesellschaften sowie für Konsolidierungsvorgänge unter Verwendung des Steuersatzes, dessen Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der der Vermögenswert realisiert oder die Schuld beglichen wird, in die latente Steuerabgrenzung einbezogen. Außerdem werden aktive Steuerlatenzen für sämtliche Verlustvorträge angesetzt, mit deren Verbrauch realistisch gerechnet werden kann und von deren Werthaltigkeit ausgegangen wird. Der Bewertung der Steuerlatenzen liegt für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 23 % (Geschäftsjahr 2021: 25 %) zugrunde. Für ausländische Unternehmen wird wie im Vorjahr der jeweilige lokale Steuersatz in einer Bandbreite von 12,00 % bis 31,04 %  angewendet.

Rückstellungen für Personalverpflichtungen: Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Abfertigungen beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rund 83 % der bilanzierten Verpflichtungen) kamen unter Berücksichtigung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised und der Projected-Unit-Credit-Methode folgende Parameter zur Anwendung:

Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

 2022: AVÖ 2018-P (2021: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

4,14 % p. a. (2021: 1,13 %)

Lohn-/Gehaltstrend

 

3,00 % p. a. (2021: 2,30 %)


Bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellungen in den Tochtergesellschaften wurden lokal anzuwendende biometrische Rechnungsgrundlagen, Zinssätze, Lohn- und Gehaltstrends sowie entsprechend angepasste Pensionseintrittsalter verwendet.

Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rd. 96 % der bilanzierten Verpflichtungen) kamen unter Berücksichtigung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 und der Projected-Unit-Credit-Methode folgende Parameter zur Anwendung:

Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

2022: AVÖ 2018-P (2021: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

4,09 % p. a. (2021: 0,99 %)

Lohn-/Gehaltstrend

 

3,00 % p. a. (2021: 2,30 %)

Pensionsantrittsalter

 

64 - 65 / 59 - 65 Jahre

Gestaffelte Fluktuation:

 

 

0 - 2 Jahre

 

24 % (2021: 24 %)

3 - 4 Jahre

 

22 % (2021: 22 %)

5 - 9 Jahre

 

16 % (2021: 16 %)

10 - 14 Jahre

 

 14 % (2021: 14 %)

15 - 19 Jahre

 

 9 % (2021: 9 %)

20 - 29 Jahre

 

 3 % (2021: 3 %)

ab 30 Jahre

 

0 % (2021: 0 %)


Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgte aufgrund anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected-Unit-Credit-Methode gebildeten Rückstellung kamen beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rd. 98 % der bilanzierten Verpflichtungen)folgende Parameter zur Anwendung:


Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

2022: AVÖ 2018-P (2021: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

 4,16 % p.a. 
(2021: 1,23 %)

Valorisierung der Bezüge

 

1,70 % bis 3,00 % p.a. 
(2021: 1,70 % bis 2,30 % p.a.)


Rückstellungen: Rückstellungen wurden gemäß IAS 37 gebildet, wenn für das Unternehmen eine gegenwärtige Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses vorliegt und der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern die in der Verpflichtung enthaltene Zinskomponente bedeutsam ist. 

Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Ergebnis nach Steuern durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der innerhalb der Berichtsperiode im Umlauf gewesenen Stammaktien dividiert wird. 

Ertragsrealisierung: IFRS 15 sieht ein einheitliches, fünfstufiges Erlösrealisierungsmodell vor, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist. Dementsprechend erfolgt die Bilanzierung der Umsatzerlöse erst durch die Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden. 

Die Wolford AG erwirtschaftet Umsatzerlöse im Wesentlichen im Vertrieb von Bekleidung, wobei die drei Geschäftsmodelle Wholesale, Online und Retail unterschieden werden können. Eine Bündelung unterschiedlicher Güter in einem Vertrag erfolgt nicht, auch bestehen keine Abhängigkeiten in der Gegenleistung von Preisen in anderen Verträgen. Die Umsatzrealisierung erfolgt auf Basis des einheitlichen, fünfstufigen Erlösrealisierungsmodells des IFRS 15, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist und festlegt, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. 

Die Umsatzrealisierung erfolgt bei der Wolford AG generell zum Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle, der in allen Vertriebskanälen im Regelfall bei Vertragserfüllung mit Lieferung bzw. Verkauf der Produkte vorliegt. Der Gefahrenübergang wird im Einzelfall anhand der jeweiligen Lieferklauseln bestimmt. Für Retouren werden entsprechende Verbindlichkeiten erfasst.

Verträge mit Kunden beinhalten in manchen Fällen variable Gegenleistungen, die beispielsweise als Umsatzboni ausgestaltet sind. In Bezug darauf erfolgt eine Schätzung des zu erwarteten Rabatts auf Basis von Erfahrungswerten. „Contributions", also Zuschüsse an die Händler für den Erwerb von für die Wolford AG typischen Shop-Einrichtungsgegenständen, werden abgegrenzt und anteilig über die Dauer des Vertrags erfolgswirksam aufgelöst. Die Erfassung erfolgt als Minderung des Umsatzes. Für verkaufte Gutscheine erfolgt eine ertragswirksame Vereinnahmung für jenen Teil, für den anhand der Einschätzung des Managements keine Einlösung erwartet wird. 

Verträge mit Kunden überschreiten nicht einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, eine Berücksichtigung einer wesentlichen Finanzierungskomponente ist somit nicht erforderlich. Die Zahlungsziele für Wholesale liegen grundsätzlich bei 30 oder 60 Tagen. Für den Online-Verkauf werden verschiedene Zahlmöglichkeiten angeboten: Kreditkarte (Visa, Master, Diners American Express), PayPal, Klarna, Rechnung oder Sofortüberweisung.  Außer bei Rechnungsstellung erfolgt die Zahlung mit Bestellung oder bei Versand. Bei Rechnungsstellung beträgt die Zahlungsfrist 14 Tage ab Versand der Ware.

Fremdwährungsumrechnung: Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von monetären Fremdwährungsposten, die durch Wechselkursschwankungen zwischen Einbuchung der Transaktion und Bilanzstichtag entstehen, werden in der betreffenden Periode erfolgswirksam gebucht. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von TEUR 612 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.833) erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente: Analog zum Vorjahr gab es bei der Wolford AG im Berichtsjahr weder Absicherungsgeschäfte noch freistehende Derivate. 

Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig eingestuft, jene mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr als langfristig. 

Zuwendungen der öffentlichen Hand gemäß IAS 20 sind im Geschäftsjahr im Wesentlichen in Form von Covid-19-Maßnahmen vereinnahmt worden. Die Ertragsrealisierung erfolgt aufgrund von Zusagen, Bescheiden und gesetzlichen Ansprüchen. Dabei entfallen rd. TEUR 0 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 2.758) an gewährten Zuschüssen auf Kurzarbeit, welche 2021 direkt im Personalaufwand saldiert wurden. Für weitere TEUR 84 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 8.177) an Verlustausgleich lagen zum Stichtag die Fördervoraussetzungen vor, weswegen eine ertragswirksame Erfassung im sonstigen betrieblichen Ertrag und Abgrenzung in den sonstigen Forderungen erfolgte. Darüber hinaus erhielt die Wolford-Gruppe Förderdarlehen der öffentlichen Hand in Slowenien, die unter den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. 

Schätzungsunsicherheiten und Sensitivitäten: Bei der Erstellung des Konzernabschlusses müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte, Rückstellungen und Schulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Annahmen und Schätzungen der zukünftigen Entwicklung der Gruppe wie sie im Kapitel zu Going Concern dargelegt sind, sowie auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern bei Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Nutzungsrechten, die bei Werthaltigkeitsprüfungen verwendeten Planungen und Prämissen, den Ansatz von Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte (Anhangangabe 18 und 19), den Ansatz und die Bewertung von latenten Steuern (Anhangangabe 17) sowie Rückstellungen (Anhangsangabe 26). Bei der Einschätzung von rückzustellenden Beträgen erfolgt die Orientierung anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit und verwertet alle Erkenntnisse, die bis zum Erstellungszeitpunkt erlangt werden können. Im Rahmen der Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen erfolgen versicherungsmathematische Berechnungen. Hierbei werden Annahmen unter anderem zu den Abzinsungssätzen, den künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, zur Fluktuation und Sterblichkeit, zum Pensionseintrittsalter und zur Lebenserwartung sowie zu den zukünftigen Rententrends getroffen. Dabei können Änderungen der Parameter zu einer wesentlichen Ergebnisänderung führen. Ebenso beruht die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen in erheblichem Maße auf Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf die Kreditwürdigkeit des Kunden und auf die Einschätzung der zukünftigen Konjunkturentwicklung beziehen. Die Aktivierung latenter Steuern wird auf der Basis der erwarteten künftigen Steuersätze sowie der Einschätzung der künftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit vorgenommen. Mögliche Steuersatzänderungen oder von den Annahmen abweichende zu versteuernde Einkommen können zu einer Wertminderung aktiver latenter Steuern führen. 

Die Laufzeit der Leasingverhältnisse werden unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die aus Optionen zur Verlängerung des Leasingverhältnisses als hinreichend sicher eingestuft werden, bestimmt. Bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, werden Ermessensentscheidungen getroffen. Es werden alle relevanten Faktoren, die einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, in Betracht gezogen. Diese werden anlassbezogen hinterfragt und neu evaluiert, was zu einer Anpassung der Leasingdauer und damit zu Anpassungen der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts führen kann.


5.     SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Wolford Gruppe ist nach Regionen organisiert, mit dem Ziel, eine möglichst hohe Marktdurchdringung zu erzielen. In jeder Vertriebsgesellschaft gibt es die Funktion eines Verkaufsdirektors, der die länderspezifischen Gegebenheiten vor Ort am besten beurteilen und steuern kann. Die Landesgesellschaften sind zuständig für den Vertrieb sämtlicher von Wolford entwickelten Produkte sowie von Handelswaren. Es sind dies hochwertige Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Beachwear, Accessories.

Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in die fünf Segmente Österreich, Deutschland, Übriges Europa, Nordamerika und Asien, bestehend aus den dort ansässigen juristischen Einheiten. Dabei werden in Österreich die Produktions- und Vertriebsaktivitäten  für Österreich und für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, sowie das Online-Geschäft zusammengefasst. Bei der Gliederung der Segmente wurde darauf geachtet, dass sich einerseits die wirtschaftlichen Merkmale und andererseits Aspekte wie Produkte und Dienstleistung, die Kundengruppe sowie der Vertrieb in den zusammengefassten Segmenten gleichen. Im Segment Übriges Europa sind dies alle europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und Deutschlands inklusive der Produktionsgesellschaft in Slowenien. Die Vertriebsgesellschaften werden zentral über die Wolford AG gesteuert. Im Segment Nordamerika sind die Aktivitäten in den USA und Kanada gebündelt, im Segment Asien sind die Gesellschaften in Hongkong und Shanghai dargestellt.

Die Steuerung der regionalen Vertriebsgesellschaften orientiert sich an den jeweiligen operativen Ergebnissen (EBIT). Dabei erfolgt eine monatliche Berichterstattung für die Vertriebsgesellschaft mit einer zusätzlichen Betrachtung der eigenen Retailstandorte auf Boutiquenebene. Ein Reporting für den Bereich Wholesale erfolgt für die wichtigsten Key-Accounts. Die Verrechnung zwischen den Segmenten erfolgt auf der Basis einheitlicher Großhandelspreise abzüglich länderspezifischer Rabatte. 

Die Umsatzerlöse im Segment Übriges Europa teilen sich wie folgt auf: Frankreich mit TEUR 8.485 entspricht 19 % (Geschäftsjahr 2021: 17%), Großbritannien (inklusive Zweigniederlassung Irland) mit TEUR 8.217 entspricht 19 % (Geschäftsjahr 2021: 12%), Skandinavien mit TEUR 6.947 entspricht 16 % (Geschäftsjahr 2021: 13 %), Italien mit TEUR 6.371 entspricht 15 % (Geschäftsjahr 2021: 13 %), Spanien (inkl. der Zweigniederlassung Portugal) mit TEUR 4.150 entspricht 9 % (Geschäftsjahr 2021: 8 %) sowie übrige europäische Staaten mit TEUR 9.693 bzw. 22  % (Geschäftsjahr 2021: 37 %). Die Umsatzerlöse im Segment Nordamerika in Höhe von TEUR 31.486  entfallen mit TEUR 30.567, das entspricht 97 % (Geschäftsjahr 2021: 96 %), auf die USA und mit TEUR 979, das entspricht 3 % (Geschäftsjahr 2021: 4 %), auf Kanada. Den Segmentinformationen liegen dieselben Rechnungslegungs-, Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Es gibt keine Kunden bzw. Kundengruppen, deren Umsatzanteil größer als 10% des Gesamtumsatzes ist. Die Werte der Überleitung stammen aus der Konzernkonsolidierung. Mit einem Beitrag von 46 % im Geschäftsjahr 2022 (Geschäftsjahr 2021: 44 %) entfällt der Großteil des Umsatzes auf den Produktbereich Ready-to-wear. Mit einem Umsatzbeitrag von 39 % (Geschäftsjahr 2021: 37 %) stellt der Bereich Legwear im Geschäftsjahr 2022 die zweitgrößte Produktgruppe dar. Lingerie, Beachwear, Accessories und Handelswaren erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr in Summe einen Umsatzanteil von 15 % (Geschäftsjahr 2021: 19%). 




II.     Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

(1)     UMSATZERLÖSE 

Die Umsätze werden fast ausschließlich aus dem Verkauf von Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Beachwear, Accessories und Handelswaren erzielt.

In den folgenden Tabellen werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden nach wichtigsten Produktgruppen sowie Distributionskanälen aufgeschlüsselt. Die Aufgliederung nach geografischen Hauptmärkten findet sich in den Details zur operativen Segmentberichterstattung in „I. Grundsätze der Rechnungslegung" unter „5. Segmentberichterstattung".

Umsätze nach Produktgruppen und Distributionskanälen

in TEUR

2022

2021

Legwear

48.282

40.621

Ready-to-wear

57.926

47.279

Lingerie

17.379

17.013

Accessories, Beachware und Handelsware

1.927

4.032

Summe

125.514

108.945


in TEUR

2022

2021

Boutiquen

57.184

46.414

Concession-Shop-in-Shops

7.853

5.954

Online-Business

30.238

28.307

Factory-Outlets

5.936

6.991

Kauf-und Warenhäuser

8.157

7.650

Fachhandel

14.703

11.285

Private Label

1.443

2.344

Summe

125.514

108.945


(2)     SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in TEUR

2022

2021

Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen, Förderungen und Zuschüsse

2.037

8.177

Gewinne aus Fremdwährungsdifferenzen

617

1.851

Restauranterlöse

280

184

Förderungen und Zuschüsse

141

790

Übrige

825

1.600

Summe

3.900

12.602


Bei den hohen Erträgen aus  Förderungen und Zuschüssen im Geschäftsjahr 2021 handelt es sich um im Zusammenhang mit COVID 19 erhaltene Fixkostenzuschüsse und Verlustausgleiche. Bei den Erträgen aus Abgängen von Anlagevermögen im Berichtsjahr 2022 handelt es sich im Besonderen um Erträge aus abgegangenem Key Money, insbesondere in der französischen Gesellschaft (TEUR 826), in Deutschland (TEUR 600) und in Dänemark (TEUR 538). Im Geschäftsjahr 2021 wurde durch den Verkauf einer Liegenschaft ein Buchgewinn von TEUR 780 erzielt.

Die Gewinne und Verluste aus Fremdwährungsdifferenzen ergeben sich aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung zum Stichtag bzw. zum Transaktionszeitpunkt, z.B. bei Zahlung, in den lokalen Abschlüssen. 

(3)     MATERIALAUFWAND UND AUFWENDUNGEN FÜR BEZOGENE LEISTUNGEN




in TEUR

2022

2021

Rohmaterial

25.906

13.678

Energie

1.950

1.065

Dienstleistungen

3.184

3.880

Summe

31.040

18.623




Der Anstieg des Materialaufwands und der Aufwendungen für bezogene Leistungen ist neben dem gestiegenen Umsatz vorrangig auf die Preissteigerungen infolge von Inflation und Energieknappheit zurückzuführen.

(4)     PERSONALAUFWAND

in TEUR

2022

2021

Löhne

6.551

6.842

Gehälter

38.164

30.324

Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge

9.529

8.736

Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung

1.190

369

davon leitende Angestellte

0

0

Sonstige Sozialaufwendungen

1.015

914

Summe

56.449

47.185


Im Personalaufwand des Geschäftsjahres 2021 waren saldierte Zuschüsse in Form von Kurzarbeitsbeihilfen in Höhe von rd. TEUR 2.758 ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine wesentlichen Zuschüsse vereinnahmt. Infolgedessen sowie durch Wiedereinstellungen des überwiegenden Personals in den USA nach Coronabedingten Kündigungen im Jahr 2021 und durch kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltssteigerungen erhöhten sich die Personalkosten überproportional zu den Mitarbeitern auf Vollzeitbasis.

Zudem wurden Ende des Geschäftsjahres 2022 ca. 2/3 der geplanten personellen Einzelmaßnahmen im Rahmen der beschlossenen Restrukturierung durchgeführt bzw. dafür durch neue Rückstellungen im Wert von TEUR 1.033 vorgesorgt. Die Einzelmaßnahmen werden wahrscheinlich bis Mitte des Jahres 2023 abgeschlossen sein.


Personalstand

Die Wolford Gruppe beschäftigte durchschnittlich folgende Anzahl von Mitarbeitern auf Vollzeitbasis:

Personalstand auf Vollzeitbasis (FTE)

2022

2021

Gesamtanzahl im Durchschnitt

1.096

1.091

davon Arbeiter

317

342

davon Angestellte

766

736

davon Lehrlinge

13

13


(5)     SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

in TEUR

2022

2021

Rechts- und Beratungskosten

14.023

11.053

Marketingaufwendungen

9.797

6.644

Frachtkosten

8.752

3.896

Miet- und Leasingaufwendungen

5.011

3.097

Online-Vertrieb

3.820

4.715

EDV-Kosten

3.805

3.073

Zölle

2.305

1.577

Kreditkarten- und Bankgebühren

1.885

1.682

Kommissionen

1.270

495

Versicherungsaufwendungen

929

828

Steuern (ohne Ertragsteuern)

749

429

Instandhaltungsaufwendungen

689

450

Reisekosten

688

345

Gebühren- und Entgelte                                                                                                                                                        

573

741

Telefonaufwand

544

385

Sonstiges

4.370

5.399

Summe

59.210

44.809


Die proportional höheren Miet- und Leasingaufwendungen begründen sich unter anderem aus den höheren Anteil von Verträgen mit variablen, umsatzabhängigen Miet- und Leasingkonditionen. Der Anstieg der Marketingkosten ergibt sich durch Investitionen zum Ausbau bestehender Märkte, u.a. durch Zusammenarbeit mit Influencern, bzw. zum Aufbau neuer Märkte, insbesondere in Asien. Die Rechts- und Beratungskosten beinhalten Kosten für Buchführung und Steuerberatung sowie Prüfung in Höhe von TEUR 2.954 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 3.052), für Rechtberatung in Höhe von TEUR 1.142 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 734) und sonstige Beratung in Höhe von TEUR 9.926 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 7.267), unter anderem zur Weiterentwicklung von IT-Projekten.  Die gestiegenen Frachtkosten sind auf die hohen Energiekosten im Jahr 2022 zurückzuführen. Die hohen Aufwendungen für Kommissionen begründen sich in der im Geschäftsjahr 2022 begonnenen Zusammenarbeit mit Agenturen vorwiegend in Skandinavien sowie Spanien und Portugal.

Im März 2021 waren durch einen von außen gesteuerten Betrugsvorfall („Fake President Incident") unrechtmäßig TEUR 1.151 an liquiden Mittel aus der Gruppe abgeflossen, die ergebniswirksam (Sonstiges) erfasst wurden. 

Im Geschäftsjahr 2022 sind folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverträgen erfolgswirksam erfasst worden:

in TEUR

2022

2021

Abschreibungen für Nutzungsrechte

12.358

11.254

Wertaufholungen

-263

-578

Wertminderungen auf Nutzungsrechte

1.421

335

Aufwand für Nutzungsrechte 

3.439

2.052

Betriebskosten im Zusammenhang mit Nutzungsrechten

1.572

1.047

Zinsen

3.326

3.276

Summe

21.853

17.384


Beim Aufwand für Nutzungsrechte handelt es sich im Wesentlichen um Leasingverhältnisse mit variablen Leasingzahlungen.

Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers des jeweiligen Konzernabschlusses setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR

2022

2021

Konzern- und Jahresabschlusshonorare

484

229

Sonstige Bestätigungsleistungen

0

0

Sonstige Leistungen

0

0

Summe

484

229


Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Juli 2022 wurde Grant Thornton Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 1/Top 13, 1100 Wien, zum Abschlussprüfer für den UGB-Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 und zum Konzernabschlussprüfer für den IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 bestellt.

Die Aufwendungen insgesamt für Leistungen des Konzernabschlussprüfers in Höhe von TEUR 484 beinhalten neben den Aufwendungen für Grant Thornton Austria GmbH (TEUR 255) auch nachverrechnete Aufwendungen für den ehemaligen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (TEUR 229).

(6)     WERTMINDERUNGSAUFWAND AUS FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt im Geschäftsjahr TEUR 831 (Geschäftsjahr 2021 (Aufwand): TEUR 35). Für Details zum Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie IFRS 9 Angaben siehe III. Erläuterungen zur Bilanz, (19) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

(7)     ABSCHREIBUNGEN, WERTMINDERUNGEN UND WERTAUFHOLUNGEN

Im Geschäftsjahr 2022 wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 15.664 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 14.421) erfasst.

Aufgrund durchgeführter Werthaltigkeitstests wurden im Geschäftsjahr 2022 Wertminderungen in Höhe von TEUR 1.823 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 380) sowie Wertaufholungen in Höhe von TEUR 669 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.003) vorgenommen. Die Wertminderungen betreffen mit TEUR 1.823 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 380) ausschließlich Sachanlagen (inklusive Nutzungsrechten) und verteilen sich auf die Segmente Asien mit TEUR 313 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 73) Nordamerika mit TEUR 0 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 0), Übriges Europa mit TEUR 1.041 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 277) und Deutschland mit TEUR 401(Geschäftsjahr 2021: TEUR 21). In Österreich sind im Geschäftsjahr Wertminderungen von TEUR 68 eingetreten (Geschäftsjahr 2021: TEUR 9). Grund für die Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte waren die durch hohe Produktions- und Vertriebskosten bedingte negative aktuelle Geschäftsentwicklung sowie die gestiegenen Marktzinssätze. Die auf Basis des Budgets 2023 abgeleiteten Free Cashflows und gestiegen WACCs führten in Einzelfällen dazu, dass der Nutzungswert den Buchwert unterschritten hat.

Im Weiteren wurde eine Sensibiliätsbetrachtung angestellt, in der die Umsatzentwicklungen für 2023 abzüglich der durch Preissteigerung getriebenen Erhöhung an die OECD-Einschätzung angepasst wurde. Die Umsatzentwicklung in Europa blieb dabei unverändert, für die Region Nordamerika führte das zu einer Verringerung des Ansatzes um 11,2% und für Asien um 7,4%. Der potentielle zusätzliche Effekt daraus auf das EBIT wurde mit ca. EUR -0,5 Mio. berechnet.

Die Wertaufholungen in Höhe von TEUR 669  (Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.003) betrafen zur Gänze Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechte) und verteilen sich auf die Segmente Übriges Europa mit TEUR 254 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 614), Nordamerika mit TEUR 378 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 272), Österreich mit TEUR 0 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 0), Deutschland  mit TEUR 0 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 12) und Asien mit TEUR 37 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 105). Die Wertaufholung ist auf die durch das Restrukturierungsprogramm nachhaltig verbesserte Kostenstruktur und die damit einhergehende verbesserte Geschäftsentwicklung in den Segmenten Übriges Europa und Nordamerika, insbesondere im Retailgeschäft,  zurückzuführen. Dies führte in Einzelfällen dazu, dass der Nutzungswert den durch Wertminderungen aus Vorperioden reduzierten Buchwert überschritten hat.

(8)     FINANZERGEBNIS

in TEUR

2022

2021

Zinsen und ähnliche Erträge

46

32

Zinsen auf Gesellschafterdarlehen

-2.542

-697

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-47

-41

Erträge aus Wertpapieren

11

13

Aufwendungen aus Wertpapieren

-231

-64

Zinsen aus Leasingverbindlichkeiten 

-3.326

-3.276

Zinsen aus Sozialkapitel

-151

-119

Finanzergebnis

-6.240

-4.153


Im Jänner 2022 wurde seitens Fuson Fashion Group (Cayman) Limited ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.500 zu einem Zinssatz von 12 % p.a. gewährt, das eine Laufzeit bis Ende 2022 aufwies. Im Mai 2022 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 zu gleichen Konditionen gewährt. 

Die Laufzeiten der von Fuson Fashion Group (Cayman) Limited im Mai und Juli 2021 in drei Tranchen zur Verfügung gestellten Darlehen in Höhe von TEUR 10.000 zu einem Zinssatz von 12 % und der oben angeführten Finanzierungen wurden im Juni 2022 bis 31. Dezember 2023 verlängert.

Danach wurden weitere Darlehen in Höhe von TEUR 15.000 in verschiedenen Tranchen und mit unterschiedlichen Rückzahlungsterminen im Jahr 2022 gewährt, deren Laufzeiten Ende November 2022 bis auf eine Tranche in Höhe von TEUR 2.000 bis ins Jahr 2023 verlängert wurden. Vergleiche hierzu (25) Finanzverbindlichkeiten.

Im Geschäftsjahr 2022 sind für diese Darlehen Zinsen in Höhe von TEUR 2.542 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 697) aufgelaufen.

(9)     ERTRAGSSTEUERN 

Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands setzen sich wie folgt zusammen:




in TEUR

2022

2021

Gesamtergebnisrechnung



Laufender Steueraufwand 

-37

-367

Latenter Steueraufwand

48

-2.550

Summe

11

-2.917





Im laufenden Steueraufwand sind Steuern aus Vorperioden in Höhe von TEUR 316 (Geschäftsjahr 2021: TEUR -37) enthalten. 




in TEUR

2022

2021

Entwicklung latenter Steuersaldo

 

 

Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 01.01.

3.891

6.090

Währungsdifferenz

129

309

Im Ergebnis nach Steuern erfasste latente Steuern

48

-2.550

Im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern

-371

42

Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern
per 31.12. 

3.697

3.891





Eine Überleitung der Ertragsteuerbelastung unter Anwendung des österreichischen Steuersatzes von 25 % (Geschäftsjahr 2021: 25 %) auf den effektiven Steuersatz der Periode stellt sich wie folgt dar: 




in TEUR

2022

2021

Ergebnis vor Steuern

-34.878

-9.415

Steueraufwand/-ertrag zum Steuersatz von 25 %

8.719

2.354

Auswirkungen von Steuersatzänderungen

101

253

Abweichende ausländische Steuersätze

-7

-36

Steuereffekte aus Abweichungen in der steuerlichen Bemessungsgrundlage

-308

315

Steuern aus Vorperioden

316

-37

Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde

-7.955

-3.332

Nichtansatz von latenten Steuern / Differenzen aus der Nutzung von in Vorperioden nicht angesetzten latenter Steuern

-859

-2.506

Sonstiges

4

72

Effektivsteuerbelastung

11

-2.917

Effektivsteuersatz

0 %

31 %





Im Geschäftsjahr wurden aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 2.670 (31. Dezember 2021: TEUR 1.966) aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der damit bestehenden Unsicherheit vollständig wertberichtigt.

In der Position Sonstiges sind auch Korrekturen für Währungsdifferenzen enthalten. Die Effektivsteuerbelastung von 0 % (Geschäftsjahr 2021: -31 %) ist im Wesentlichen auf einen Nichtansatz von aktiven latenten Steuern zurückzuführen.

Am 20. Jänner 2022 wurde die ökosoziale Steuerreform beschlossen. Sie sieht unter anderem eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes in Österreich von 25,0 % auf 23,0 % vor (Jahr 2023: 24,0 %, ab Jahr 2024: 23,0 %). Diese Änderung des Körperschaftsteuersatzes hat auf die Berechnung der latenten Steuern ab 2023 eine untergeordnete Auswirkung. 

Mit Bescheid vom 16. August 2006 wurde der Antrag der Wolford AG auf Feststellung einer Gruppe gemäß §9 Abs. 8 KSTG 1988 stattgegeben. Seit der Veranlagung 2006 ist die Gesellschaft Gruppenträgerin; die Gruppe beinhaltet zum Stichtag als Gruppenmitglied die Wolford Beteiligungs GmbH. Diese wurde mit Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag vom 15. April 2008 als Gruppenmitglied in die Gruppe aufgenommen. Der Vertrag wurde im Rumpfgeschäftsjahr in Folge der Stichtagsverlegung geändert, wobei die bestehende Verrechnungslogik beibehalten wurde.

Erzielt die Wolford Beteiligungs GmbH in einem Wirtschaftsjahr einen steuerpflichtigen Gewinn, so hat sie eine Steuerumlage an die Wolford AG zu entrichten; erzielt sie einen steuerlichen Verlust bzw. einen steuerlich nicht ausgleichsfähigen Verlust, wird der Verlust evident gehalten und in jenen darauffolgenden Wirtschaftsjahren, in denen die Wolford Beteiligungs GmbH wieder einen steuerlichen Gewinn erzielt, gegen diesen steuerlichen Gewinn verrechnet. 

Von der Wolford Beteiligungs GmbH während der Wirksamkeit der Unternehmensgruppe erzielte steuerliche Verluste bzw. nicht ausgleichsfähige Verluste, die im Zeitpunkt der Beendigung des Gruppen- und Steuerausgleichsvertrags noch nicht verrechnet sind, sind von der Wolford AG in Form einer Ausgleichszahlung angemessen abzugelten.

(10)     ERLÄUTERUNGEN ZUM SONSTIGEN ERGEBNIS 

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein versicherungsmathematischer Gewinn vor Steuern in Höhe von TEUR 1.690 (Geschäftsjahr 2021 (Verlust: TEUR 120) erfasst. Darauf entfallen latente Steuern in Höhe von TEUR -371 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 42). Zusammen mit einem Ergebnis aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe von TEUR -741 (Geschäftsjahr 2021: TEUR -894) ergibt sich ein sonstiges Ergebnis von TEUR 578 (Geschäftsjahr 2021: TEUR -972). 

(11)     ERGEBNIS JE AKTIE/ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG

Das Ergebnis je Aktie wird durch Division des Ergebnisses nach Steuern von TEUR -34.867 (Geschäftsjahr 2021: TEUR -12.332) durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, bereinigt um anteilig gehaltene eigene Aktien (6.631.011; Geschäftsjahr 2021: 6.631.011), berechnet. Für das Geschäftsjahr 2022 errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von EUR -5,26 (unverwässert  = verwässert) (Geschäftsjahr 2021: EUR -1,86 (unverwässert = verwässert). Die Kapitalherabsetzung Ende Dezember erfolgte ohne Einfluss auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien. Der Vorstand der Wolford Aktiengesellschaft schlägt vor, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen. 

Die Basis für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie (unverwässert) wurde wie folgt ermittelt:

 

2022

2021

Gewichtete Gesamtanzahl ausstehender Aktien

6.719.151

6.719.151

abzüglich durchschnittlichen Bestands eigener Aktien

-88.140

-88.140

 

6.631.011

6.631.011


Durch die in 2023 durchgeführte Kapitalerhöhung ergibt sich gemäß Veröffentlichung der Gesamtstimmrechte und des Kapitals nach § 135 Abs. 1 BörseG vom 16. März 2023 per 15. Februar 2023 ein Grundkapital von EUR 46.337.596,80 unterteilt in 9.653.666 auf Inhaber lautende Stammaktien im Nominale von EUR 4,80.



III     Erläuterungen zur Bilanz

(12)     SACHANLAGEN

Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. In der Position „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund" sind Grundstücke mit einem Buchwert von TEUR 521 (31. Dezember 2021: TEUR 521) enthalten. 

Es sind keine Sachanlagen verpfändet.

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 16). Für die Erläuterungen zu erfassten Impairments wird auf die Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung (II.) Angabe (7) Abschreibungen verwiesen.

(13)     FIRMENWERTE

Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Wertminderungen auf Firmenwerte (Geschäftsjahr 2021: TEUR 0) vorgenommen. 

(14)     SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. Es bestehen für dieses und das vorangegangene Geschäftsjahr keine Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten. Die immateriellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Software.Für immaterielle Vermögenswerte ergab sich im Geschäftsjahr 2022 wie auch im Geschäftsjahr 2021 kein Wertminderungsbedarf. 

Es sind keine immateriellen Vermögenswerte verpfändet.

(15)     LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Investmentfondsanteile, die gemäß IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert sind, wobei die 
Wertänderungen im Gewinn und Verlust erfasst werden. 

Die erfolgswirksam erfasste Veränderung des beizulegenden Zeitwerts im Geschäftsjahr 2022 beträgt TEUR -231 (Geschäftsjahr 2021: TEUR  -64).

(16)     LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE

Bei den in diesem Posten erfassten Beträgen handelt es sich überwiegend um Kautionen (31. Dezember 2022: TEUR 2.214, 31. Dezember 2021. TEUR 1.576) sowie verfügungsbeschränkte langfristige liquide Mittel für Kautionen und Zollgarantien (31. Dezember 2022: TEUR 936, 31. Dezember 2021. TEUR 1.505).


(17)     LATENTE STEUERANSPRÜCHE UND LATENTE STEUERVERBINDLICHKEITEN

Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten resultieren aus temporären Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des IFRS-Abschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen.

 

31.12.2022

31.12.2021

in TEUR

Vermögen

Vermögen

Vermögen

Schulden

Sachanlagevermögen (inkl. Nutzungsrechte)

1.678

6.525

1.019

12.581

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

17

35

2.051

40

Vorräte

497

144

625

284

Forderungen aus Lieferungen und  Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte

1.058

1.644

854

1.807

Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen

753

23

1.545

0

Sonstige Rückstellungen

298

145

133

677

Leasingverbindlichkeiten

7.871

228

12.989

189

Sonstige Verbindlichkeiten

427

158

526

291

Sonstiges

0

0

18

0

Latente Steueransprüche / 
latente Steuerschulden

12.599

8.902

19.760

15.869

Aufrechnung gegenüber derselben Steuerbehörde

-8.762

-8.762

-15.759

-15.759

Saldierte aktive und passive Steuerabgrenzung

3.837

140

4.001

110


Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten resultieren aus temporären Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des IFRS-Abschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen.

Im Geschäftsjahr wurden aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 2.670 (31. Dezember 2021: TEUR 1.966) aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der damit bestehenden Unsicherheit vollständig wertberichtigt. In Höhe von TEUR 3.837  (31. Dezember 2021: TEUR 4.001) werden Überhänge aktiver latenter Steueransprüche über latente Steuerschulden berücksichtigt. Diese wurden als werthaltig angesehen, da für die betreffenden Gesellschaften zukünftig von steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird. Auf Verlustvorträge werden keine latenten Steueransprüche aktiviert, da eine zukünftige Inanspruchnahme nicht ausreichend wahrscheinlich ist.

Für nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften der Wolford AG in Höhe von TEUR 26.592 wurden latente Steuerschulden wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 sowie nicht geplanter Ausschüttung auf absehbare Zeit nicht bilanziert.

Zum Bilanzstichtag bestehen ungenutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 138.590 (31. Dezember 2021: TEUR 90.116). Davon wurden auf TEUR 138.590 (31. Dezember 2021: TEUR 90.116) keine latenten Steuern aktiviert. 

Verlustvorträge in Höhe von TEUR 136.264 (31. Dezember 2021:TEUR 87.661) sind unverfallbar. In Höhe von TEUR 2.326 (31. Dezember 2021: TEUR 2.455) sind Verluste innerhalb von einem bis fünf Jahren verfallbar.

(18)     VORRÄTE

Die Gliederung der Vorräte ist in folgender Übersicht dargestellt:




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren

24.706

20.313

Unfertige Erzeugnisse

5.992

5.268

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

5.673

5.293

Summe

36.371

30.874





Die Vorräte werden artikelspezifisch bewertet. Dieses Bewertungsverfahren berücksichtigt die Unterschiede bezüglich der Wiederverkäuflichkeit zwischen Essentials und Trend-Artikeln sowie das Artikelalter der Fertigprodukte. Zum Bilanzstichtag beträgt die Wertberichtigung auf fertige Produkte und Handelswaren, unfertige Produkte sowie Rohstoffe TEUR 3.501 (31. Dezember 2021: TEUR 1.734). Hierfür wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Aufwand von TEUR 1.767 erfasst, Zuschreibungen sind keine erfolgt. Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit gleitendem Durchschnitt. Es wurden keine Vorräte verpfändet.

(19)     FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

12.949

14.456

Wertberichtigung

-2.270

-2.449

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung

10.679

12.007





Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Wertberichtigungen der Stufe 2 aufgrund erwarteter Verluste (expected credit loss, ECL-Stufe 2) in Höhe von TEUR 44 (31. Dezember 2021: TEUR 24) sowie Wertberichtigungen der Stufe 3 in Höhe von TEUR 2.226 (31. Dezember 2021: TEUR 2.425) gebildet. 

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus dem Bereich Wholesale der Wolford AG. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in ebendiese Kategorien gegliedert. Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungsziels bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. Es besteht keine nennenswerte Konzentration von Kreditrisiken, da Einzelforderungen im Vergleich zum Gesamtbestand einen geringen Anteil ausmachen und zwischen einzelnen Forderungen keine Korrelation besteht. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist trotz des größeren Umfangs der Geschäftstätigkeit durch das Factoring von Forderungen in Österreich, den USA und Kanada bedingt.

Die gewährten Zahlungsziele an Kunden sind unterschiedlich, bewegen sich aber in einem gewöhnlichen Rahmen. Bevor eine neue Geschäftsbeziehung eingegangen wird, wird vorab die Bonität des Kunden überprüft. Die Forderungsbestände werden ständig überwacht und bei Überfälligkeit durch externe Gesellschaften betrieben. 

Im Bereich Wholesale wird das Risiko von Forderungsausfällen teilweise durch den Abschluss von Kreditversicherungen reduziert, für die ein Selbstbehalt in Höhe von 10 % besteht. Der gebildete ECL basiert auf spezifischen Länder- und Kundenrisiken, unterstützt durch externe Ratings. Die Wertberichtigung von Forderungen des Online-Geschäfts wurde auf Basis von Erfahrungswerten historischer Ausfälle gebildet. 

Eine Wertberichtigung der Stufe 3 wird für Credit-Impaired-Forderungen gebildet. Forderungen fallen in diese Kategorie spätestens dann, wenn sie an den Rechtsanwalt/Inkassobeauftragten/das Gericht weitergereicht werden. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:




in TEUR

2022

2021

01.01.

2.449

2.670




Zuführung (+) / Auflösung (-)

831

35

Verbrauch

-1.005

-274

Währungsdifferenz

-5

18

31.12.

2.270

2.449





Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über das Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021.





31.12.2022 in TEUR

Verlustrate

Bruttobuchwert

Wertberichtigung

Wholesale

17,82 %

12.740

2.270

Forderungen mit ECL

0,47%

9.229

44

Forderungen Credit Impaired

63,40 %

3.511

2.226

Online

0,0 %

209

0

Forderungen mit ECL

0,0 %

0

0

Forderungen Credit Impaired

0,0 %

0

0










31.12.2021 in TEUR

Verlustrate

Bruttobuchwert

Wertberichtigung

Wholesale

17,14 %

14.287

2.449

Forderungen mit ECL

0,23 %

10.584

24

Forderungen Credit Impaired

65,49 %

3.703

2.425

Online

0,0 %

169

0

Forderungen mit ECL

0,0 %

0

0

Forderungen Credit Impaired

0,0 %

0

0






Wertberichtigungen mit einem pauschalen Ansatz wurden für diese Darstellung im Jahr 2021 von den Wertberichtigungen gemäß reinem ECL-Ansatz getrennt und den „Forderungen Credit Impaired" zugeordnet. Es ergab sich dadurch eine Wertberichtigung „Forderungen mit ECL" in Höhe von TEUR 24. Von den Wertberichtigungen im Vorjahr in Höhe von TEUR 2.449 entfielen TEUR 24 auf Wertberichtigungen gemäß dem reinen ECL-Ansatz.

Uneinbringliche Forderungen werden ausgebucht. Eine Forderung wird als definitiv „uneinbringlich" bezeichnet, wenn ein Rechtsanwalt/Inkassobeauftragter/Gericht die Uneinbringlichkeit bestätigt. Dabei wurden die Versicherungserträge der Kreditversicherung bereits berücksichtigt. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch überfälligen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. 

Im November 2021 wurde von der Wolford AG eine Factoring-Vereinbarung über Forderungen abgeschlossen, die einen Verkauf von Forderungen bis zu TEUR 5.000 vorsieht, wobei die ersten Transaktionen unter dem Vertrag 2022 mit einem Volumen von EUR 6,66 Mio. wirksam wurden. Des Weiteren haben die Tochtergesellschaften Wolford America Inc. und Wolford Canada Inc. im August 2020 Factoring Agreements als Rahmenverträge über jeweils mindestens USD 5,50 Mio. für einen Zwölfmonatszeitraum ab September 2020 abgeschlossen, die im Dezember 2022 angepasst wurden. 




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung

10.679

12.007

Nicht fällig

4.366

7.749

fällig < 30 Tage

3.146

2.046

fällig > 31 < 60 Tage

876

958

fällig > 61 < 90 Tage                    

714

670

fällig > 91 < 120 Tage

392                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

237                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

fällig > 121  Tage

1.185

347





(20)     SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Direktgeschäft zu Kunden (B2C)

3.149

1.067

Debitorische Kreditoren

2.607

984

Aktive Rechnungsabgrenzungen

1.809

2.032

Kautionen

1.563

1.327

Abgrenzungen Forderungen aus Zuschüssen

1.177

10.639

Forderungen aus sonstigen Steuern

489

226

Ertragsteuerforderungen

0

147

Sonstige Forderungen

1.229

602

Summe

12.023

17.024

Die sonstigen Forderungen setzen sich im Wesentlichen aus folgenden Posten zusammen:


Die Forderungen aus dem Direktgeschäft zu Kunden (B2C) bestehen gegenüber den Kreditkarteninstituten oder sonstigen Online-Bezahldiensten. Der Anstieg der debitorischen Kreditoren um 195 % beruht auf der hohen Leistung von Anzahlungen für Lieferungen und Leistungen kurz vor Ende des Geschäftsjahres. Die Abgrenzungen der Forderungen aus Zuschüssen betreffen die restlichen staatlichen Zuschüsse aus Verlustausgleich und Fixkostenzuschüssen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie aus 2021, die im Jahr 2023 ausgezahlt werden. 


(21)     EIGENKAPITAL

Die Zusammensetzung und Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals ist in einer separaten Aufstellung (Entwicklung des Eigenkapitals) dargestellt.

Grundkapital

Das Grundkapital setzt sich aus 6.719.151 nennwertlosen Stückaktien zusammen, wobei jede Stückaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist und blieb im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr unverändert. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

Die außerordentliche Hauptversammlung der Wolford AG am 1. Dezember 2022 hat das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 48.848.227,77 im Wege der vereinfachten Kapitalherabsetzung zum Zweck der Verlustdeckung unter Beibehaltung der Anzahl der Stückaktien um EUR 16.596.302,97 auf EUR 32.251.924,80 herabgesetzt und beschlossen, das Grundkapital auf bis zu EUR 48.377.884,80 durch die Ausgabe von bis zu 3.359.575 neuen Stückaktien unter Wahrung der Bezugsrechte zu erhöhen. Die Kapitalherabsetzung wurde am 30. Dezember 2022 ins Firmenregister eingetragen. Der Ausgabepreis der neuen Aktien wurde mit EUR 6,00 je Aktie festgelegt. Der Gesamtausgabebetrag konnte damit bis zu EUR 20.157.450,00 betragen. Den Aktionären wird das gesetzliche Bezugsrecht gewährt. Die Durchführung der Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 2.934.515 neuen Aktien ist im ersten Quartal 2022 mit Erhöhung des Grundkapital auf EUR 46.337.596,80 und einem Bruttozufluss von EUR 17.607.090,00 erfolgt. Siehe hierzu Kapitel IV. Sonstige Angaben/Ereignisse nach dem Bilanzstichtag".

Kapitalrücklagen

Die gebundene Kapitalrücklage resultiert aus Agiobeträgen (abzüglich der Emissionskosten) anlässlich der Aktienbegebung in den Jahren 1995 und 2018. Die Kosten, die damals durch die Ausgabe neuer Aktien entstanden sind, wurden in Höhe von TEUR 791 in Abzug gebracht. Durch die vereinfachte Kapitalherabsetzung wurden die Kapitalrücklagen entsprechend den aktienrechtlichen Anforderungen zur Verlustabdeckung aufgelöst.

Sonstige Rücklagen

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde keine Dividende ausgeschüttet. 

Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne/Verluste




in TEUR

2022

2021

01.01.

-5.193

-5.115

Versicherungsmathematische Verluste und Gewinne des Geschäftsjahres

1.690

-120

davon latente Steuern

-371

42

31.12.

-3.874

-5.193




Eigene Aktien 

Die Wolford AG hält einen Bestand von 88.140 Stück (31. Dezember 2021: 88.140 Stück) an eigenen Aktien. Im Geschäftsjahr gab es keine Bewegungen in den eigenen Aktien. Somit werden weiterhin 1,3 % (31. Dezember 2021: 1,3  %) des Grundkapitals von der Gesellschaft gehalten. 

Going Concern 

Aufgrund von betrieblichen Umstrukturierungsmaßnahmen, die noch nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert haben, und aufgrund gestiegener Inputkosten für die Beschaffung von Rohstoffen sind die Erträge von Wolford weiterhin negativ. Das EBIT für das gesamte Jahr 2022 beträgt EUR -28.6 Mio. Der Anstieg der Betriebskosten, der durch Inflation und Engpässe auf dem Beschaffungsmarkt angetrieben wird, hat zu höheren Preisen für Material, Energie und Logistik geführt. Infolge von Tarifvereinbarungen sind auch im Personalbereich die Kosten gestiegen. Darüber hinaus entstehen Ausgaben in Verbindung mit der künftigen organisationsbezogenen und strukturellen Umgestaltung unseres Unternehmens. 

Im Jahr 2022 befand sich die Wolford-Gruppe in einer schwierigen Finanzlage. Der Cashflow aus betrieblichen Aktivitäten und weitere Liquiditätsressourcen aus bestehenden und für die Wolford-Gruppe verfügbaren Finanzierungsquellen reichten nicht aus, um ihre unvorhergesehenen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Wolford-Gruppe war abhängig von Fremdkapital und externen Finanzmitteln, die zu günstigen Konditionen gewährt wurden. Die Wolford-Gruppe verfügte nicht über ausreichendes Betriebskapital zur Deckung des Kapitalbedarfs. 

Die Wolford-Gruppe hat ihren vergangenen Finanzierungsbedarf durch Gesellschafterdarlehen gedeckt, die das Unternehmen abgeschlossen hat. Die Gruppe ist angewiesen auf die aktuellen Gesellschafterdarlehen, die dem Unternehmen von seinem Hauptgesellschafter gewährt werden, oder auf die Refinanzierung bestehender Gesellschafterdarlehen. Darüber hinaus ist die Wolford-Gruppe angewiesen auf die Verlängerung ihrer fälligen Verbindlichkeiten, wobei es hier um Beträge in erheblicher Größenordnung geht, die prolongiert bzw nicht eingefordert werden.  

Wolford hat Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Effizienz ergriffen. Prozesse werden weiter optimiert und der Fokus auf die Kostenkontrolle wurde noch einmal verstärkt. Doch die auf der Kostenseite erzielten Geschäftsergebnisse sind noch nicht ausreichend, um das Unternehmen auf der Ertragsseite zu stabilisieren. Zur Sicherstellung einer angemessenen Liquidität hat das Unternehmen Zugang zu Darlehen des Mehrheitsgesellschafters erhalten. Außerdem hat Wolford 2022 eine Anfang 2023 durchgeführte Kapitalaufstockung initiiert, die von den beiden größten Gesellschaftern gezeichnet wurde. Nach vereinfachter Kapitalherabsetzung zur Verlustabdeckung EUR 16.596.302,97 auf EUR 32.251.924,80 wurde das Grundkapital durch Ausgabe von 2.934.515 Stück neuen Aktien im Nennwert von EUR 4,80 je Aktie auf EUR 46.337.596,80 erhöht. Durch die Kapitalerhöhung, die am 15. Februar 2023 im Firmenbuch eingetragen wurde, sind der Wolford AG, vor Abzug der dadurch verursachten Kosten, EUR 17,6 Mio., zugeflossen. Zudem steht Wolford in engem Kontakt mit Banken hinsichtlich weiterer Finanzierung in Italien. 

Wolford arbeitet derzeit intensiv an einer Stärkung seiner Präsenz und Sichtbarkeit. Dies geschieht mithilfe von gezielten Marketingaktivitäten, einer fokussierten Produkt-Pipeline, einer geografischen Ausweitung der Distribution, einer Rationalisierung der Einzelhandelsflotte sowie erheblicher Investitionen in E-Commerce, IT und Systeme. Daneben reduziert Wolford in allen Funktionen die fixen und variablen Kosten. Angesichts des zweistelligen Umsatzanstiegs im Jahr 2022 ist Wolford zuversichtlich, den Trend 2023 ausbauen und ein stark verbessertes EBIT-Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 vorlegen zu können. Voraussetzung dafür ist, dass keine außerhalb unserer Kontrolle liegenden makroökonomischen Ereignisse die Situation weiter verschlechtern.

Ab 2023 werden alle von Wolford implementierten Umstrukturierungsmaßnahmen zu greifen beginnen, was sich positiv auf die künftigen Erträge auswirken wird. Das Unternehmen ist auch dabei, eine Trendwende zu vollziehen, um seine betrieblichen Erträge (EBIT) zu verbessern und nachhaltige Profitabilität zu erreichen. Dies setzt voraus, dass die unsichere Situation in Osteuropa nicht zu weiteren Verwerfungen der Weltwirtschaft führt. Zwar ist aufgrund der Situation in Osteuropa nicht zu erwarten, dass sich die Kostensituation verbessert, doch das Unternehmen arbeitet gezielt daran, die Effizienz der Personalkosten zu verbessern, Beraterkosten zu senken, die Kollektion zu reduzieren und die Nachfrageplanung sowie den Fertigungsprozess effizienter zu gestalten. Die neue reduzierte und fokussierte Produktstrategie SPACER wird bereits umgesetzt, und hat das Ziel, im Unternehmen „Raum" zu schaffen und für mehr „Tempo" zu sorgen. Um dies zu erreichen, wird ein Schwerpunkt auf „Hero"-Produkte und Bestseller gelegt. Ein verbessertes Betriebsmodell soll die Barmittelflüsse steigern und die Risiken bei Lagerbeständen zu begrenzen. Im Zuge einer ersten Kollektionsbearbeitung wurde die Artikelzahl um einen Anteil von 40 % gesenkt, der 18 % der Umsätze generierte. 

Systeme und IT-Infrastruktur bei Wolford sind veraltet. Das macht den Betrieb ineffizient und teuer und erschwert außerdem die Skalierung. 14 wichtige IT-Projekte werden in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Wolford wird das Projekt einer schlanken Fertigung beschleunigen und sich auf die Beseitigung ineffizienter Produktions- und Logistikprozesse konzentrieren. 

Der Plan für ein verringertes Sortiment wird in der Folge die Produktionsmengen und -kosten verringern. Außerdem plant Wolford einen neuen, effizienteren Prozess für die Retourenabwicklung mit schnellerem Zugang zu verkaufsfähigen Beständen. Ein Schlüsselfaktor wird 2023 der Abbau der Lagerbestände sein. Gleichzeitig richtet sich der Fokus auf umsatzstarke „Never out of stock"-Produkte sowie auf eine Verbesserung der Lieferperformance. Im Logistikbereich wird Wolford gezielt an einer Verbesserung der ausgelagerten Dienstleistungen arbeiten. Zugleich sollen die Kosten in Bezug auf den Umsatz gesenkt werden. Das Management erwartet, dass auf der Grundlage dieser Maßnahmen Umsatzerlöse von EUR 150 Mio. und ein positives EBITDA und EBIT erreicht werden. 

Die ersten Monate des Jahres 2023 zeigen gegenüber dem Budget 2023 einen positiven Trend. Die angehobenen Umsatzerwartungen für die Monate Jänner bis März wurden erreicht. Auch auf der Ergebnisseite ist der Konzern auf Budgetkurs.  Das Management blickt optimistisch in die Zukunft, da die Umstrukturierungsprojekte bisher erfolgreich umgesetzt wurden und im laufenden Jahr ihre Wirkung entfalten werden. Die Maßnahmen sind nachhaltig und erlauben eine transparente durchgängige Kostensteuerung. Strategische Initiativen wurden entwickelt, um anstehende Herausforderungen zu meistern, die Effizienz zu steigern und dabei zugleich Kosten zu vermeiden und Betriebsabläufe zu optimieren. Eine erfolgreiche Markenpositionierung auf internationalen Märkten ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Wolford. Das Unternehmen wird über seine „The W"- und „The W Lab"-Linien auch künftig gezielt die globale Positionierung seiner Marke verfolgen. Dies umfasst die Fortführung erfolgreicher Kooperationen, in Zusammenarbeit mit internationalen Stardesignern entwickelte limitierte Kapselkollektionen sowie die gezielte Nutzung von Wachstumschancen auf dem US- und dem chinesischen Markt. Basierend auf diesen Maßnahmen sieht das Management Wolford gut aufgestellt, um den Umsatz weiter zu steigern und durch verbesserte Betriebsabläufe profitabel zu sein.

Darüber hinaus hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehende Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist. Hierfür ist für die Wolford Gruppe in analoger Anwendung der Bestimmungen des österreichischen Unternehmensreorganisationsgesetzes (URG) eine Eigenkapitalquote von 8 % und eine Schuldentilgungsdauer von 15 Jahren maßgeblich. Im Falle der Liquidation erfolgt eine Rückzahlung des Gesellschafterdarlehens bis zu einem Betrag von EUR 16,3 Mio. erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger. Ferner wird festgelegt, dass in Bezug auf diese Verbindlichkeiten kein Insolvenzverfahren eröffnet werden muss. Der Garant Lanvin Group Holdings Limited und der Vorstand kommen zu dem Ergebnis, dass der Konzernabschluss des Unternehmens für 2022 unter Anwendung des Going-Concern-Prinzips aufzustellen ist.

(22)     RÜCKSTELLUNGEN FÜR LANGFRISTIGE PERSONALVERPFLICHTUNGEN

Die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 19. 

in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Pensionsrückstellungen

3.981

4.880

Abfertigungsrückstellungen

6.201

8.139

Jubiläumsgeldrückstellungen

1.368

1.573

Summe

11.550

14.592

Pensions- und Abfertigungsrückstellung

Bei der Wolford AG bestehen aufgrund von Einzelzusagen unmittelbare Pensionsverpflichtungen für drei ehemalige Vorstandsmitglieder. In Frankreich bestehen aufgrund von Kollektivvereinbarungen Verpflichtungen für Zahlungen, die mit dem Eintritt in den Ruhestand fällig werden. Die Berechnung erfolgt anhand anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik. 

Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter des österreichischen Mutterunternehmens, die vor dem Jahr 2003 eingetreten sind, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem im Abfertigungsfall maßgeblichen Bezug abhängig. In der Schweiz bestehen Verpflichtungen für den Fall der Pensionierung, des Todes oder der Arbeitsunfähigkeit. Die Zahlungen sind von Alter, Anzahl der Arbeitsjahre, Höhe des Gehalts und vom individuellen Einzahlungsstand abhängig. Der Plan wird von Arbeitnehmern und vom Arbeitgeber gemeinsam finanziert, wobei die Verpflichtung über qualifizierte Versicherungspolizzen als Planvermögen von der Versicherungsgesellschaft Swiss Life gegenfinanziert wird. Weitere leistungsorientierte Pläne für Abfertigungen bestehen in geringem Umfang in Italien und Slowenien. 

Die Rückstellungen für Pensionen haben sich wie folgt entwickelt: 

in TEUR

2022

2021

Barwert der Verpflichtung zum 01.01.

4.880

5.275

Zinsaufwand

62

47

Pensionszahlungen

-277

-247

Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust

-684

-195

Barwert der Verpflichtung zum 31.12.

3.981

4.880


Die Rückstellungen für Abfertigungen haben sich wie folgt entwickelt: 

in TEUR

2022

2021

Barwert der Verpflichtung zum 01.01.

9.383

10.221

Wechselkursdifferenz

69

34

Dienstzeitaufwand

387

608

Zinsaufwand

78

62

Abfertigungszahlungen

-1.280

-2.035

Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust

-1.006

429

Barwert der Verpflichtung zum 31.12. (Bruttoverpflichtung)

7.631

9.383


Das Planvermögen für die Abfertigungsrückstellung hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR

2022

2021

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01.

1.244

942

Wechselkursdifferenz

58

17

Eingezahlte Beiträge

117

100

Zinsertrag

3

2

Geleistete Zahlungen

8

6

Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust

0

177

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12.

1.430

1.244


Die Nettoverpflichtung für Abfertigungen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR

2022

2021

Nettoverpflichtung zum 01.01.

8.139

9.280

Wechselkursdifferenz

11

17

Dienstzeitaufwand/Einzahlungen

270

508

Zinsen

75

61

Auszahlungen

-1.288

-2.041

Versicherungsmathematischer Verlust / Gewinn

-1.006

315

Nettoverpflichtung zum 31.12.

6.201

8.139


Das Planvermögen umfasst: 

in TEUR

2022

2021

Eigenkapitalinvestments

666

614

Anleihen

137

130

Immobilien

423

323

Alternative Investments

108

65

Liquide Mittel

96

112

Planvermögen gesamt

1.430

1.244


Für das kommende Geschäftsjahr 2023 sind leistungsorientierte Zahlungen für Pensions- und Abfertigungsrückstellungen in Höhe von TEUR 555 (2022: TEUR 630) geplant. 

Jubiläumsgeldrückstellung

Die Rückstellung für Jubiläumsgeldzahlungen hat sich wie folgt entwickelt: 

in TEUR

2022

2021

Barwert der Verpflichtung zum 01.01.

1.573

1.746

Dienstzeitaufwand

-2

77

Zinsaufwand

15

11

Jubiläumsgeldzahlungen

-60

-76

Versicherungsmathematischer Gewinn

-158

-185

Barwert der Verpflichtung zum 31.12.

1.368

1.573


Für das Geschäftsjahr 2023 sind leistungsorientierte Zahlungen aus den Jubiläumsgeldrückstellungen in Höhe von TEUR 120 (2022: TEUR 56) geplant.

Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste stammen aus erfahrungsbedingten Anpassungen sowie Änderungen der finanziellen Annahmen und werden bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen im sonstigen Ergebnis und bei Jubiläumsgeldrückstellungen im Personalaufwand erfasst. Die hohen versicherungsmathematischen Gewinne in Höhe von TEUR 1.690 ergeben sich durch die Anpassung der verwandten Zinssätze aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus im Jahr 2022. 

Die versicherungsmathematischen Gewinne des Geschäftsjahres 2022 in der Wolford-Gruppe umfassen finanziellen Anpassungen von TEUR 1.690(Geschäftsjahr 2021: TEUR 95).

Für die österreichischen leistungsorientierten Verpflichtungen (entsprechen mit TEUR 10.348 einem wesentlichen Teil der gesamten Nettoverpflichtungen in Höhe von TEUR 11.550) wurden die folgenden Sensitivitäten ermittelt, die sich jeweils auf den Stand der Rückstellung beziehen:

 

2022

2021

in TEUR

Erhöhung

Minderung

Erhöhung

Minderung

Abzinsungssatz (1 %-Veränderung)

-940

1.098

-1.370

1.635

Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen 
(1 %-Veränderung)

615

-546

866

-760

Zukünftige Pensionserhöhungen 
(1 %-Veränderung)

398

-340

670

-558


Die Sensitivitäten in Bezug auf das Ergebnis vor Steuern für die österreichischen leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

 

2022

2021

in TEUR

Erhöhung

Minderung

Erhöhung

Minderung

Abzinsungssatz (1 %-Veränderung)

-33

              44 

-69

91 

Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen 
(1 %-Veränderung)

-50

45 

-45

39 

Zukünftige Pensionserhöhungen 
(1 %-Veränderung)

-17

                14

-8


Der Dienstzeitaufwand wird im Posten „Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung" (Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen) bzw. „Löhne" und „Gehälter" (Rückstellung für Jubiläum) berücksichtigt, der Zinsaufwand im Posten „Zinsen auf Sozialkapital".

Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt 7,6 Jahre (31. Dezember 2021: 9,1 Jahre). Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Pensionsverpflichtungen beträgt 11,0 Jahre (31. Dezember 2021: 13,2 Jahre). Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Abfertigungsverpflichtungen beträgt 10,3 Jahre (31. Dezember 2021: 11,0 Jahre).

(23)     SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die Analyse der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Förderbeitrag Projekt Slowenien

646

679

Sonstiges

280

328

Summe

926

1.007





Für den Bau der Produktionsstätte in Slowenien wurde ein Förderbeitrag gewährt, der durch entsprechende Abschreibungen bzw. Aufwendungen (Personalkosten) aufgelöst wird. 

(24)     Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021




Darlehen Fosun Fashion Group (Cayman) Limited (12 %)

35.739

10.697

Summe

35.739

10.697

davon langfristig

0

0

davon kurzfristig

35.739

10.697





Im Mai 2021 wurde seitens der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited erneut ein Gesellschafterdarlehen mit einer Laufzeit bis Ende 2022 in Höhe von insgesamt TEUR 10.000 gewährt, das in zwei Tranchen im Mai (TEUR 3.500 und TEUR 4.000) und einer Tranche im Juli (TEUR 2.500) ausgezahlt wurde. Für das Darlehen ist im Geschäftsjahr 2021 ein Zinsaufwand von TEUR 697 entstanden, der als Verbindlichkeit verbucht wurde. Im Jänner 2022 wurde seitens Fuson Fashion Group (Cayman) Limited ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.500 zu einem Zinssatz von 12 % p.a. gewährt, das eine Laufzeit bis Ende 2022 aufweist. Im Mai 2022 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 zu gleichen Konditionen gewährt. 

Die Laufzeiten der per 31. Dezember 2021 bestehenden Darlehen in Höhe von TEUR 10.000 und der oben angeführten Finanzierungen wurden im Juni 2022 bis 31. Dezember 2023 verlängert.

Im Juli 2022 wurde seitens Fuson Fashion Group (Cayman) Limited weitere Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 4.000 und TEUR 1.500 zu einem Zinssatz von 12 % p.a. gewährt, die am 16. September 2022 und 24. September 2022 fällig waren. Im August 2022 wurden weitere Darlehen in Höhe von TEUR 1.000 bzw. TEUR 2.500 zu gleichen Zinskonditionen gewährt, die am 2. Oktober 2022 inkl. Zinsen zurückzuzahlen waren, sowie weitere TEUR 2.000. Die im Oktober fälligen Darlehen wurden revolviert, eine Rückzahlung erfolgte nicht.

Ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.000 wurde im November 2022 ebenfalls zu einem Zinssatz von 12 % an die Gesellschaft ausgezahlt. Alle Darlehen sind unbesichert.


Betrag in TEUR

Vergabe

Fälligkeit

10.000

Vor 01.01.2022

31.12.2023

2.500

28.01.2022

31.12.2023

5.000

23.05.2022

31.12.2023

2.000

28.06.2022

18.02.2023

4.000

20.07.2022

12.03.2023

1.500

29.07.2022

21.03.2023

3.500

05.08.2022

28.01.2023

2.000

30.08.2022

21.12.2022

2.000

29.11.2022

27.01.2023

32.500




Eine Rückzahlung der am 21. Dezember fälligen Tranche in Höhe von TEUR 2.000 ist bis zum Jahresende 2022 nicht erfolgt.

Die Tilgungen und endfälligen Zinszahlungen aus 2022 aus Finanzverbindlichkeiten müssen in folgenden Zeiträumen gezahlt werden:

in TEUR

Bis 1 Monat

1 -3 Monate

4 - 6  Monate

6 - 12 Monate

Per 31.12.2022

7.772

7.915

0

20.052

Per 31.12.2021

0

0

0

10.697*

*Nach Verlängerung Juni 2022 bis 31. Dezember 2023


Anfang April 2023 hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehende Gesellschafterdarlehen wurden in der Höhe EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist.

(25)     VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind allesamt kurzfristig fällig.

 (26)     KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die Entwicklung der wesentlichen sonstigen Rückstellungen, die entsprechend IAS 37 bilanziert werden, ist in folgender Übersicht dargestellt:









in TEUR

Stand
01.01.2022

Währungsdifferenz

Verbrauch

Auflösung

Dotierung

Ausweis-änderung

Stand 
31.12.2022

Restrukturierung

675

0

-675

0

1.033

0

1.033

Sonstige

602

0

0

-88

0

-36

478

Summe

1.277

0

-675

-88

1.033

-36

1.511


















in TEUR

Stand
01.01.2021

Währungsdifferenz

Verbrauch

Auflösung

Dotierung

Ausweis-änderung

Stand 
31.12.2021

Personal

1.121

31

-608

-241

109

-412

0

Restrukturierung

1.258

0

-646

0

63

0

675

Sonstige

1.550

-3

-527

-213

1.048

-1.253

602

Summe

3.929

28

-1.781

-454

1.220

-1.665

1.277










In den Restrukturierungsrückstellungen sind im Wesentlichen Sozialplanzahlungen und Abfertigungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Unternehmens stehen, berücksichtigt. Die zum 31. Dezember 2021 gebildete Rückstellung wurde im Geschäftsjahr 2022 vollständig verbraucht. Für die Ende 2022 beschlossene Restrukturierung wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.033 gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen zum 31. Dezember 2022 umfassen Verpflichtungen aus  belastenden Verträgen aus Mietverhältnissen in Höhe von TEUR 478 (31. Dezember 2021: TEUR 602). 

(27)     ERTRAGSTEUERN

Bei den Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern in Höhe von TEUR 401 (31. Dezember 2021: TEUR handelt es sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten ausländischer Tochtergesellschaften in Deutschland und Nordamerika.

(28)     SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten folgende geschuldete Beträge:




in TEUR

31.12.2022

31.12.2021

Verbindlichkeiten an das Finanzamt

5.814

3.827

Nicht konsumierter Urlaub

1.600

2.244

Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 

357

2.054

Sonstige Abgrenzungen 

558

1.583

Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit

2.262

1.309

Verbindlichkeiten für Steuerberatung und Prüfung

1.066

1.081

Verbindlichkeiten aus variablen Gehaltsbestandteilen

1.105

412

Sonderzahlungen

393

336

Gutstunden

338

286

Übrige

2.109

1.584

Summe

15.602

14.716

Davon Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

10.572

9.219

Davon Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

5.030

5.467





(29)     VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND VERTRAGLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die Vertragsvermögenswerte beinhalten Abgrenzungen von Zuschüssen an Händler für den Erwerb von für die Wolford AG typischen Shop-Einrichtungsgegenständen in Höhe von TEUR 55 (31. Dezember 2021: TEUR 44). 

Die vertraglichen Verpflichtungen nach IFRS 15 beinhalten Verbindlichkeiten aus Gutscheinen von TEUR 1.041 (31. Dezember 2021: TEUR 985) sowie Abgrenzungen für noch nicht ausbezahlte Umsatzboni und Retouren in Höhe von TEUR 727 (31. Dezember 2021: TEUR 1.171). 

(30)     HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Es bestehen Mietgarantien in Höhe von TEUR 224 (31. Dezember 2021: TEUR 1.505).

(31)     LEASING IN DER KONZERNBILANZ

Zum 31. Dezember setzen sich die Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen der Nutzungsrechte wie folgt zusammen:



Anschaffungs-/Herstellungskosten







in TEUR

Stand
01.01.2022

Währungsdifferenzen

Zugang

Abgang

Stand 
31.12.2022

Nutzungsrechte an Gebäuden

89.773

1.223

16.451

-4.679

102.768

Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen

412

0

51

-98

366

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

576

1

215

-90

702

Summe

90.761

1.224

16.717

-4.866

103.836














in TEUR

Stand
01.01.2021

Währungsdifferenzen

Zugang

Abgang

Stand 
31.12.2021

Nutzungsrechte an Gebäuden

80.717

2.552

9.645

-3.141

89.773

Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen

400

0

12

0

412

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

320

1

285

-30

576

Summe

81.437

2.553

9.942

-3.171

90.761









Abschreibungen









in TEUR

Stand
01.01.2022

Währungsdifferenzen

Impair-ment

Wertauf-holung

Zugang

Abgang

Stand 
31.12.2022

Nutzungsrechte an  Gebäuden

40.526

606

1.421

-263

12.124

-147

54.267

Nutzungsrechte an  technischen Anlagen und Maschinen

337

0

0

0

47

-53

332

Nutzungsrechte an  Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

341

0

0

0

186

-51

476

Summe

41.204

606

1.421

-263

12.357

-251

55.075


















in TEUR

Stand
01.01.2021

Währungsdifferenzen

Impair-ment

Wertauf-holung

Zugang

Abgang

Stand 
31.12.2021

Nutzungsrechte an  Gebäuden

28.409

1.427

335

-578

10.933

0

40.526

Nutzungsrechte an  technischen Anlagen und Maschinen

219

0

0

0

118

0

337

Nutzungsrechte an  Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

148

1

0

0

203

-11

341

Summe

28.776

1.428

335

-578

11.254

-11

41.204











Buchwerte




in TEUR

Stand 
31.12.2022

Stand 
31.12.2021

Nutzungsrechte an Gebäuden

48.501

49.247

Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen

34

71

Nutzungsrechte an andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

226

239

Summe

48.761

49.557





Bei den Nutzungsrechten handelt es sich im Wesentlichen um Nutzungsrechte an Geschäftsgebäuden inkl. der gezahlten Schlüsselgelder (Key Money), Einbauten in den Stores, Produktionsmaschinen und Kraftfahrzeuge. 

Zum 31. Dezember 2022 setzten sich die Leasingverbindlichkeiten aus einem langfristig fälligen Teil in Höhe von TEUR 42.161 (31. Dezember 2021: TEUR 43.169) und einem kurzfristig fälligen Teil in Höhe von TEUR 15.056 (31. Dezember 2021: TEUR 17.199) zusammen. Für die Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten wird auf Kapitel „V. Finanzinstrumente" verwiesen.



IV.     Erläuterungen zum Cashflow-Statement

Die Kapitalflussrechnung der Wolford Gruppe zeigt anhand zahlungswirksamer Vorgänge die Veränderung der flüssigen Mittel im Laufe der Berichtsperiode. Gemäß IAS 7 werden die Zahlungsströme getrennt ausgewiesen nach Herkunft und Verwendung aus dem operativen Bereich sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit werden, ausgehend vom Ergebnis vor Steuern des Konzerns, indirekt abgeleitet. Die Zahlungsströme aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden demgegenüber direkt aus Ein- und Auszahlungen ermittelt. 

Der Finanzmittelfonds entspricht der Bilanzposition „Zahlungsmittelbestand" und enthält Bankguthaben, Sichteinlagen bei Banken und sonstigen Finanzmittel. Beschränkt verfügbare Finanzmittel, sogenanntes „restricted cash", in Höhe von TEUR 936 werden unter den sonstigen kurzfristigen Forderungen ausgewiesen.

Die Auswirkungen von Wechselkursänderungen der flüssigen Mittel betrafen die Tochtergesellschaften in Nordamerika, Großbritannien, Asien, Skandinavien und der Schweiz.

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge betreffen insbesondere unrealisierte Fremdwährungsgewinne und -verluste.

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit hinsichtlich Finanzverbindlichkeiten und betreffenden Vermögenswerten








in TEUR

01.01.2022

Zinsen (unbar)

Zugang
Nutzungsrechte
(unbar)

Cashflow

Sonstiges (unbar)

31.12.2022

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

10.697

2.542

0

22.500

0

35.739

Leasingverbindlichkeiten 

60.368

3.326

8.751

-19.293

-4.065

57.217

Summe
Finanzverbindlichkeiten

71.065

5.868

8.751

3.207

-4.065

92.956
















in TEUR

01.01.2021

Zinsen (unbar)

Zugang
Nutzungsrechte
(unbar)

Cashflow

Sonstiges (unbar)

31.12.2021

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

0

697

0

10.000

0

10.697

Leasingverbindlichkeiten 

64.852

3.276

6.425

-15.197

1.012

60.368

Summe
Finanzverbindlichkeiten

64.852

3.973

6.425

-5.197 

1.012

71.065









Die Bewegungen der lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind im Cashflow-Statement ersichtlich. Die sonstigen unbaren Veränderungen betreffen im Wesentlichen Abgänge bzw. Neubewertungen von Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit abgegangenen Nutzungsrechten im laufenden Geschäftsjahr und Fremdwährungseffekten.

Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die in der Kapitalflussrechnung dargestellt werden, lassen sich aufgrund von Wechselkursumrechnungen nicht unmittelbar aus der Bilanz ableiten.



V.     Finanzinstrumente 

FINANZRISIKOMANAGEMENT

Zielsetzung und Methoden des Finanz- und Kapitalmanagements

Das Ziel des Finanzrisikomanagements liegt in der Erfassung und Bewertung von Unsicherheitsfaktoren, die sich negativ auf den Geschäftserfolg auswirken können. Dabei ist das wichtigste Ziel des Finanz- und Kapitalmanagements der Wolford Gruppe, jederzeit ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen zu können, um branchenbedingte saisonale Schwankungen auszugleichen und ein weiteres strategisches Unternehmenswachstum zu finanzieren. 

Aufgrund der Verwendung von Finanzinstrumenten ist die Wolford Gruppe insbesondere folgenden Risiken ausgesetzt:

  • Kapitalrisiko

  • Bonitäts- und Ausfallrisiko

  • Zinsänderungsrisiko

  • Währungsänderungsrisiko

  • Liquiditätsrisiko

Im Konzern besteht auf Grund der Ergebnissituation ein erhöhtes Liquiditätsrisiko.

Die wesentlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten umfassen zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie in den Jahren 2021 und 2022 neu aufgenommene Darlehensverbindlichkeiten gegenüber dem Hauptgesellschafter. Wolford verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.

Weder im Geschäftsjahr 2021 noch im Berichtsjahr gab es bei Wolford Absicherungsgeschäfte oder freistehende Derivate. 

Kapitalrisikomanagement 

Vorrangiges Ziel des Kapitalrisikomanagements ist es, die Finanzierungskosten des Unternehmens durch eine hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating zu minimieren und somit die Belastungen des Ergebnisses möglichst gering zu halten. Diesbezüglich gibt es keine Veränderung zum Vorjahr.

Das Kapitalrisikomanagement orientiert sich an der Kennzahl Gearing Ratio, die die Nettoverschuldung zum Eigenkapital ins Verhältnis setzt. Die Nettoverschuldung ist dabei definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und des Zahlungsmittelbestand. Die Entwicklung der vergangenen Jahre stellt sich wie folgt dar: 

Berechnung Gearing



31.12.2022

in Mio. EUR

31.12.2021

in Mio. EUR

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten


35,74

10,70

- Finanzanlagen


-1,02

-1,26

- Zahlungsmittelbestand


-3,66

-9,15

Nettoverschuldung (ohne Leasing)


31,06

0,29

Eigenkapital


-19,05

15,24

Gearing in %


-168,3

10,2


Durch die im Geschäftsjahr erfolgte erneute Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten und das negative Gesamtergebnis 2022  liegen eine gestiegene Nettoverschuldung und eine deutliche Verschlechterung der Eigenkapitalbasis vor. 

Bonitäts-/Ausfallrisikomanagement

Die Wolford Gruppe schließt Geschäfte ausschließlich mit kreditwürdigen Dritten ab. Neukunden vor allem im Wholesale Bereich werden einer Bonitätsprüfung unterzogen; zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht und das Ausfallrisiko teilweise durch den Abschluss von Kreditversicherungen begrenzt (Selbstbehaltsquote von 10 % analog zum Vorjahr). 

Für das eigene Online-Geschäft betreffende Forderungen gibt es keine Kreditversicherungen. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter für Bonitätsprüfungen zusammen, sodass Kunden bei ihrer Bestellung auf Kreditwürdigkeit überprüft werden. Zudem überwachen und überprüfen die jeweiligen Onlineshop-Manager fortlaufend die Bestelleingänge. 

Im November 2021 wurde eine Factoring-Vereinbarung über Forderungen abgeschlossen, die einen Verkauf von Forderungen bis zu EUR 5,00 Mio. vorsieht, wobei die ersten Transaktionen unter dem Vertrag 2022  mit einem Volumen EUR 6,66 Mio. wirksam wurden. Des Weiteren haben die Tochtergesellschaften Wolford America Inc. und Wolford Canada Inc. im August 2020 Factoring Agreements über jeweils mindestens USD 5,50 Mio. für einen Zwölfmonatszeitraum ab September 2020 abgeschlossen, die im Dezember 2022 ( über  mindestens USD 4,00 Mio. für einen Zwölfmonatszeitraum ab September 2022  bzw. über mindestens USD 5,50 Mio. für einen Zwölfmonatszeitraum ab Jänner 2023) erweitert wurden.

Zinsänderungsrisikomanagement

Die neu aufgenommenen Gesellschafterdarlehen sind festverzinslich. Hinsichtlich der Zinssensitivität der Personalrückstellungen wird auf Punkt 24 verwiesen. 

Währungsänderungsrisikomanagement

Als Währungsänderungsrisiko bezeichnet man jenes Risiko, dass sich Wertschwankungen von Finanzinstrumenten durch Wechselkursschwankungen ergeben können. Das Risiko besteht dort, wo Geschäftsfälle in einer anderen Währung als der funktionalen (lokalen) Währung der Gesellschaft abgewickelt werden.

Die Risiken betreffend Wechselkurse aus bestehenden Fremdwährungsforderungen sowie geplanten Umsätzen werden monatlich durch das Konzern-Treasury mittels der Liquiditätsplanung überprüft. Absicherungsgeschäfte wurden weder im Geschäftsjahr noch im vorangegangen Geschäftsjahr geschlossen. 

Die Tochtergesellschaften von Wolford tätigen Transaktionen, Verkauf, Mietverhältnissen, Personalkosten, auch den Wareneinkauf von den produzierenden Gesellschaften in Österreich und Slowenien, grundsätzlich in ihrer funktionalen Währung. Ausnahme ist der gruppeninterne Wareneinkauf der chinesischen Gesellschaft. Entsprechend liegt das Währungskursrisiko bei konzerninternen Verkäufen überwiegend bei der Wolford AG. 

Liquiditätsrisikomanagement

In der Wolford Gruppe erfolgen die Steuerung von Liquiditätsrisiken und die Überwachung finanzieller Risiken durch die zentrale Treasury-Abteilung. Diese erstellt eine monatliche Liquiditätsplanung für den gesamten Konzern und berichtet dem Vorstand über den aktuellen Finanzstatus. 

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit hält die Wolford Gruppe Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Die Auswirkungen von weiteren Lockdowns und Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgrund der Corona-Krise sowie von makroökonomischen Veränderung, u.a. durch den Ukrainekrieg, auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen. Hierzu wird auf den Abschnitt Going Concern verwiesen.

Neben den nachfolgend beschriebenen erhaltenen Gesellschaftsdarlehen hat die Wolford AG im Februar  2023 eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von EUR 17,61 Mio. (vor Kosten der Kapitalerhöhung) durchgeführt. Die zugeflossenen Mittel werden u.a. zur Begleichung überfälliger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Steuer- und Sozialverbindlichkeiten verwendet werden. 

Im Mai und Juli 2021 hat die Wolford AG in mehreren Tranchen die von der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited gewährte Kreditlinie als Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 10,00 Mio. in Anspruch genommen.

Im Jänner 2022 wurde seitens Fuson Fashion Group (Cayman) Limited ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.500 zu einem Zinssatz von 12 % p.a. gewährt, das eine Laufzeit bis Ende 2022 aufweist. Im Mai 2022 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 zu gleichen Konditionen gewährt. 

Die Laufzeiten der per 31. Dezember 2021 bestehenden Darlehen in Höhe von TEUR 10.000 und der oben angeführten Finanzierungen wurden im Juni 2022 bis 31. Dezember 2023 verlängert.

Weitere Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 15.000 wurden in mehreren Tranchen mit unterschiedlichen Fälligkeiten ausgezahlt, deren Laufzeiten im November 2022 verlängert wurden.

Die folgende Tabelle beruht auf nicht diskontierten Cashflows (Zins und Tilgung) finanzieller Verbindlichkeiten und zeigt die vertragliche Laufzeit der finanziellen Verbindlichkeiten der Wolford Gruppe: 

in TEUR

Buchwert 31.12.2022

Cashflows 2023

1. Quartal

Cashflows 2023

2.-4. Quartal

Cashflows 2024-2027

Cashflows 2028 ff.

Leasingverbindlichkeit 

57.217

3.764

11.292

41.085

10.603

Finanzverbindlichkeiten

35.739

16.908

21.152

0

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 

22.503


22.503

0

0

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig)

280



0

0

280

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig)

5.030

1.412

3.618



Summe

120.769

44.587

36.062

41.365

10.603


Für den Jänner 2023 wurden Zahlungen in Höhe von TEUR 23.401 fällig. 

in TEUR

Buchwert 31.12.2021

Cashflows 2022

Cashflows 2023-2026

Cashflows 2027 ff.

Leasingverbindlichkeit 

60.368

17.199

33.820

13.145

Finanzverbindlichkeiten

10.697

11.897

0

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 

13.058

13.058

0

0

Sonstige finanziellen Verbindlichkeiten (langfristig)

328

0

328

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig)

5.467

5.467

0

0

Summe

107.918

47.621

34.148

13.145


Zum 31. Dezember 2021 bestehen wie zum 31. Dezember 2020 keine Kreditlinien.

Originäre Finanzinstrumente

Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Auf der Aktivseite sind dies Wertpapiere, flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Die Passivseite beinhaltet Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und verzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Der Buchwert der in der Bilanz ausgewiesenen originären Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen dem Marktwert. Die ausgewiesenen Beträge stellen zugleich das maximale Bonitäts- und Ausfallrisiko dar, da keine Aufrechnungsvereinbarungen bestehen. 

Fair Value

Folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren wird verwendet:

Stufe 1: notierte Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten; 

Stufe 2: andere Bewertungsfaktoren als notierte Marktpreise, die für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt (d.h. als Preise) oder indirekt (d.h. abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind; 

Stufe 3: Bewertungsfaktoren für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. 

Die unter Stufe 1 ausgewiesenen Finanzanlagen beinhalten börsennotierte Investmentfondsanteile. Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine Transfers zwischen den Stufen 1 bis 3. 





31.12.2022

 

 

 

in TEUR

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Langfristiges Vermögen

 

 

 

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

1.028

0

0

Summe

1.028

0

0










31.12.2021

 

 

 

in TEUR

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Langfristiges Vermögen

 

 

 

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

1.259

0

0

Summe

1.259

0

0






Die Buchwerte der Kassenbestände und kurzfristigen Finanzmittel, der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristigen Verbindlichkeiten können aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als angemessene Schätzwerte des Tageswerts betrachtet werden. 


Die Anschaffungskosten, Marktwerte und Buchwerte der Wertpapiere des langfristigen Vermögens stellen sich wie folgt dar:

31.12.2022
in TEUR

Anschaffungskosten

Marktwert 
=
Buchwert

Realisierte
Gewinne/
Verluste

Langfristige Wertpapiere

 

 

 

Investmentfondsanteile

1.398

1.028

-370

Summe

1.398

1.028

-370


31.12.2021
in TEUR

Anschaffungskosten

Marktwert 
=
Buchwert

Realisierte
Gewinne/
Verluste

Langfristige Wertpapiere

 

 

 

Investmentfondsanteile

1.398

1.259

-139

Summe

1.398

1.259

-139


Buchwerte, beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskriterien, Fälligkeiten und Klassen 

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Buchwerte der Finanzinstrumente zu den Bewertungskategorien nach IFRS 9:







31.12.2022 in TEUR

Bewertungskategorie nach IFRS 9

Buchwert

Fair Value

Kurzfristig

Langfristig

Zahlungsmittelbestand

AC

3.356

3.356

3.356

0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

AC

10.679

10.679

10.679

0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

AC

9.652

9.652

6.366

3.286

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

FVPL

1.028

1.028

0

1.028

Summe finanzielle Vermögenswerte

 

24.715

24.715

20.401

4.314

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

AC

22.503

22.503

22.503

0

Finanzverbindlichkeiten

AC

35.739

35.739

35.739

0

Leasingverbindlichkeiten

AC

57.217

57.217

15.056

42.161

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig)

AC

280

280

0

280

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig)

AC

5.030

5.030

5.030

0

Summe finanzielle Verbindlichkeiten

 

120.769

120.769

78.328

42.441














31.12.2021 in TEUR

Bewertungskategorie nach IFRS 9

Buchwert

Fair Value

Kurzfristig

Langfristig

Zahlungsmittelbestand

AC

9.148

9.148

9.148

0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

AC

12.007

12.007

12.007

0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

AC

6.332

6.332

3.051

3.281

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

FVPL

1.259

1.259

0

1.259

Summe finanzielle Vermögenswerte

 

28.746

28.746

24.206

4.540

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

AC

13.058

13.058

13.058

0

Finanzverbindlichkeiten

AC

10.697

10.697

10.697

0

Leasingverbindlichkeiten

AC

60.368

60.368

17.199

43.169

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig)

AC

328

328

0

328

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig)

AC

5.467

5.467

5.467

0

Summe finanzielle Verbindlichkeiten

 

89.918

89.918

46.421

43.497








Bewertungskategorien nach IFRS 9:

AC: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized costs)

FVPL: Erfolgswirksame Bewertung zu beizuliegendem Zeitwert (Fair Value through Profit and Loss)


Weder zum 31. Dezember 2021 noch zum 31. Dezember 2022 sind finanzielle Vermögenswerte verpfändet worden.


Nettoergebnis nach Klassen









2022
in TEUR

Aus Zinsen

Aus Sonstigem

Aus Folgebewertung zum Fair Value

Aus Wert-
berichtigungen

Aus Abgang

Summe
erfolgswirksam

Zahlungsmittelbestand (AC)

46

0

0

0

0

46

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC)

0

0

0

-831

0

-831

Zum Fair Value bewertete Vermögenswerte (FVPL)

11

0

-231

0

0

-220

Finanzverbindlichkeiten (AC)

-5.915

0

0

0

0

-5.915

Nettoergebnis

-5.858

0

-231

-831

0

-6.920
















2021
in TEUR

Aus Zinsen

Aus Sonstigem

Aus Folgebewertung zum Fair Value

Aus Wert-
berichtigungen

Aus Abgang

Summe
erfolgswirksam

Zahlungsmittelbestand (AC)

32

0

0

0

0

32

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC)

0

0

0

-35

0

-35

Zum Fair Value bewertete Vermögenswerte (FVPL)

0

0

-64

0

0

-64

Finanzverbindlichkeiten (AC)

-4.014

0

0

0

0

-4.014

Nettoergebnis

-3.982

0

-64

-35

0

-4.081










VI.     SONSTIGE ANGABEN

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 18. Jänner 2023 hat der Vorstand der Wolford AG die Bezugsfrist der von der außerordentlichen Hauptversammlung der Wolford AG am 1. Dezember 2022 beschlossenen, ordentlichen Kapitalerhöhung des Grundkapitals von EUR 32.251.924,80 um bis zu EUR 16.125.960,00 auf bis zu EUR 48.377.884,80 durch Ausgabe von bis zu 3.359.575 neuen Aktien mit 23. Jänner bis 6. Februar 2023 (einschließlich) sowie den Valutatag mit voraussichtlich 14. Februar 2023 festgelegt.

Wie bereits von der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen, beträgt der Bezugspreis je neuer Aktie EUR 6,00 und das Bezugsverhältnis 2:1 (2 Bezugsrechte berechtigen zum Bezug von 1 neuen Stammaktie). Die Bezugsrechte werden den bestehenden Aktionären am 23. Jänner 2023 gemäß Depotstand am 20. Jänner 2023, 23:59 Uhr, eingebucht. Die Bezugsrechte haben die ISIN AT0000A32430. Ein Bezugsrechtshandel (Auktionshandel) wird an der Wiener Börse am 27., 30. und 31. Jänner 2023 (einschließlich) ermöglicht. Die Bezugsaufforderung wurde am 19. Jänner 2023 im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht.

Im Anschluss an das Bezugsangebot wurden jene neuen Aktien der Gesellschaft, für die keine Bezugsrechte während der Bezugsfrist ausgeübt wurden, Aktionären, die im Rahmen des Bezugsangebots zumindest 500.000 neue Aktien bezogen haben, im Rahmen einer Privatplatzierung zum Bezugspreis angeboten. 

Die Billigung des nach Maßgabe des österreichischen Kapitalmarktgesetzes (KMG) und der Prospekt-Verordnung erstellten Prospekts für das Angebot der neuen Aktien in Österreich erfolgte durch die Finanzmarktaufsichtsbehörde am 18. Jänner 2023. 

Die Zulassung der neuen Aktien zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse wurde am 18. Jänner 2023 beantragt. Sie notieren im Segment Standard Market Continuous des Amtlichen Handels der Wiener Börse unter dem Symbol „WOL", ISIN AT0000834007.

Am 8. Februar 2023 hat die Wolford AG das Ergebnis des vom 23. Jänner 2023 bis 6. Februar 2023 stattgefundenen Bezugsangebots bekanntgegeben und teilte mit, dass 2.934.515 neue Aktien im Rahmen des Bezugsangebots durch Ausübung von Bezugsrechten bezogen wurden. Es wurden keine Kaufanbote für neue Aktien im Rahmen eines Rump Placements abgegeben. Der Vorstand hat am selben Tag, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das endgültige Volumen der Kapitalerhöhung mit insgesamt 2.934.515 neuen Aktien beschlossen. Bei der Kapitalerhöhung wurden Bruttoerlöse in Höhe von TEUR 17.607 erzielt

Rund 66,9% der 2.934.515 neuen Aktien wurden von FFG Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. als Bezugsberechtigter bezogen. Rund 32,7% der 2.934.515 neuen Aktien wurden von Ralph Bartel als Bezugsberechtigtem bezogen. Die restliche Anzahl neuer Aktien wurde von anderen Bezugsberechtigten bezogen. FFG Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. verfügt nach der Kapitalerhöhung über 61,02 % der Wolford Aktien. Soweit sich keine weiteren Veränderungen ergeben haben, würde Herr Bartel 29,62% der Aktien halten.

Der Firmenbuchantrag auf Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 15. Februar 2023 beim Landesgericht Feldkirch (Firmenbuch) eingebracht.

Die restlichen personellen Einzelmaßnahmen im Rahmen der Ende 2022 beschlossenen Restrukturierung, die ca. 1/3 der insgesamt betroffenen Personen umfassen, werden im Geschäftsjahr 2023 einen Aufwand in Höhe von EUR 0,2 Mio. verursachen. Die Restrukturierung ist wahrscheinlich bis Mitte des Jahres 2023 abgeschlossen.

Nach der Insolvenz der Signature Bank und der Silicon Valley Bank Mitte März 2023 wurden ein Großteil der Einlagen und ein Teil des Kreditportfolios von der New Yorker Community Bancorp und deren Töchterunternehmen übernommen. Zum Jahresende 2022 hatte die Wolford America Inc. Einlagen in Höhe von USD 1,00 Mio. bei der Signature Bank. Bei den Einlagen handelt es sich im Wesentlichen um beschränkt verfügbare liquide Mittel für Kautionen und Zollgarantien.

Anfang April 2023 hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehenden Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe von EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist.

Bis zur Veröffentlichung haben sich keine weiteren Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Wolford Gruppe ergeben. 

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Keines der Aufsichtsratsmitglieder steht in einer geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Aufsichtsratsmitglieds zu beeinflussen. Gleiches gilt für die Mitglieder des Vorstands.

Mit der Fosun Fashion Brand Management (FFBM) besteht seit dem 1. Februar 2019 eine Geschäftsbeziehung, um den Marktauftritt in China zu festigen und zu erweitern. FFBM ist eine Tochtergesellschaft der Fosun Fashion Group und agiert im Namen von Wolford als Full-Service-Anbieter mit dem Fokus auf Marketing und Vertrieb. Neben der Markterweiterung, ist FFBM für das operative Management aller Groß- und Einzelhandelskanäle sowie für den Online-Handel verantwortlich. Der Vertrag zwischen FFBM und Wolford sieht einen monatlichen Festbetrag sowie eine leistungsabhängige Provision pro Vertriebskanal (Retail, Wholesale, Online) vor. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr TEUR 1.568(Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.009) an FFBM vergütet, der Betrag der offenen Salden beläuft sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 auf TEUR 185 (31. Dezember 2021: TEUR 1.185) (Verbindlichkeit für Wolford). 

Ultimate Beneficial Owner der Fosun Fashion Brand Management (FFBM) ist Herr Guangchang Guo, der per 31. Dezember 2022 gleichzeitig auch Ultimate Beneficial Owner der FFG Wisdom (Luxembourg) S.à.r.l. ist, die 58,45 % der Anteile an Wolford hielt. Mit der Kapitalerhöhung im Jahr 2023 hat sich der Anteil auf 61,02 % erhöht.

Im Mai 2021 wurde seitens der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited ein Gesellschafterdarlehen mit einer Laufzeit bis Ende 2022 in Höhe von insgesamt TEUR 10.000 gewährt, das in zwei Tranchen im Mai (TEUR 3.500 und TEUR 4.000) und einer Tranche im Juli (TEUR 2.500) ausgezahlt wurde. Für das Darlehen ist im Geschäftsjahr 2021ein Zinsaufwand von TEUR 697 entstanden, der als Verbindlichkeit verbucht wurde. Im Jänner 2022 wurde seitens Fosun Fashion Group (Cayman) Limited ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.500 zu einem Zinssatz von 12 % p.a. gewährt, das eine Laufzeit bis Ende 2022 aufweist. Im Mai 2022 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 zu gleichen Konditionen gewährt. 

Die Laufzeiten der per 31. Dezember 2021 bestehenden Darlehen in Höhe von TEUR 10.000 und der oben angeführten Finanzierungen aus 2022 wurden im Juni 2022 bis 31. Dezember 2023 verlängert.

Danach wurden weitere Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 15.000 in mehreren Tranchen mit verschiedenen Fälligkeiten an die Gesellschaft ausgezahlt, die im November 2022 auf mehrere Rückzahlungszeitpunkte verlängert wurden.

Zum 31. Dezember 2022 besteht gegenüber dem Gesellschafter eine Finanzverbindlichkeit in Höhe von TEU 35.739 (inkl. Zinsen). Der Zinsaufwand des Geschäftsjahres 2022 beträgt TEUR 2.542.

Angaben zu den Organen der Konzernleitung

2022 in TEUR

(kurzfristige) Bezüge

Sonstige 
Bezüge

Abfertigungen

Pensionen

Gesamtbezüge

Aufwendungen für Vorstandsmitglieder

823


45

200

0

1.068

davon variabel

126

0

0

0

126

Ehemalige Vorstandsmitglieder

0


0

0

253

253

Summe

823

45

200

253

1.321


2021 in TEUR

(kurzfristige) Bezüge

Sonstige 
Bezüge

Abfertigungen

Pensionen

Gesamtbezüge

Aufwendungen für Vorstandsmitglieder

657


24

0

0

681

davon variabel

67

0

0

0

67

Ehemalige Vorstandsmitglieder

0


0

0

247

247

Summe

657

24

0

247

928


Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 126 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 67) an Boni für das Geschäftsjahr 2021 gezahlt, für Boni für das Geschäftsjahr wurden TEUR 235 zurückgestellt.

Der Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 132 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 152). Es wurden im Geschäftsjahr 2022 keine Vorschüsse ausbezahlt bzw. gibt es auch keine Haftungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Außerbilanzielle Geschäfte lagen nicht vor. 


Als Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr 2022 bestellt:

  • Andrew Thorndike, Chief Operating Officer (COO), bis 31. Juli 2022

  • Paul Kotrba, Chief Operating Officer (COO), seit 1. August 2022

  • Silvia Azzali, Chief Commercial Officer (CCO)


Am 13. Juli 2022 haben das Mitglied des Vorstands Andrew Thorndike und der Aufsichtsrat einvernehmlich das Vorstandsmandat von Andrew Thorndike zum 31. Juli 2022 beendet. Der Aufsichtsrat hat das Verfahren zur Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds eingeleitet. Bis zu dessen Bestellung hat das Vorstandsmitglied Silvia Azzali die Geschäfte als Alleinvorstand geführt.


Am 2. August 2022 hat der Aufsichtsrat Herrn Paul Kotrba  für einen Zeitraum von sechs Monaten (interimistisch) ab dem 1. August 2022 zum neuen Vorstandsmitglied bestellt. In diesem Zeitraum hat der Aufsichtsrat das Bestellungsverfahren für ein neues Vorstandsmitglied durchgeführt. Paul Kotrba wird als COO die Bereiche Supply Chain und Produktion, Legal und Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO leiten. Silvia Azzali hat ab 1. August 2022 zusätzlich die Agenden Forschung & Entwicklung und Nachhaltigkeit, Finanzen und Personal (zu den Bereichen Sales, Merchandising, Brand & Marketing und Design) übernommen.


Ralf Polito wurde vom Aufsichtsrat am 28. November 2022 mit Wirkung ab 1. Juli 2023 für zwei Jahre zum Vorstandsmitglied bestellt. Ab 1. Juli 2023 wird Ralf Polito als Chief Operating Officer gemeinsam mit Chief Commercial Officer Silvia Azzali das Unternehmen leiten.

Der Aufsichtsrat und Paul Kotrba haben sich darauhin am 7. Dezember 2022 auf eine Verlängerung des Mandats als Chief Operating Officer bis zum 30. Juni 2023 verständigt. 


Der Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:

  • David Chan, Vorsitzender, seit 20. Juli 2022

  • Dr. Junyang Shao, Vorsitzende, bis 20. Juli 2022

  • Thomas Dressendörfer, Stellvertreter der Vorsitzenden

  • Yun Cheng, Mitglied, bis 20. Juli 2022  

  • Dr. Prof. Matthias Freise, Mitglied, bis 20. Juli 2022 

  • Shang Hsiu Koo, Mitglied, seit 20. Juli 2022

  • Chenling Zhang, Mitglied, seit 20. Juli 2022


Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Juli 2022 wurden die Herren David Chan, Executive President und Co-COO der Lanvin Group, und Shang Hsiu Koo, CFO der Lanvin Group, sowie Frau Chenling Zhang mit den Stimmen des Großaktionärs in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Matthias Freise schied mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung als Mitglied des Aufsichtsrats aus. Frau Yun Cheng hat das Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung zurückgelegt. Das Mandat von Frau Dr. Junyang Shao endete mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung. Es waren somit in dieser ordentlichen Hauptversammlung drei neue Mitglieder zu wählen, um die aktuelle Zahl von vier von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern wieder zu erreichen.


Vom Betriebsrat waren im Geschäftsjahr 2022 in den Aufsichtsrat entsandt:

Anton Mathis bis 31. Dezember 2022

Alexander Greußing 

Christian Greußing seit 1. Jänner 2023

Die Funktionsperioden der Mitglieder des Aufsichtsrats und die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrates sind im Corporate-Governance-Bericht dargestellt. 

Der Vorstand der Wolford AG hat den Konzernabschluss am 11. April 2023 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. 

Bregenz am 11. April 2023



Paul Kotrba

       COO

Verantwortlich für Supply Chain und Produktion, 

, Legal & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO

Silvia Azzali 

     CCO


Verantwortlich für Sales & Merchandising, Marketing und Design, Forschung & Entwicklung und Nachhaltigkeit, Finanzen und Personal

Erklärung des Vorstands der Wolford AG gemäß § 124 (1) Z 3 BörseG

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. 

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. 

Bregenz, am 11. April 2023



Paul Kotrba

       COO

Verantwortlich für Supply Chain und Produktion, Legal & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO

Silvia Azzali 

     CCO


Verantwortlich für Sales & Merchandising, Marketing und Design



Bestätigungsvermerk



Bericht zum Konzernabschluss


Prüfungsurteil


Wir haben den Konzernabschluss der


Wolford Aktiengesellschaft,

Bregenz,


und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.


Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.


Grundlage für das Prüfungsurteil


Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen


Sonstiger Sachverhalt


Der Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 14. Juni 2022 ein nicht modifiziertes Prüfungsurteil erteilt hat.


Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung


Wir verweisen auf Kapitel I.1 (Grundsätze der Rechnungslegung - Grundlagen) und III. Tz (21) (Erläuterungen zur Bilanz - Eigenkapital) des Konzernanhangs, in denen der Vorstand ausführt, dass der Wolford Aktiengesellschaft-Konzern im zum 31. Dezember 2022 endenden Geschäftsjahr die in der Fortführungsprognose des Vorjahres enthaltenen Planungsannahmen nicht erreichen konnte und ein negatives Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR -34.867 erzielt hat. Dies war insbesondere auf gestiegene Rohstoff- und Personalkosten, noch nicht wirksame Umstrukturierungsmaßnahmen, coronabedingte Betriebseinschränkungen in China und Logistikprobleme im Online Handel zurückzuführen. Der Vorstand führt weiters aus, dass im Geschäftsjahr 2022 weitere Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und umgesetzt wurden, deren Fokus auf Effizienzverbesserungen, Kosteneinsparungen und der Konzentration auf Kernprodukte und Wachstumsmärkte, begleitet von der Anhebung der Verkaufspreise, liegt. Das auf dieser Basis erstellte Budget 2023 zeigt ein positives EBIT. 


Weiters erläutert der Vorstand, dass zur Stärkung der Liquidität zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt wurde, und der Hauptgesellschafter erklärt hat, der Wolford AG und ihren Tochtergesellschaften die für die Fortführung der Geschäftstätigkeit erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wurde ein Teil der erhaltenen Gesellschafterdarlehen nachrangig gestellt. Auf Basis der beschriebenen Maßnahmen, und vor dem Hintergrund der aktuellen Umsätze und Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023, kommt der Vorstand zu dem Ergebnis, dass der vorliegende Konzernabschluss unter Anwendung des Grundsatzes der Unternehmensfortführung aufzustellen ist. Wir weisen darauf hin, dass die Fortführung des Konzerns maßgeblich von der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen, d.h. insbesondere von der Erreichung der geplanten Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen, die eine Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit unter Einbeziehung der liquiden Mittel aus der Kapitalerhöhung und der Unterstützungszusage des Gesellschafters ermöglichen, sowie von der Fähigkeit, auftretende Budgetabweichungen durch entsprechende Gegenmaßnahmen zu kompensieren, abhängt. Die in den oben bezeichneten Abschnitten des Konzernanhangs dargestellten Ereignisse und Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen kann. Unser Prüfungsurteil ist im Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert.


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Zusätzlich zu dem im Abschnitt Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung beschriebenen Sachverhalt wurden diese Sachverhalte im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.


Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:



Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt


Die Wolford Aktiengesellschaft weist in ihrem Konzernabschluss ein Sachanlagevermögen zum 31. Dezember 2022 in Höhe von MEUR 57,1 (Vorjahr: MEUR 56,2) aus. Innerhalb des Sachanlagevermögens sind MEUR 48,8 Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen enthalten.


Der Werthaltigkeitstest nach IAS 36 sieht ein zweistufiges Verfahren zur Überprüfung von Wertminderungen vor. In einem ersten Schritt ist festzustellen, ob Wertminderungsanlässe vorliegen. In weiterer Folge ist der erzielbare Betrag zu ermitteln. Bei der Bestimmung der Indikatoren für die Werthaltigkeitsprüfung (insbesondere das Sinken von Umsatz- und Ergebniskennzahlen oder der Anstieg von Zinssätzen), der Wahl des Bewertungsmodells, der Ermittlung der Diskontierungssätze sowie insbesondere auch der Ermittlung der zukünftigen Cashflows werden in besonders hohem Umfang Einschätzungen und Annahmen durch das Management getroffen. Aus diesem Grund wurde dieses Prüfgebiet als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt (Key Audit Matter) qualifiziert.


Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Prüfung adressiert haben


Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:



Verweis auf zugehörige Angaben im Konzernabschluss


Die entsprechenden Angaben der Wolford Aktiengesellschaft zu Sachanlagen sind in den Anhangsangaben I.4 (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) sowie Kapital II.7 (Abschreibungen) des Konzernabschlusses enthalten.


Sonstige Informationen


Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.


Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.


Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.


Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.


Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.  


Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. 


Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses


Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.


Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.


Darüber hinaus gilt:



Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.


Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.


Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.


Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen


Bericht zum Konzernlagebericht


Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. 


Urteil  

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.


Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. 


Ergänzung

Hinsichtlich der wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung verweisen wir auf die Abschnitte zum wirtschaftlichen Umfeld und zur Ergebnis- und Bilanzanalyse des Konzernlageberichts, die die Analyse der Lage des Konzerns beschreiben. Weiters verweisen wir auf den Abschnitt Ausblick und Ziele, der auf die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns eingeht und die Ausführungen zu den wesentlichen Risiken im Konzernlagebericht.


Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO


Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Juli 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. Dezember 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 2022 Abschlussprüfer.


Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. 


Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.


Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer


Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr MMag Christoph Zimmel.


Wien, am 11. April 2023


Grant Thornton Austria GmbH 

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft






MMag Christoph ZIMMEL eh


ppa Mag Lukas GLATTAUER eh

Wirtschaftsprüfer


Wirtschaftsprüfer



Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.




WOLFORD AG


Jahresabschluss


Bilanz     

Gewinn- und Verlustrechnung     

Anhang für das Geschäftsjahr 2022     

Anlagenspiegel     


Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Bilanz




Bilanz




Gewinn- und Verlustrechnung




Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Die Wolford Aktiengesellschaft (im Folgenden auch „Wolford AG") ist eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich, 6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und ist beim Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert. Die Wolford AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis der Konzernunternehmen auf und wird in den übergeordneten Konzernabschluss der Fosun International Limited, Shanghai, China, einbezogen (größter Kreis).

Beim Geschäftsjahr der Wolford AG handelt es sich um ein Kalendergeschäftsjahr, das den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember umfasst. Der Konzernabschluss der Wolford AG wird auf ihrer Homepage veröffentlicht. Die Gesellschaft macht vom § 243b Abs. 6 UGB Gebrauch und erstellt einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht, welcher ebenfalls auf der Homepage der Wolford AG veröffentlicht wird.


I. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE


Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die Wolford Aktiengesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis nach Steuern in Höhe von EUR -42.260.518,35 (Geschäftsjahr 2021: positives Ergebnis nach Steuern von EUR 12.163.078,29) ab. Der Bilanzverlust wird durch die Erträge aus der Kapitalherabsetzung Ende 2022 (EUR 16.378.597,17) und aus der Auflösung von Rücklagen (EUR 37.366.557,55) auf EUR -37.593.605,00 reduziert.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen innerhalb der Nutzungsdauer vermindert sind. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Für die Spezialsoftware wird eine Nutzungsdauer von zehn Jahren zugrunde gelegt. Standardsoftware wird über vier Jahre abgeschrieben. Mietrechte werden je nach Mietdauer über drei bis zehn Jahre abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Bei der Ermittlung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden keine Fremdkapitalzinsen aktiviert.

Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen und richtet sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagegüter.


Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegt folgende Nutzungsdauer zugrunde:

____________________________________________________________________


Bauten                                                   10 bis 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen                                 5 bis 20 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung                            2 bis 10 Jahre

____________________________________________________________________


Die Abschreibung erfolgt auf Monatsbasis. 

Geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 800 werden im Jahr der Anschaffung bei den Anschaffungskosten als Zu- und Abgang erfasst.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Die Werthaltigkeit der Beteiligungen wird anhand ihrer auf Planwerten basierten abgezinsten Cashflows ermittelt.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten oder zum Marktpreis am Abschlussstichtag bzw. niedrigeren beizulegenden Wert. 

Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum Marktpreis am Abschlussstichtag bzw. niedrigeren beizulegenden Wert. Die Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden können, sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Bezogene Waren werden zu Anschaffungskosten oder zum Marktpreis am Abschlussstichtag bzw. niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Fremdwährungsforderungen werden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem niedrigeren Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Bei erkennbaren Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in verschiedene Kategorien gegliedert. Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungsziels bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. Wenn Anzeichen auf eine beeinträchtigte Bonität vorliegen und die Forderungen voraussichtlich nicht voll einbringlich sind, werden auf derartige Forderungen individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet. Eine Ausbuchung einer Forderung erfolgt bei Uneinbringlichkeit. Eine Forderung wird als definitiv „uneinbringlich" bezeichnet, wenn ein Rechtsanwalt/Inkassobeauftragter/Gericht die Uneinbringlichkeit bestätigt. Für die sonstigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Wertberichtigungen aufgrund erwarteter Verluste in Abhängigkeit von der Altersstruktur gebildet. Für erwartete Ausfälle aller anderen Forderungen wird ein angemessener Wertminderungsaufwand erfasst. 

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen umfassen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag sind.


Die Ermittlung der Höhe der Abfertigungsrückstellung und der Rückstellung für Jubiläumsgelder erfolgte aufgrund der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellungen kamen folgende Parameter zur Anwendung:


Biometrische Rechnungsgrundlagen


2022: AVÖ 2018 - P         

2021: AVÖ 2018 - P       

Rechnungszinssatz


4,09 % und 4,14 % p.a.

0,99 % und 1,13 % p.a.

Lohn-/ Gehaltstrend


3,00 % p.a.

2,30 % p.a.

Pensionsantrittsalter


64 - 65                           

64 - 65                           

Gestaffelte Fluktuation

0-2 Jahre

24 %

24 %

(Jubiläumsgeldrückstellung)

3-4 Jahre

22 %

22 %


5-9 Jahre

16 %

16 %


10-14 Jahre

14 %

14 %


15-19 Jahre

  9 %

  9 %


20-29 Jahre

  3 %

  3 %


ab 30 Jahre

  0 %

  0 %


Die Berechnung der Rückstellung für Pensionen erfolgt aufgrund der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellungen kamen folgende Parameter zur Anwendung:


Biometrische Rechnungsgrundlagen      2022: AVÖ 2018 - P     2021: AVÖ 2018 - P

Rechnungszinssatz      4,16 % p.a.      1,23 %

Valorisierung Bezüge      1,70 % und 3,00 % p.a.     1,70 % und 2,30 % p.a.


Die Veränderungen der Rückstellungen zu Abfertigung, Jubiläum und Pensionen werden zur Gänze im Personalaufwand gezeigt. 

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken sowie der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten sind mit dem Nennwert oder dem höheren Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten sind mit dem Anschaffungskurs oder dem höheren Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet worden.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 23,00 % ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. Latente Steuern werden auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt, soweit deren Verbrauch im nächsten Geschäftsjahr hinreichend sicher ist. Am 20. Jänner 2022 wurde die ökosoziale Steuerreform beschlossen. Sie sieht unter anderem eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes in Österreich von 25,00 % auf 23,00 % vor (Jahr 2023: 24,00 %, ab Jahr 2024: 23,00 %). Diese Änderung des Körperschaftsteuersatzes hat für die Berechnung der latenten Steuern ab 2022 keine Bedeutung, da die aktiven Überhänge zur Gänze wertberichtigt wurden. 



II. GOING CONCERN UND WESENTLICHE UNSICHERHEITEN 

Aufgrund betrieblicher Umstrukturierungsmaßnahmen, die noch nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert haben, und aufgrund gestiegener Inputkosten für die Beschaffung von Rohstoffen sind die Erträge von Wolford weiterhin negativ. Das EBIT für das gesamte Jahr 2022 beträgt EUR -28.6 Mio. Der Anstieg der Betriebskosten, der durch Inflation und Engpässen auf dem Beschaffungsmarkt angetrieben wird, hat zu höheren Preisen für Material, Energie und Logistik geführt. Infolge von Tarifvereinbarungen sind auch im Personalbereich die Kosten gestiegen. Darüber hinaus entstehen Ausgaben in Verbindung mit der künftigen organisationsbezogenen und strukturellen Umgestaltung unseres Unternehmens. 

Im Jahr 2022 befand sich die Wolford-Gruppe in einer schwierigen Finanzlage. Der Cashflow aus betrieblichen Aktivitäten und weitere Liquiditätsressourcen aus bestehenden und für die Wolford-Gruppe verfügbaren Finanzierungsquellen reichten nicht aus, um ihre unvorhergesehenen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Wolford-Gruppe war abhängig von Fremdkapital und externen Finanzmitteln, die zu günstigen Konditionen gewährt wurden. Die Wolford-Gruppe verfügte nicht über ausreichendes Betriebskapital zur Deckung des Kapitalbedarfs. 

Die Wolford-Gruppe hat ihren vergangenen Finanzierungsbedarf durch Gesellschafterdarlehen gedeckt, die das Unternehmen abgeschlossen hat. Die Gruppe ist angewiesen auf die aktuellen Gesellschafterdarlehen, die dem Unternehmen von seinem Hauptgesellschafter gewährt werden, oder auf die Refinanzierung bestehender Gesellschafterdarlehen. Darüber hinaus ist die Wolford-Gruppe angewiesen auf die Verlängerung ihrer fälligen Verbindlichkeiten, wobei es hier um Beträge in erheblicher Größenordnung geht, die prolongiert bzw nicht eingefordert werden.  

Wolford hat Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Effizienz ergriffen. Prozesse werden weiter optimiert und der Fokus auf die Kostenkontrolle wurde noch einmal verstärkt. Doch die auf der Kostenseite erzielten Geschäftsergebnisse sind noch nicht ausreichend, um das Unternehmen auf der Ertragsseite zu stabilisieren. Zur Sicherstellung einer angemessenen Liquidität hat das Unternehmen Zugang zu Darlehen des Mehrheitsgesellschafters erhalten. Außerdem hat Wolford 2022 eine Anfang 2023 durchgeführte Kapitalaufstockung initiiert, die von den beiden größten Gesellschaftern gezeichnet wurde. Nach vereinfachter Kapitalherabsetzung zur Verlustabdeckung EUR 16.596.302,97 auf EUR 32.251.924,80 wurde das Grundkapital durch Ausgabe von 2.934.515 neuen Aktien im Nennwert von EUR 4,80 je Aktie auf EUR 46.337.596,80 erhöht. Durch die Kapitalerhöhung, die am 15. Februar 2023 im Firmenbuch eingetragen wurde, sind der Wolford AG, vor Abzug der dadurch verursachten Kosten, EUR 17,6 Mio., zugeflossen. Zudem steht Wolford in engem Kontakt mit Banken hinsichtlich weiterer Finanzierung in Italien. 

Wolford arbeitet derzeit intensiv an einer Stärkung ihrer Präsenz und Sichtbarkeit. Dies geschieht mithilfe gezielter Marketingaktivitäten, einer fokussierten Produkt-Pipeline, einer geografischen Ausweitung der Distribution, einer Rationalisierung der Einzelhandelsflotte sowie erheblicher Investitionen in E-Commerce, IT und Systeme. Daneben reduziert Wolford in allen Funktionen die fixen und variablen Kosten. Angesichts des zweistelligen Umsatzanstiegs im Jahr 2022 ist Wolford zuversichtlich, den Trend 2023 ausbauen und ein stark verbessertes EBIT-Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 vorlegen zu können. Voraussetzung dafür ist, dass keine außerhalb unserer Kontrolle liegenden makroökonomischen Ereignisse die Situation weiter verschlechtern.

Ab 2023 werden alle von Wolford implementierten Umstrukturierungsmaßnahmen zu greifen beginnen, was sich positiv auf die künftigen Erträge auswirken wird. Das Unternehmen ist auch dabei, eine Trendwende zu vollziehen, um seine betrieblichen Erträge (EBIT) zu verbessern und nachhaltige Profitabilität zu erreichen. Dies setzt voraus, dass die unsichere Situation in Osteuropa nicht zu weiteren Verwerfungen der Weltwirtschaft führt. Zwar ist aufgrund der Situation in Osteuropa nicht zu erwarten, dass sich die Kostensituation verbessert, doch das Unternehmen arbeitet gezielt daran, die Effizienz der Personalkosten zu verbessern, Beraterkosten zu senken, die Kollektion zu reduzieren und die Nachfrageplanung sowie den Fertigungsprozess effizienter zu gestalten. Die neue reduzierte und fokussierte Produktstrategie SPACER wird bereits umgesetzt, und hat das Ziel, im Unternehmen „Raum" zu schaffen und für mehr „Tempo" zu sorgen. Um dies zu erreichen, wird ein Schwerpunkt auf „Hero"-Produkte und Bestseller gelegt. Ein verbessertes Betriebsmodell soll die Barmittelflüsse steigern und die Risiken bei Lagerbeständen zu begrenzen. Im Zuge einer ersten Kollektionsbearbeitung wurde die Artikelzahl um einen Anteil von 40 % gesenkt, der 18 % der Umsätze generierte. 

Systeme und IT-Infrastruktur bei Wolford sind veraltet. Das macht den Betrieb ineffizient und teuer und erschwert außerdem die Skalierung. 14 wichtige IT-Projekte werden in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Wolford wird das Projekt einer schlanken Fertigung beschleunigen und sich auf die Beseitigung ineffizienter Produktions- und Logistikprozesse konzentrieren. 

Der Plan für ein verringertes Sortiment wird in der Folge die Produktionsmengen und -kosten verringern. Außerdem plant Wolford einen neuen, effizienteren Prozess für die Retourenabwicklung mit schnellerem Zugang zu verkaufsfähigen Beständen. Ein Schlüsselfaktor wird 2023 der Abbau der Lagerbestände sein. Gleichzeitig richtet sich der Fokus auf umsatzstarke „Never-out-of-stock"-Produkte sowie auf eine Verbesserung der Lieferperformance. Im Logistikbereich wird Wolford gezielt an einer Verbesserung der ausgelagerten Dienstleistungen arbeiten. Zugleich sollen die Kosten in Bezug auf den Umsatz gesenkt werden. Das Management erwartet, dass auf der Grundlage dieser Maßnahmen Umsatzerlöse von EUR 150 Mio. und ein positives EBITDA und EBIT erreicht werden. 

Die ersten Monate des Jahres 2023 zeigen gegenüber dem Budget 2023 einen positiven Trend. Die angehobenen Umsatzerwartungen für die Monate Jänner bis März wurden erreicht. Auch auf der Ergebnisseite ist der Konzern auf Budgetkurs.  Das Management blickt optimistisch in die Zukunft, da die Umstrukturierungsprojekte bisher erfolgreich umgesetzt wurden und im laufenden Jahr ihre Wirkung entfalten werden. Die Maßnahmen sind nachhaltig und erlauben eine transparente durchgängige Kostensteuerung. Strategische Initiativen wurden entwickelt, um anstehende Herausforderungen zu meistern, die Effizienz zu steigern und dabei zugleich Kosten zu vermeiden und Betriebsabläufe zu optimieren. Eine erfolgreiche Markenpositionierung auf internationalen Märkten ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Wolford. Das Unternehmen wird über seine „The W"- und „The W Lab"-Linien auch künftig gezielt die globale Positionierung seiner Marke verfolgen. Dies umfasst die Fortführung erfolgreicher Kooperationen, in Zusammenarbeit mit internationalen Stardesignern entwickelte limitierte Kapselkollektionen sowie die gezielte Nutzung von Wachstumschancen auf dem US- und dem chinesischen Markt. Basierend auf diesen Maßnahmen sieht das Management Wolford gut aufgestellt, um den Umsatz weiter zu steigern und durch verbesserte Betriebsabläufe profitabel zu sein.

Darüber hinaus hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehenden Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe von EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist. Hierfür ist für die Wolford Gruppe in analoger Anwendung der Bestimmungen des österreichischen Unternehmensreorganisationsgesetzes (URG) eine Eigenkapitalquote von 8  % und eine Schuldentilgungsdauer von 15 Jahren maßgeblich. Im Falle der Liquidation erfolgt eine Rückzahlung des Gesellschafterdarlehens bis zu einem Betrag von EUR 16,3 Mio.erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger. Ferner wird festgelegt, dass in Bezug auf diese Verbindlichkeiten kein Insolvenzverfahren eröffnet werden muss. Der Garant Lanvin Group Holdings Limited und der Vorstand kommen zu dem Ergebnis, dass der Jahresabschluss des Unternehmens für 2022 unter Anwendung des Going-Concern-Prinzips aufzustellen ist. 


III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ


Anlagevermögen


Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um Mietrechte für übernommene Boutiquen und um Software. Für die Entwicklung des Anlagevermögens siehe Anlagenspiegel gemäß § 226 UGB (Beilage 1 zum Anhang).  

Von den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen weisen alle eine Restlaufzeit über ein Jahr auf.


Umlaufvermögen


Die Fristigkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände können der Bilanz entnommen werden. Im November 2021 wurde eine Factoring-Vereinbarung über Forderungen abgeschlossen, die einen Verkauf von Forderungen bis zu TEUR 5.000 vorsieht, wobei die ersten Transaktionen unter dem Vertrag 2022 wirksam wurden. 

Von den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 EUR 20.043.388,69 (31. Dezember 2021: EUR 34.231.533,55) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und EUR 3.638.075,34 (31. Dezember 2021: TEUR 2.393.440,83) auf sonstige Forderungen. Im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen wurde ein Anpassungsbedarf von EUR 13.467.201,59 ermittelt. Deshalb haben sich die Wertberichtigungen auf EUR 18.652.655,81 (31. Dezember 2021: EUR 4.355.113,47) erhöht. 

In den sonstigen Forderungen werden zum 31. Dezember 2022 restliche Forderungen aus Covid-19-Förderungen wie Verlustersatz in Höhe von EUR 1.176.742,02 (31. Dezember 2021: EUR 8.176.757,19) bzw. Fixkostenzuschüssen in Höhe von EUR 0,00 (31. Dezember 2021: EUR 2.461.707,00) erfasst. Die zum Jahresende 2021 bestehenden Forderungen wurden überwiegend beglichen. In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind neben diesen Förderungen wie im Vorjahr keine weiteren wesentlichen Erträge enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. 


Negatives Eigenkapital


Das eingeforderte Nennkapital innerhalb des Grundkapitals beträgt EUR 32.251.924,80 und setzt sich aus 6.719.151 Stück auf Inhaber lautende Stammaktien zusammen. Es handelt sich dabei um Stückaktien, die alle im gleichen Ausmaß am Grundkapital beteiligt sind. Die außerordentliche Hauptversammlung der Wolford AG am 1. Dezember 2022 hat das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 48.848.227,77 im Wege der vereinfachten Kapitalherabsetzung zum Zweck der Verlustdeckung unter Beibehaltung der Anzahl der Stückaktien um EUR 16.596.302,97 auf EUR 32.251.924,80 herabgesetzt und beschlossen, das Grundkapital auf bis zu EUR 48.377.884,80 durch Ausgabe von bis zu 3.359.575 neuen Stückaktien unter Wahrung der Bezugsrechte zu erhöhen. Die Kapitalherabsetzung wurde am 30. Dezember 2022 ins Firmenregister eingetragen. Der Ausgabepreis der neuen Aktien wurde mit EUR 6,00 je Aktie festgelegt. Der Gesamtausgabebetrag konnte damit bis zu EUR 20.157.450,00 betragen. Den Aktionären wird das gesetzliche Bezugsrecht gewährt. Die Durchführung der Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 2.934.515 neuen Aktien ist im ersten Quartal 2022 mit Erhöhung des Grundkapitals auf EUR 46.337.596,80 und einem Bruttozufluss von EUR 17.607.090,00 erfolgt. Siehe hierzu Kapitel "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag". Durch die beschlossene vereinfachte Kapitalherabsetzung zum Zweck der Verlustdeckung ergaben sich die folgenden Änderungen innerhalb des Eigenkapitals:

Vor der vereinfachten Kapitalherabsetzung wurden alle nicht gebundenen Kapitalrücklagen, d.h. die freien Rücklagen aufgelöst (EUR 27.232.139,20). Die gebundenen Rücklagen, die gebundene Kapitalrücklage und die gesetzliche Rücklage, wurden in Summe bis zu einem Sockel von 10 % (EUR 3.225.192,48) des nach der Kapitalherabsetzung verbleibenden Grundkapitals ebenfalls aufgelöst. Die Rücklagen für die eigene Aktien sind anteilig (EUR 217.705,80) aufgelöst worden.

Die aus der vereinfachten Kapitalherabsetzung und aus der Auflösung der Rücklagen gewonnenen Beträge (EUR 53.745.154,72) wurden zur Deckung des Bilanzverlusts verwendet.

Der Bestand der eigenen Aktien von 88.140 Stück blieb zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum 31. Dezember 2021 unverändert.

Grundsätzlich liegt eine insolvenzrechtliche Überschuldung vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt, es sei denn, die Fortführung des Unternehmens ist nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich. Die Fortführung wird insbesondere durch die im Februar 2023 durchgeführte Kapitalerhöhung mit einem Bruttozufluss von EUR 17.607.090,00 sowie einen vom Hauptgesellschafter gewährten Support Letter ermöglicht. Siehe hierzu das Kapitel „Going Concern und wesentliche Unsicherheiten".



Rückstellungen


Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in folgender Übersicht dargestellt:


In EUR

Stand

01.01.2022

Verbrauch

Auflösung

Zuführung

Stand

31.12.2022

Jubiläumsgelder

1.509.816,98

125.903,70

74.922,62


1.308.990,66

Restrukturierungsmaßnahmen

612.052,90

612.052,90


603.000,00

603.000,00

Nicht konsumierter Urlaub

1.433.593,23

1.433.593,23


962.663,83

962.663,83

Prämien und Sondervergütungen

166.279,85

166.279,85


335.000,00

335.000,00

Beratung

500.000,00

500.000,00


370.000,00

370.000,00

Frachtkosten

414.815,81

414.815,81



0,00

Gutstunden

148.643,87

148.643,87


122.662,86

122.662,86

Umsatzretouren

494.179,00

494.179,62


221.123,00

221.123,00

Übrige 

410.926,55

286.392,07


340.448,20

464.982,68

Gesamt

5.690.308,55

4.181.860,52

74.922,62

2.954.897,89

4.388.423,03


In der Restrukturierungsrückstellung sind im Wesentlichen Sozialplanzahlungen und Abfertigungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Unternehmens stehen, berücksichtigt. Die zum 31. Dezember 2021 gebildete Rückstellung wurde im Geschäftsjahr 2022 vollständig verbraucht. Für die Ende 2022 beschlossene Restrukturierung wurden Rückstellungen in Höhe von EUR 603.000,00 gebildet.

In den übrigen Rückstellungen sind u.a. Aufwände für Umsatzboni, Veröffentlichungen (Geschäftsbericht) und Aufsichtsratsvergütung enthalten. 


Verbindlichkeiten


Die Verbindlichkeiten und deren Fristigkeit können der Bilanzstruktur entnommen werden. Im Übrigen sind wie zum 31. Dezember 2021 keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren enthalten. 

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferverbindlichkeiten gegenüber der Produktionsgesellschaft in Slowenien und den Vertriebsgesellschaften sowie aus dem Darlehen der Fosunn Fashion Group (Cayman) Limited in Höhe von EUR 32.500.000,00 plus Zinsen in Höhe von EUR 3.238.604,69. Eine Rückzahlung der am 21. Dezember fälligen Tranche in Höhe von TEUR 2.000 ist bis zum Jahresende 2022 nicht erfolgt.

Die Darlehen der Fosun Fashion Group (Cayman) weisen die folgenden Fälligkeiten auf.




Betrag in TEUR

Vergabe

Fälligkeit

10.000

Vor 01.01.2022

31.12.2023

2.500

28.01.2022

31.12.2023

5.000

23.05.2022

31.12.2023

2.000

28.06.2022

18.02.2023

4.000

20.07.2022

12.03.2023

1.500

29.07.2022

21.03.2023

3.500

05.08.2022

28.01.2023

2.000

30.08.2022

21.12.2022

2.000

29.11.2022

27.01.2023

32.500







Eine Rückzahlung der am 21. Dezember fälligen Tranche in Höhe von TEUR 2.000 ist bis zum Jahresende 2022 nicht erfolgt.

Die Tilgungen und endfälligen Zinszahlungen aus Finanzverbindlichkeiten aus 2022 müssen in folgenden Zeiträumen gezahlt werden:






in TEUR

Bis 1 Monat

1 -3 Monate

4 - 6 Monate

6 - 12 Monate

Per 31.12.2022

7.772

7.915

0

20.052

Per 31.12.2021

0

0

0

10.697*






*Nach Verlängerung Juni 2022 bis 31. Dezember 2023


Anfang April 2023 hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen. Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehenden Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe von EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist.



IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


Gesamtkostenverfahren


Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.


Umsatzerlöse


Aufgliederung


a) nach geographischen Gesichtspunkten (nach Währungseffekten)



2022

2021


in EUR

in EUR

Inland

9.955.940,98

7.519.752,62

Ausland

61.059.948,12

55.809.056,00


71.015.889,10

63.328.808,62



b) nach Produktgruppen



2022

2021


in EUR

in EUR

Legwear

27.614.129,96

24.590.155,23

Ready-to-wear

32.534.159,07

27.282.264,44

Lingerie

9.753.771,45

9.055.422,35

Swimwear

393.328,64

702.159,60

Accessoires

376.422,11

1.328.003,06

Handelsware

344.077,87

370.803,94


71.015.889,10

63.328.808,62



Sonstige betriebliche Erträge


2022

2021


in EUR

in EUR




Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen

53.552,24

768.023,05

Covid-19-Förderungen (2021 Verlustersatz)

0,00

8.176.757,19

AMS Kurzarbeitsbeihilfe 

8.987,95

1.608.356,34

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

74.922,62

170.247,57

Kursdifferenzen

510.213,63

848.205,06

Auflösung Einzelwertberichtigungen

0,00

231.794,70

Sonstige

358.050,49

570.379,69


1.005.726,93

12.373.763,60


Die wesentlichen Positionen in Sonstige sind hierbei die Erträge aus der Weiterbelastung für Aufwendungen im Zusammenhang mit erbrachten Dienstleistungen innerhalb des Konzernverbunds, Erlöse aus dem Restaurantbetrieb sowie Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung.


Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen


Aufwendungen für Material



2022

2021


in EUR

in EUR




Garne

4.454.802,81

2.583.446,69

Zukaufware

10.685.268,40

2.237.857,05

Stoffe

3.886.391,38

3.426.038,47

Zubehör, Gummibänder

1.580.707,39

983.989,22

Energie und Wasser

1.788.423,16

960.359,19

Sonstiger Materialaufwand

3.368.749,44

3.716.541,78

Skontoerträge

-73.363,69

-13.282,44


25.690.978,89

13.894.949,96



Aufwendungen für sonstige bezogene Herstellungsleistungen



2022

2021


in EUR

in EUR




Lohnarbeit

8.659.738,72

7.520.569,00

Frachten 

422.854,58

415.577,72

Ersatzteile

198.654,12

174.452,18

Sonstige

341.115,90

578.372,83


9.622.363,32

8.688.971,73



Personalaufwand 


Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen




2022

2021


Abfertigungen

Pensionen

Abfertigungen

Pensionen


in EUR

in EUR






Aufgliederung der Aufwendungen für 





     Vorstandsmitglieder

200.000,00

0,00

0,00

0,00

     Ehemalige Vorstandsmitglieder

0,00

252.441,00

0,00

-178.301,34


200.000,00

252.441,00

0,00

-178.301,34

     Leitende Angestellte

0,00

0,00

0,00

0,00

     Übrige Arbeitnehmer

1.240.316,02

0,00

621.814,92

0,00


1.440.316,02

252.441,00

621.814,92

-178.301,34



Aufwendungen für Abfertigungen und betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen



2022

2021


in EUR

in EUR




Aufwand für Abfertigungen

1.260.971,67

444.506,37

Beiträge Mitarbeitervorsorgekasse

179.344,35

177.308,55


1.440.316,02

621.814,92



Abschreibungen


Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beliefen sich auf EUR 1.100.712,95 (Geschäftsjahr 2021: EUR 1.284.461,23). Im Geschäftsjahr 2022 sind zudem Abschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens (Forderungen gegen verbundene Unternehmen), die die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten, in Höhe von EUR 13.467.201,59 (Geschäftsjahr 2021: EUR 0,00) angefallen. 



Sonstige betriebliche Aufwendungen



2022

2021


in EUR

in EUR




Rechts- und Beratungskosten

8.128.400,34

7.722.327,64

Marketing

7.135.036,42

5.182.236,74

Frachten

7.081.429,17

3.390.912,37

Intercompany-Verrechnungen

5.073.355,81

3.213.159,65

EDV inkl. Wartung

3.665.995,56

3.072.765,91

Mieten

3.086.509,36

2.771.814,20

Aufwand B2C

807.531,04

2.256.707,61

Versicherungen

564.905,36

501.878,99

Provisionen Ausland

549.406,57

219.636,41

Reparaturen

384.926,88

204.379,47

Kreditkartengebühren

381.745,75

377.034,06

Telefon, Fax

379.068,27

298.491,58

Kursdifferenzen

239.192,44

680.553,04

Einzelwertberichtigungen auf Forderungen

85.880,42

1.480.596,38

Sonstige

193.990,01

2.771.722,19


37 757 373,40

34.144.216,24


Der Anstieg der Marketingaufwendungen beruht neben gestiegenen Preisen u.a. auf gestiegenen Aktivitäten im Marketing nach zwei coronageprägten Jahren 2020 und 2021 sowie verstärkter Zusammenarbeit mit Influencern. Die gestiegenen Frachten sind einerseits auf gestiegenes Geschäftsvolumen, andererseits auf gestiegene Kosten im Zuge der Energiepreisverteuerung und -verknappung zurückzuführen. Der Anstieg der Intercompany-Verrechnungen begründet sich in erweiterten Weiterbelastungen von Kosten für geleistete Managementaufgaben am Standort Mailand an die Wolford AG. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen unter anderem Gebühren und Abgaben (EUR 34.410,98/Geschäftsjahr 2021: EUR 244.449,91), Aufwand für die Erstellung des Geschäftsberichts (EUR 278.905,52/Geschäftsjahr 2021: EUR 211.075,56) und sonstige Steuern in Höhe von EUR 22.456,89 (Geschäftsjahr 2021: EUR 72.144,35).

Mit der Fosun Fashion Brand Management (FFBM) besteht seit dem 1. Februar 2019 eine Geschäftsbeziehung, um den Marktauftritt in China zu festigen und zu erweitern. FFBM ist eine Tochtergesellschaft der Fosun Fashion Group und agiert im Namen von Wolford als Full-Service-Anbieter mit dem Fokus auf Marketing und Vertrieb. Neben der Markterweiterung, ist FFBM für das operative Management aller Groß- und Einzelhandelskanäle sowie für den Online-Handel verantwortlich. Der Vertrag zwischen FFBM und Wolford sieht einen monatlichen Festbetrag sowie eine leistungsabhängige Provision pro Vertriebskanal (Retail, Wholesale, Online) vor. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr TEUR 1.568 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 1.009) an FFBM vergütet, der Betrag der offenen Salden beläuft sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 auf TEUR 185 (31. Dezember 2021: TEUR 1.185) (Verbindlichkeit für Wolford). 


Aufwendungen Abschlussprüfer


Bezüglich dieser Aufwendungen wird auf die Angabe im Konzernanhang verwiesen.



Ergebnis aus Finanzanlagen


Der Anstieg des Zinsaufwands resultiert im Wesentlichen aus der Aufnahme zusätzlicher Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 22.500.000,00 im Geschäftsjahr 2022.

Im Geschäftsjahr wurden die Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen auf Werthaltigkeit überprüft. Daraus ergaben sich Zuschreibungen auf Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 0,00 (Geschäftsjahr 2021: EUR 4.399.973,00).  Wertminderungen und Abschreibungen erfolgten im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von EUR 800.000,00 für Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen (Geschäftsjahr 2021: EUR 330,816,84) sowie Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von EUR 231.396,80 (Geschäftsjahr 2021: EUR 63.833,60). 


Steuern vom Einkommen und vom Ertrag


Zum Bilanzstichtag bestehen aktive und passive latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten:


Aktiv

Passiv


2022

2022




Sachanlagen


544.474,79

Finanzanlagen

573.153,44


Personalrückstellungen

6.474.460,14


Sonstige Rückstellungen

1.257.527,00





Betrag Gesamtdifferenz

8.305.140,58

544.474,79




Ansatz steuerlicher Verlustvortrag

0,00


Ansatzbetrag

8.305.140,58

544.474,79




Latente Steuern (25%)

2.076.285,15

136.118,70

Saldierung

-136.118,70

-136.118.70

Aktiver Überhang

1.940.166,45

0,00

Wertberichtigung

-1.940.166,45


Summe

0,00

0,00


Zum Bilanzstichtag sind die aktiven latenten Steuern aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der damit bestehenden Unsicherheit vollständig wertberichtigt.


V. ERGÄNZENDE ANGABEN


1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen


Es bestehen folgende Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen und Operating-Leasingverhältnissen.



2022

2021


in EUR

in EUR




Mindest- Miet- und Leasingentgelte fällig



     bis zu einem Jahr

2.667.435,66

2.856.666,17

     mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren

8.353.602,44

10.201.176,94

     mehr als fünf Jahren

626.720,00

1.834.760,00


Im Geschäftsjahr 2022 wurden wie im Geschäftsjahr 2021 die Verpflichtungen anhand der vertraglichen Laufzeiten unter teilweiser Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen ermittelt. 


2. Anteile an verbundenen Unternehmen


Die Wolford AG in Bregenz ist die Muttergesellschaft und jene Gesellschaft, die den Konzernabschluss aufstellt.


in EUR

Sitz

Unmittelbarer

Eigenkapital

Jahresergebnis

Gesellschaftname


Anteil

31.12.2022

2022






Wolford Beteiligungs GmbH 

Bregenz

100

12.702.204,00

-31.739,00

Wolford proizvodnja in 

trgovina d.o.o.

Murska Sobota

100

7.204.287,00

256.346,00





Buchwert

Buchwert

Gesellschaftname



31.12.2022

31.12.2021




in EUR

in TEUR






Wolford Beteiligungs GmbH 



11.051.612,73

11.051.612,73

Wolford proizvodnja in 

trgovina d.o.o.



2.500.000,00

2.500.000,00




13.551.612,73

13.551.612,73


Mit Bescheid vom 16. August 2006 wurde dem Antrag der Gesellschaft auf Feststellung einer Gruppe gemäß § 9 Abs. 8 KStG 1988 stattgegeben. Seit der Veranlagung 2006 ist die Gesellschaft Gruppenträgerin; die Gruppe beinhaltet zum Stichtag als Gruppenmitglied die Wolford Beteiligungs GmbH. Diese wurde mit Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag vom 15. April 2008 als Gruppenmitglied in die Gruppe aufgenommen. 

Erzielt die Wolford Beteiligungs GmbH in einem Wirtschaftsjahr einen steuerpflichtigen Gewinn, so hat sie eine Steuerumlage an die Wolford AG zu entrichten; erzielt sie einen steuerlichen Verlust bzw. einen steuerlich nicht ausgleichsfähigen Verlust, wird dieser Verlust evident gehalten und in jenen darauffolgenden Wirtschaftsjahren, in denen die Wolford Beteiligungs GmbH wieder einen steuerlichen Gewinn erzielt, gegen diesen steuerlichen Gewinn verrechnet.

Von der Wolford Beteiligungs GmbH während der Wirksamkeit der Unternehmensgruppe erzielte steuerliche Verluste bzw. nicht ausgleichsfähige Verluste, die im Zeitpunkt der Beendigung des Gruppen- und Steuerausgleichsvertrags noch nicht verrechnet sind, sind von der Wolford AG in Form einer Ausgleichszahlung angemessen abzugelten.

Der Gruppenträger hat für diese Verpflichtung grundsätzlich eine Rückstellung zu bilden. Nach unserer unternehmerischen Beurteilung ist die tatsächliche Inanspruchnahme aufgrund der Verlustsituation beim Gruppenmitglied und beim Gruppenträger derzeit unwahrscheinlich. Daher wird keine Rückstellung gebildet.



Wolford Gruppe auf einen Blick





3. Derivative Finanzinstrumente


Zum 31. Dezember 2022 sowie zum 31. Dezember 2021 sind keine derivativen Finanzinstrumente offen.


4. Personalstand


Der Beschäftigtenstand betrug zum 31. Dezember 2022 362 (31. Dezember 2021: 392) Mitarbeiter davon 77 (31. Dezember 2021: 81) Arbeiter, 272 (31. Dezember 2021: 298) Angestellte und 13 (31. Dezember 2021: 13) Lehrlinge; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis. Im Durchschnitt betrug der Beschäftigtenstand im Geschäftsjahr 2022 374 (Geschäftsjahr 2021: 422) Mitarbeiter davon 79 (Geschäftsjahr 2021: 99) Arbeiter, 282 (Geschäftsjahr 2021: 310) Angestellte und 13 (Geschäftsjahr 2021: 13) Lehrlinge; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis.

5. Organe


Aufgliederung der Aufwendungen für:


2022






in EUR


Bezüge

Sonstige Bezüge

Abfertigung

Gesamtbezüge







Vorstandsmitglieder 


822.726,00

44.420,79

200.000,00

1.067.146,79

     davon variabel


126.000,00

0,00

0,00

126.000,00

Ehemalige Vorstandsmitglieder


252.441,00

0,00

0,00

252.441,00



1.075.167,00

44.420,79

200.000,00

1.319.587,79



2021






in EUR


Bezüge

Sonstige Bezüge

Abfertigung

Gesamtbezüge







Vorstandsmitglieder 


656.815,64

23.424,24

0,00

680.239,88

     davon variabel


66.667,00

0,00

0,00

66.667,00

Ehemalige Vorstandsmitglieder


246.998,56

0,00

0,00

246.998,56



903.814,20

23.424,24

0,00

927.238,44


Im Geschäftsjahr 2022 wurden EUR 126.000,00 (Geschäftsjahr 2021: TEUR 67) an Boni für das Geschäftsjahr 2021 gezahlt, für Boni für das Geschäftsjahr 2022 wurden EUR 235.000,00 zurückgestellt.

An ehemalige Vorstandsmitglieder wurden Pensionszahlungen in Höhe von EUR 252.441,00 (Geschäftsjahr 2021: EUR 246.998,56) geleistet. Es wurden im Geschäftsjahr 2022 keine Vorschüsse ausbezahlt bzw. gibt es auch keine Haftungen für Vorstands und Aufsichtsratsmitglieder.

Der Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat betrug EUR 130.786,40 (Geschäftsjahr 2021: EUR 152.250,00), wobei diese nach den jeweiligen Funktionen bemessen wurden.


Als Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr 2022 bestellt:



Am 13. Juli 2022 haben das Mitglied des Vorstands Andrew Thorndike und der Aufsichtsrat einvernehmlich das Vorstandsmandat von Andrew Thorndike zum 31. Juli 2022 beendet. Der Aufsichtsrat hat das Verfahren zur Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds eingeleitet. Bis zu dessen Bestellung hat das Vorstandsmitglied Silvia Azzali die Geschäfte als Alleinvorstand geführt.

Am 2. August 2022 hat der Aufsichtsrat Herrn Paul Kotrba für einen Zeitraum von sechs Monaten (interimistisch) ab dem 1. August 2022 zum neuen Vorstandsmitglied bestellt. In diesem Zeitraum hat der Aufsichtsrat das Bestellungsverfahren für ein neues Vorstandsmitglied durchgeführt. Paul Kotrba wird als COO die Bereiche Supply Chain und Produktion, Legal und Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO leiten. Silvia Azzali hat ab dem 1. August 2022 zusätzlich die Agenden Forschung & Entwicklung und Nachhaltigkeit, Finanzen und Personal (zu den Bereichen Sales, Merchandising, Brand & Marketing und Design) übernommen.

Ralf Polito wurde vom Aufsichtsrat am 28. November 2022 mit Wirkung ab 1. Juli 2023 für zwei Jahre zum Vorstandsmitglied bestellt. Ab 1. Juli 2023 wird Ralf Polito als Chief Operating Officer gemeinsam mit Chief Commercial Officer Silvia Azzali das Unternehmen leiten.

Der Aufsichtsrat und Paul Kotrba haben sich daraufhin am 7. Dezember 2022 auf eine Verlängerung des Mandats als Chief Operating Officer bis zum 30. Juni 2023 verständigt. 


Der Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2022 aus den folgenden Mitgliedern:



Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Juli 2022 wurden die Herren David Chan, Executive President und Co-COO der Lanvin Group, und Shang Hsiu Koo, CFO der Lanvin Group, sowie Frau Chenling Zhang mit den Stimmen des Großaktionärs in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Matthias Freise schied mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung als Mitglied des Aufsichtsrats aus. Frau Joann Cheng hat das Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung zurückgelegt. Das Mandat von Frau Dr. Junyang Shao endete mit Ablauf dieser ordentlichen Hauptversammlung. Es waren somit in dieser ordentlichen Hauptversammlung drei neue Mitglieder zu wählen, um die aktuelle Zahl von vier von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern wieder zu erreichen.

Vom Betriebsrat waren im Geschäftsjahr 2022 in den Aufsichtsrat entsandt:



6. Haftungsverhältnisse





31.12.2022

31.12.2021




in EUR

in EUR






Mietgarantie für Wolford America Inc.



223.851,23

1.505.359,67




223.851,23

1.505.359,67


Mit europäischen Tochterunternehmen bestehen Verrechnungspreisvereinbarungen mit einer definierten Zielmarge. Im Falle von Abweichungen zur Zielmarge werden durch die Wolford AG entsprechende Ausgleichszahlungen erhalten oder geleistet.

7. Ergebnisverwendungsvorschlag


Der in der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2022 nach erfolgter Kapitalherabsetzung unter Punkt 22 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von EUR 37.593.605,00 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

8. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag


Am 18. Jänner 2023 hat der Vorstand der Wolford AG die Bezugsfrist der von der außerordentlichen Hauptversammlung der Wolford AG am 1. Dezember 2022 beschlossenen, ordentlichen Kapitalerhöhung des Grundkapitals von EUR 32.251.924,80 um bis zu EUR 16.125.960,00 auf bis zu EUR 48.377.884,80 durch Ausgabe von bis zu 3.359.575 neuen Aktien mit 23. Jänner bis 6. Februar 2023 (einschließlich) sowie den Valutatag mit voraussichtlich 14. Februar 2023 festgelegt.

Wie bereits von der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen, beträgt der Bezugspreis je neuer Aktie EUR 6,00 und das Bezugsverhältnis 2:1 (2 Bezugsrechte berechtigen zum Bezug von 1 neuen Stammaktie). Die Bezugsrechte werden den bestehenden Aktionären am 23. Jänner 2023 gemäß Depotstand am 20. Jänner 2023, 23:59 Uhr, eingebucht. Die Bezugsrechte haben die ISIN AT0000A32430. Ein Bezugsrechtshandel (Auktionshandel) wird an der Wiener Börse am 27., 30. und 31. Jänner 2023 (einschließlich) ermöglicht. Die Bezugsaufforderung wurde am 19. Jänner 2023 im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht.

Im Anschluss an das Bezugsangebot wurden jene neuen Aktien der Gesellschaft, für die keine Bezugsrechte während der Bezugsfrist ausgeübt wurden, Aktionären, die im Rahmen des Bezugsangebotes zumindest 500.000 neue Aktien bezogen haben, im Rahmen einer Privatplatzierung zum Bezugspreis angeboten. 

Die Billigung des nach Maßgabe des österreichischen Kapitalmarktgesetzes (KMG) und der Prospektverordnung erstellten Prospekts für das Angebot der neuen Aktien in Österreich erfolgte durch die Finanzmarktaufsichtsbehörde am 18. Jänner 2023. 

Die Zulassung der neuen Aktien zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse wurde am 18. Jänner 2023 beantragt. Sie notieren im Segment Standard Market Continuous des Amtlichen Handels der Wiener Börse unter dem Symbol „WOL", ISIN AT0000834007.

Am 8. Februar 2023 hat die Wolford AG das Ergebnis des vom 23. Jänner 2023 bis 6. Februar 2023 stattgefundenen Bezugsangebots bekannt gegeben und teilte mit, dass 2.934.515 neue Aktien im Rahmen des Bezugsangebots durch Ausübung von Bezugsrechten bezogen wurden. Es wurden keine Kaufangebote für neue Aktien im Rahmen eines Rump Placements abgegeben. Der Vorstand hat am selben Tag, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das endgültige Volumen der Kapitalerhöhung mit insgesamt 2.934.515 neuen Aktien beschlossen. Bei der Kapitalerhöhung wurden Bruttoerlöse in Höhe von TEUR 17.607 erzielt.

Rund 66,9% der 2.934.515 neuen Aktien wurden von FFG Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. als Bezugsberechtigter bezogen. Rund 32,7% der 2.934.515 neuen Aktien wurden von Ralph Bartel als Bezugsberechtigten bezogen. Die restliche Anzahl neuer Aktien wurde von anderen Bezugsberechtigten bezogen. FFG Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. verfügt nach der Kapitalerhöhung über 61,02 % der Wolford Aktien. Soweit sich keine weiteren Veränderungen ergeben haben, würde Herr Bartel 29,62% der Aktien halten.

Die restlichen personellen Einzelmaßnahmen im Rahmen der Ende 2022 beschlossenen Restrukturierung, die ca. 1/3 der insgesamt betroffenen Personen umfassen, werden im Geschäftsjahr 2023 einen Aufwand in Höhe von voraussichtlich TEUR 50 verursachen. Die Restrukturierung ist wahrscheinlich bis Mitte des Jahres 2023 abgeschlossen.

Anfang April 2023 hat Lanvin Group Holdings Limited einen Support Letter ausgestellt, um Wolford finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Damit soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen und den Fortbestand des Unternehmens für die absehbare Zukunft sicherzustellen. Diese Garantie ist bis Ende 2024 nicht widerrufbar. Für den Fall, dass finanzielle Unterstützung durch Lanvin erforderlich ist, verpflichten sich beide Parteien, die Garantie in vollem Umfang geltend zu machen.  Die von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited dem Unternehmen gewährten ausstehenden Gesellschafterdarlehen wurden in Höhe von EUR 16,3 Mio. nachrangig gestellt. Die Rückzahlung kann erst dann gefordert werden, wenn die Umstrukturierung von Wolford abgeschlossen ist.

Darüber hinaus haben sich keine weiteren Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Wolford AG ergeben. 


Bregenz, am 11. April 2023


Der Vorstand



Paul Kotrba

COO

Verantwortlich für Lieferkette und Produktion, Recht & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO



Silvia Azzali

CCO

Verantwortlich für Verkauf und Merchandising, Marketing, Finanzen, Personalwesen und Design



Anlagenspiegel




WOLFORD AG


Lagebericht


Grunddaten zum Unternehmen     

Ergebnis- und Bilanzanalyse     

Ausblick und Ziele     

Chancen- und Risikomanagement     

Forschung und Entwicklung (F&E)     

Umwelt     

Personalwesen     

Mehr Details     

Erklärung des Vorstands der Wolford AG     

Bestätigungsvermerk     




Ein Bild, das Frau, Wand, Kleidung, Person enthält.

Automatisch generierte Beschreibung


GRUNDDATEN ZUM UNTERNEHMEN


Wolford auf einen blick

Wolford ist Marktführer für hochwertige Skinwear. Die Marke ist in 55 Ländern weltweit an 215 Monobrand-Standorten und bei über 1.900 Handelspartnern vertreten. Das österreichische Unternehmen produziert ausschließlich in Europa unter Einhaltung höchster ökologischer und sozial nachhaltiger Standards: Wolford entwirft in der italienischen Modemetropole Mailand und fertigt ihre Kreationen am Hauptsitz in Bregenz am Bodensee und in Murska Sobota, Slowenien, beides Regionen, in denen die Textilherstellung eine lange und glanzvolle Tradition hat. Insgesamt beschäftigte die Wolford Gruppe zum Ende des Geschäftsjahres 1.106 Mitarbeiter (FTE), davon 362 Mitarbeiter (FTE) in der Unternehmenszentrale in Bregenz. Wolford wurde 1950 in Bregenz gegründet und ist an den Börsen in Wien und Frankfurt im Freiverkehr notiert. Die Marke ist Teil des globalen Luxusmodekonzerns Lanvin Group, der von Wolfords chinesischem Mehrheitsaktionär Fosun gegründet wurde.

Produkte mit hohen qualitätsstandards

Mit der Kernproduktgruppe Legwear, an der sich alle anderen Produktgruppen orientieren, erwirtschaftet Wolford rund 39 % des Umsatzes. Die stärkste Produktgruppe ist Ready-to-wear (46 %) mit körpernahen Produkten wie Bodys und Shirts (Bodywear) sowie Kleidern und Pullovern. Die Produktgruppen Legwear und Bodywear basieren auf einer speziellen Rundstricktechnologie, die von Wolford entwickelt und laufend verfeinert wird - die Basis für den bekannten Tragekomfort und die Qualität der Wolford Produkte. Ergänzt werden beide Produktgruppen durch ein Sortiment an dekorativer und zum Teil körperformender Unterwäsche. Ergänzt werden die Kollektionen durch eine kleine Auswahl an Accessoires wie Schals und Gürtel, die zu einem Umsatz im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich beitragen. 

Bei den Produkten unterscheidet Wolford zwischen modischen Trendprodukten und der sogenannten Essential Collection, die alle zeitlosen "Klassiker" wie die seit 1988 produzierten "Satin Touch" Strumpfhosen umfasst. 

Insgesamt bringt Wolford zwei Trendkollektionen pro Kalenderjahr auf den Markt. Eine umfasst den Zeitraum Frühjahr/Sommer, die andere Herbst/Winter. Je nach Kollektion gibt es vier bis fünf Auslieferungsintervalle mit neuen Produkten, die für neue Impulse auf der Verkaufsfläche sorgen sollen - flankiert von entsprechenden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen.

Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der Wolford Gruppe basiert darauf, einen großen Teil der Wertschöpfungskette abzudecken - vom Design und der Entwicklung über Teile der Produktion bis hin zum globalen Omnichannel-Vertrieb inklusive eigener Boutiquen. Das macht das Unternehmen in hohem Maße autark und ermöglicht es, schnell auf aktuelle Modetrends zu reagieren. In einigen Bereichen der Wäsche und Konfektion wird Wolford durch externe Partner und ausgewählte Lieferanten unterstützt. Die Aufgaben der Produktentwicklung sind in der Zentrale in Bregenz gebündelt.

Bei der Entwicklung einer neuen Kollektion arbeiten das Produktmanagement, das Designteam und die Produktentwicklung Hand in Hand. Das Produktmanagement analysiert Trends und welche Produkte auf dem Markt gefragt sein werden - diese Erkenntnisse bilden die Arbeitsgrundlage für das Designteam. Die enge Zusammenarbeit zwischen Design und Produktentwicklung führt wiederum zu immer neuen Produkten, die oft auf neuen Fertigungsmethoden wie dem 3D-Druck oder der inzwischen patentierten Klebetechnik basieren. Die weltweit erste geklebte Strumpfhose, "Pure Tights", ist ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit.

Zur Produkt- und Warenwirtschaft gehört auch die Bedarfsplanung für die Verkaufsflächen der eigenen Boutiquen und die der Großhandelskunden - hier wird festgelegt, welche Artikel in welchen Größen und Farben für welche Verkaufsflächen produziert werden müssen. Auch der Warenfluss vom Lager zum Verkauf wird hier gesteuert. 

In der Beschaffung dreht sich alles um die Materialien. Die Rohstoffe, vor allem Garne und Zwischenprodukte bzw. zugekaufte Produkte für Lingerie und Konfektion, werden von langjährigen Partnern in benachbarten Regionen in Österreich, Deutschland und der Schweiz bezogen, die den gleichen Qualitäts- und Innovationsanspruch an ihre Produkte haben wie Wolford. Ein Teil der Garne kommt aus Japan, einem Land, das für seine innovativen Materialien bekannt ist. Alle Rohstoffe werden am Stammsitz in Bregenz gelagert und dort für die Produktion und Veredelung vorbereitet.

Die fertigen Produkte werden in drei Zentrallagern gelagert: dem Zentrallager in Peine in Norddeutschland, das auch das Online-Geschäft in Europa beliefert, und zwei weiteren Lagern in den USA und China. Das Lager in den USA beliefert den amerikanischen Markt, das Lager in China den asiatischen Raum.



Ergebnis- und Bilanzanalyse

Beim Geschäftsjahr der Wolford AG handelt es sich um das Kalenderjahr.

Die Wolford AG erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von EUR 71,02 Mio. Er lag damit um 12,1 % über dem Vergleichswert des Geschäftsjahres 2021 (EUR 63,33 Mio.). 

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 91,9 % auf EUR 1,01 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 12,37 Mio.) gesunken, wobei EUR 0,07 Mio. auf den Ertrag aus Auflösung von Rückstellungen entfällt. Ein wesentlicher Teil im Geschäftsjahr 2021 war auf die Berücksichtigung des beantragten Verlustersatzes in Höhe von EUR 8,18 Mio. sowie von Kurzarbeitsförderungen in Höhe von EUR 1,61 Mio. zurückzuführen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Vorratsbestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie Waren um EUR 3,32 Mio. auf EUR 17,90 Mio. aufgebaut (Geschäftsjahr 2021: Abbau um EUR 3,86 Mio.). Der Materialaufwand stieg um EUR 12,73 Mio. auf EUR 35,31 Mio.  (Geschäftsjahr 2021: EUR 22,58 Mio.).

Der Personalaufwand erhöhte sich gering um EUR 0,05 Mio. auf EUR 27,37 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 27,32 Mio.). Die Reduzierung der Beschäftigtenanzahl wurde durch insbesondere kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltserhöhung sowie Aufwendungen für neue Restrukturierungsmaßnahmen kompensiert. Der Beschäftigtenstand betrug zum 31. Dezember 2022 362 (31. Dezember 2021: 392) Mitarbeiter davon 77 (31. Dezember 2021: 81) Arbeiter, 272 (31. Dezember 2021: 298) Angestellte und 13 (31. Dezember 2021: 13) Lehrlinge, was eine Reduktion von 30 Mitarbeitern zum Stichtag (31. Dezember 2021: 61) bedeutet; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis. Im Durchschnitt betrug der Beschäftigtenstand im Geschäftsjahr 2022 374 (Geschäftsjahr 2021: 422) Mitarbeiter davon 79 (Geschäftsjahr 2021: 99) Arbeiter, 282 (Geschäftsjahr 2021: 310) Angestellte und 13 (Geschäftsjahr 2021: 13) Lehrlinge. 

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beliefen sich auf EUR 1,10 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 1,28 Mio.). Im Geschäftsjahr 2022 sind Abschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens (Forderungen gegen verbundene Unternehmen), die die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten, in Höhe von EUR 13,47 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 0 Mio.) angefallen. 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um EUR 3,62 Mio. auf EUR 37,76 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 34,14 Mio.) im Vergleich zum Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich zum großen Teil aus Rechts- und Beratungskosten in Höhe von EUR 8,13 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 7,72 Mio.), Marketingkosten in Höhe von EUR 7,14 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 5,18 Mio.), Frachten in Höhe von EUR 7,08 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 3,39 Mio.), Konzernverrechnungen in Höhe von EUR 5,07 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 3,21 Mio.), EDV-Kosten in Höhe von EUR 3,67 Mio. Geschäftsjahr 2021: EUR 3,07 Mio.), Mieten in Höhe von EUR 3,09 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 2,77 Mio.) und Aufwand B2C in Höhe von EUR 0,81 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 2,26 Mio.) Zusammen.

Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 um EUR 26,19 Mio. auf EUR -39,67 Mio.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich in 2022 um EUR 6,81 Mio. auf EUR --3,42 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 3,39 Mio.). Im Geschäftsjahr 2022 waren Zinsen in Höhe von EUR 2,54 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 0,70 Mio.) für die aufgenommenen Darlehen der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited angefallen. Nachdem das Vorjahr durch Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen in Höhe von EUR 4,40 Mio. und Aufwendungen aus Abschreibungen auf Finanzanlagen in Form von Ausleihungen an Konzernunternehmen Höhe von EUR 0,39 Mio. geprägt war, wurden im Geschäftsjahr 2022 Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von EUR 0,80 Mio. vorgenommen. Somit ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von EUR --43,09 Mio. nach EUR -10,09 Mio. im Geschäftsjahr 2021. Die Ertragsteuern belaufen sich auf EUR 0,83 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR -2,07 Mio., beeinflusst durch Wertberichtigungen auf aktivierte latente Steuern in Höhe von EUR 1,94 Mio.). Das Ergebnis nach Steuern verschlechterte sich um EUR 30,10 Mio. auf EUR -42,26 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR -12,16 Mio.).

Das Anlagevermögen zum Stichtag 31. Dezember 2022 verringerte sich bei Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von EUR 1,10 Mio. und Abschreibungen auf Finanzanlagen von EUR 1,03 Mio. auf EUR 25,22 Mio. gegenüber einem Wert zum 31. Dezember 2021 von EUR 27,90 Mio.

Das Umlaufvermögen verminderte sich um EUR 19,13 Mio. auf EUR 55,52 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 74,65 Mio.). Dies resultierte zu einem großen Teil aus Wertberichtigungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie aus der Begleichung von im Jahr 2021 aktivierten zusätzlichen Forderungen aus Verlustersatz in Höhe von EUR 7,00  Mio., was aber durch einen höheren Bestand an Vorräten in Höhe von EUR 23,57 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 19,87 Mio.) teilweise kompensiert wurde. 

Die Bilanzsumme verringerte sich insgesamt von EUR 103,96 Mio. zum 31. Dezember 2021 auf EUR 82,06 Mio. zum Ende des Geschäftsjahres 2022.

Das Eigenkapital belief sich auf EUR -2,12 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 40,14 Mio.). Die Eigenkapitalquote fiel von 38,6 % auf -2,58 %.

Die Rückstellungen verringerten sich um EUR 4,63 Mio. auf EUR 13,43 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 18,06 Mio.), was im Wesentlichen auf die Reduzierung von Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsrückstellungen durch die Anwendung höherer Diskontierungszinssätze beruht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 0,12 Mio. nach EUR 0,01 Mio. am Ende des Geschäftsjahres 2021. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von EUR 9,65 Mio. auf EUR 15,54 Mio. gestiegen, resultierend aus hohen Anzahlungsrechnungen zum Jahresende. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhten sich von EUR 28,88 Mio. zum 31. Dezember 2021 auf EUR 49,02 Mio. Dies resultiert unter anderem aus der Aufnahme neuer Darlehen von Fosun Fashion Group (Cayman) Limited in Höhe von EUR 22,50 Mio. im Geschäftsjahr 2022 sowie den auf die Gesamtdarlehenssumme entfallenden Zinsen. Zum 31. Dezember 2022 besteht eine Darlehensverbindlichkeit in Höhe von EUR 35,74 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 10,70 Mio. 

Der Zahlungsmittelbestand hat sich um EUR 1,09 Mio. von EUR 1,98 Mio. auf EUR 0,89 Mio. reduziert. 



Ausblick und Ziele

Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds

Die Weltwirtschaft erlebte das Ende der Corona-Pandemie im Jahr 2022. Trotz anhaltender Schwierigkeiten in der Lieferkette und Inflationsdruck erzielte das verarbeitende Gewerbe weltweit im Jahr 2022 ein Wachstum von 3, 8 % (Quelle: interact analysis, control engineering). Am 24. Februar 2022 marschierte Russland in die Ukraine ein und eskalierte damit den seit 2014 schwelenden Krieg zwischen den beiden Staaten. Die Invasion forderte auf beiden Seiten Zehntausende von Menschenleben und löste die größte Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg aus.

Der Krieg verursachte einen massiven Schock für die Weltwirtschaft. Vor allem auf den Energie- und Lebensmittelmärkten wurde das Angebot knapp und die Preise stiegen auf ein noch nie dagewesenes Niveau. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsregionen war die Eurozone besonders anfällig für die wirtschaftlichen Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine. Dies ist vor allem auf die sehr hohe Abhängigkeit der Eurozone von Energieimporten zurückzuführen, die im Jahr 2020 mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in der Eurozone deckten. Vor dem Beginn der russischen Invasion spielten Russland und die Ukraine auch eine wichtige Rolle bei der Einfuhr von Lebensmitteln und Düngemitteln. Generell ist die Eurozone mit ihren sehr offenen Volkswirtschaften anfällig für Störungen der globalen Märkte und Lieferketten. Der Krieg trug erheblich zum Inflationsdruck bei, der sich während der Erholung von der Pandemie aufbaute und die Verbraucherpreise, insbesondere für Energie und Lebensmittel, in die Höhe trieb. Die Gesamtinflation stieg von 0,3 % im Jahr 2020 auf 2,6 % im Jahr 2021 und weiter auf 8,4 % im Jahr 2022. Zwei Drittel dieses Inflationsrekords im Jahr 2022 entfielen auf die Energie- und Nahrungsmittelpreise (Quelle: Internationaler Währungsfonds)

Ende 2022 ist das BIP-Wachstum in den USA bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben, und 2023 könnten eine hohe Inflation und steigende Zinsen die Wirtschaft ins Trudeln bringen. Die Verbraucherausgaben in den USA sind in den letzten Monaten des Jahres 2022 real gesunken, ein Trend, der sich in den kommenden Quartalen fortsetzen könnte. Darüber hinaus könnten weitere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve dazu führen, dass die Auslandsinvestitionen negativ werden, die Inlandsinvestitionen weiter zurückgehen und das BIP insgesamt sinkt. Die wirtschaftlichen Aussichten für die Vereinigten Staaten sind durch ein schwächeres Wachstum, eine rasche Straffung der Geldpolitik und einen Rückgang der Inflation gekennzeichnet (Quelle: tradingeconomics)

Indien und China werden 2023 die Hälfte des globalen Wachstums beisteuern, während die USA und die Eurozone zusammen nur ein Zehntel beisteuern werden. Die weltweite Inflation wird in diesem Jahr voraussichtlich zurückgehen, aber selbst für 2024 liegen die Prognosen für die Gesamt- und Kerninflation in 80 % der Länder noch über dem Niveau vor der Pandemie.

EURATEX gab bekannt, dass sich die Textilindustrie in der EU von ihrem starken Rückgang infolge der Covid 19-Pandemie vollständig erholt hat und dass die Bekleidungsunternehmen fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht haben. EURATEX schätzt, dass sich der Umsatz der Textil- und Bekleidungsindustrie in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2021 auf 147 Milliarden Euro belaufen wird - ein Anstieg von 11 % gegenüber 2020.

McKinsey erwartet für das Jahr 2023 ein weltweites Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent für das Luxusmodesegment und eine Entwicklung von - 2 bis + 3 % für den Rest der Branche. Die Dichotomie, die früher das Modegeschäft bestimmte, wird also wiederkehren. Neben den Unterschieden zwischen Luxusanbietern und Akteuren in anderen Segmenten wird es auch ausgeprägte regionale Unterschiede geben. Trotz der Verlangsamung wird die US-Wirtschaft robuster sein als andere große Volkswirtschaften der Welt - in China halten die Ausbrüche von Covid-19 und die Zurückhaltung an, während Europa unter der Energiekrise und einem gegenüber dem US-Dollar schwachen Euro leidet.

Entwicklung Wolford

Nach einem zweistelligen Umsatzwachstum im Jahr 2022 erwartet Wolford für das Jahr 2023 eine weitere Umsatzsteigerung. In Bezug auf das Produkt lautet die Strategie: Stärkung der Luxus-Athleisure-Linie, Konzentration auf die Wiederbelebung der Kernikonen, Reduzierung des saisonalen Trendrisikos. In Bezug auf den Einzelhandel lautet die Strategie: schnellstmögliche Schließung unrentabler Läden, Verkleinerung des Retail-Footprints in den nächsten drei Jahren, Konzentration auf Flagshipstores. Für den Online-Bereich lautet die Strategie: Neuausrichtung von Wolford X, Vergrößerung des Online-Bereichs bei gleichzeitiger Verkleinerung des Einzelhandels, Konzentration auf Nachschub und Athleisure. Für den Großhandel lautet die Strategie: Konzentration auf Großkunden, Beibehaltung als Cashflow-Ressource, Begrenzung von Rabatten und Sonderpreisen.

Für das operative Ergebnis (EBIT) geht das Unternehmen von einem Turnaround aus, der das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr in die Gewinnzone führen wird. Dies setzt voraus, dass die Situation in Osteuropa nicht zu weiteren Verwerfungen in der Weltwirtschaft führt.

Eine Reihe von Kostentreibern und eine höhere Inflation stehen einer besseren Ertragsentwicklung in diesem Jahr noch im Wege. Dies setzt die Wirtschaft insgesamt und damit auch Wolford unter Druck. Auch die Lieferketten bleiben ein Schwachpunkt, und der Ukrainekonflikt verschärft die Situation zusätzlich. 

Angesichts der unsicheren Lage in Osteuropa wird sich die Kostensituation nicht verbessern; gleichzeitig wird sich aber unsere Konzentration auf die Verbesserung der Effizienz des Unternehmens positiv auswirken.

Für das kommende Jahr und darüber hinaus ist das Management optimistisch: Die Restrukturierungsprojekte sind vollständig und erfolgreich umgesetzt worden, sodass die Auswirkungen bereits im laufenden Jahr spürbar sind. Die gesetzten Maßnahmen sind ausnahmslos nachhaltig und ermöglichen so ein transparentes durchgängiges Kostenmanagement. Um die Profitabilität zu erreichen, wird Wolford das Projekt "Lean Manufacturing" forcieren und sich auf die Eliminierung ineffizienter Produktions- und Logistikprozesse konzentrieren. Der Plan einer geringeren Nachfrage wird zu einer Reduzierung der Produktionsmengen und der Kosten führen. Darüber hinaus entwickelt Wolford einen neuen, effizienteren Prozess für die Retourenabwicklung mit schnellerem Zugriff auf verkaufsfähige Ware. Von zentraler Bedeutung für 2023 ist die Reduzierung des Lagerbestands, wobei der Schwerpunkt auf schnell verkäuflichen Never-out-of-stock-Produkten liegt, sowie die Verbesserung der Lieferleistung von „On-Time-In-Full" (OTIF) 85 % auf über 90 %. In der Logistik muss Wolford die ausgelagerten Dienstleistungen und Prozesse verbessern und gleichzeitig eine Kostensenkung im Verhältnis zum Umsatz erreichen. Wolford verfügt über veraltete Systeme und IT-Infrastrukturen. Dies macht den Betrieb ineffizient und teuer und ist schwer zu skalieren. Das Management hat 14 Schlüsselprojekte identifiziert, die in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden sollen. Obligatorische Projekte, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Projekte, die das Geschäft vorantreiben, damit Wolford skalieren kann und Effizienzprojekte, um Kosten zu sparen.

Wolford hat bzw wird Beratungskosten und Personalkosten reduzieren. Durch all diese Maßnahmen rechnet Wolford mit einer Einsparung von EUR 10 Mio. Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Nettoumsatz von EUR 31 Mio. und übertraf damit den Vorjahreswert.

Das Management hat strategische Initiativen entwickelt, um die aktuellen Herausforderungen gezielt anzugehen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenvermeidung sowie um weitere Optimierungsmaßnahmen.

Ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung von Wolford ist die erfolgreiche Positionierung der Marke auf den internationalen Märkten. Zu diesem Zweck verstärkt das Unternehmen seine Anstrengungen, die Marke mit den Erweiterungen "The W" und "W Lab" global zu positionieren. Dazu wird Wolford im laufenden Geschäftsjahr die bisherigen erfolgreichen Kooperationen fortsetzen und - in Zusammenarbeit mit internationalen Stardesignern - weitere Capsule Collections lancieren. 

Wolford sieht hervorragende Wachstumschancen mit gesunden zweistelligen jährlichen Zuwachsraten in den Märkten USA und China. Dementsprechend liegt ein wichtiger operativer Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Erschließung dieses Potenzials. 

Auf Basis der eingeleiteten Maßnahmen sieht das Management Wolford gut positioniert, um das angestrebte Umsatzwachstum bei gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität zu erreichen.



Chancen- und Risikomanagement

Das rechtzeitige Erkennen von Chancen und Risiken hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zielerreichung der Wolford AG. Unter Risiken versteht Wolford interne oder externe Ereignisse, die einen negativen Einfluss auf die Erreichung der Unternehmensziele haben können. Umgekehrt definiert Wolford Chancen als interne oder externe Ereignisse, die die Erreichung der Unternehmensziele positiv beeinflussen können. Dementsprechend hat das Unternehmen die Chancen und Risiken mit ausgewählten Führungskräften aus den verschiedensten Abteilungen eruiert. Auf dieser Grundlage diskutierte das Managementteam sowohl die potenziellen Top-Chancen als auch die Top-Risiken. Eine Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems durch den Abschlussprüfer wurde nicht in Auftrag gegeben. Dies hat der Aufsichtsrat in Abstimmung mit dem Vorstand entschieden. Ein Management Letter des Abschlussprüfers, der auch über bestimmte Aspekte des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems berichtet, wurde jedoch dem Aufsichtsratsvorsitzenden vorgelegt und vom Aufsichtsrat ausführlich erörtert. Darüber hinaus hat der Prüfungsausschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Sitzungen abgehalten, in denen er sich mit den Ergebnissen des Topmanagements befasst hat. Insgesamt ist der Aufsichtsrat damit in ausreichendem Maße in der Lage, sich ein eigenes Urteil über die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems zu bilden.

Chancen- und Risikomanagementsystem

Das Chancen- und Risikomanagement wird von den Führungskräften mit dem Vorstand erörtert, um ein umfassendes, ganzheitliches und effektives Management aller wesentlichen Chancen und Risiken sicherzustellen. Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken, die das Erreichen von Unternehmenszielen gefährden können, und Chancen, die das Erreichen von Unternehmenszielen ermöglichen, frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Zielerreichung zu ergreifen. Somit ist auch die Zieldefinition ein wesentlicher Bestandteil des Chancen- und Risikomanagementsystems. 

Um sicherzustellen, dass das Chancen- und Risikomanagementsystem effektiv umgesetzt werden kann, wurde es an den Anforderungen des international etablierten Rahmenwerks für unternehmensweites Risikomanagement und interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) ausgerichtet. Das Chancen- und Risikomanagement wird laufend an die Größe, Struktur und das Risikoumfeld von Wolford angepasst.



Erläuterung der wesentlichen Risiken und Chancen

Die globale Inflation, die leichte Rezession und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und unsere Hauptmärkte stellen erhebliche Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung von Wolford dar. Die Geschäftsrisiken sind derzeit nur schwer zu greifen, da diese stark von der Dauer und Intensität der Krisen und den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft abhängen. Obwohl sich die Umsatzsituation im Geschäftsjahr verbessert hat, ist die Geschäftsentwicklung weiterhin von der Inflation beeinflusst. Die weiteren Auswirkungen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine und die daraus resultierenden politischen Maßnahmen sind aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen. Um das Risiko abzumildern, hat Wolford eine Preiserhöhungsstrategie von rund 20% umgesetzt. 

Entwicklung einer Strategie

Wolford befindet sich in einem dynamischen, sich schnell verändernden Marktumfeld, daher ist es wichtig, eine geeignete Strategie zu entwickeln. Eine fehlende Strategie gefährdet auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens. Es ist daher von zentraler Bedeutung, eine konsistente Strategie für das Unternehmen zu entwickeln und diese nicht zuletzt auch intern zu kommunizieren, damit sie von allen Mitarbeitern getragen wird. Ein wesentliches Risiko bei der Entwicklung der Strategie ist die Vernachlässigung oder Fehleinschätzung aktueller Trends. Wolford beobachtet laufend die Entwicklung des Marktumfeldes, das Verhalten der Zielgruppen und aktuelle Trends und passt die eigene Strategie entsprechend an. Angesichts des anhaltenden Trends zum Online-Einkauf setzt Wolford beispielsweise seit einiger Zeit auf den systematischen Ausbau des eigenen Online-Geschäfts und auf Kooperationen mit relevanten Anbietern in diesem Bereich. Da das Wachstum der Luxusmarken absehbar in Asien, vor allem in China, stattfinden wird, wurde in den letzten Jahren verstärkt in den Ausbau der Marktpräsenz in China investiert. 

Marktkommunikation

Für ein Unternehmen wie Wolford, das von der Attraktivität seiner Marke lebt, ist das Markenimage von großer Bedeutung. Es bedarf daher einer gezielten Marktkommunikation mit einer stringenten Marketingstrategie. Außerdem ist eine geeignete Marktpräsenz erforderlich, um jüngere potenzielle Verbraucher anzusprechen. Weitere Investitionen in die globale Marktpräsenz sind für Wolford unabdingbar und wurden entsprechend getätigt. 



Personalentwicklung

Für Wolford sind die MitarbeiterInnen die wichtigste Ressource des Unternehmens. Daher ist es für Wolford ebenso selbstverständlich, MitarbeiterInnen zu schützen wie zu fördern. Die Arbeitsbedingungen und die Qualifikation der MitarbeiterInnen beeinflussen die Leistung in Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale; gut ausgebildete VerkäuferInnen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Verkaufsleistung. Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität seiner Produkte aus eigener Fertigung, die eng mit den Arbeitsbedingungen in der Produktion und Fertigung an den beiden Standorten in Österreich und Slowenien verbunden ist. Ein hohes Risiko stellt nicht nur der Verlust von Schlüsselpersonal dar, sondern auch die Gefahr, nicht genügend gut ausgebildete und motivierte MitarbeiterInnen finden, rekrutieren und halten zu können. Die Personalfrage wird durch die finanzielle Situation, den Personalabbau im Zuge der Restrukturierung und den Kostendruck zusätzlich erschwert. Wolford befindet sich in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld, und die Anforderungen an das Unternehmen insgesamt und an die MitarbeiterInnen im Besonderen in Bezug auf Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit ändern sich entsprechend rasch. Wolford muss daher systematisch in die Aus- und Weiterbildung seiner MitarbeiterInnen investieren und auch das Recruiting laufend optimieren, um in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt (War of Talents) gut ausgebildete und flexible MitarbeiterInnen gewinnen zu können.

IT-Implementierung

Die Anforderungen an die IT steigen heute ständig, weshalb ein effizientes und prozessorientiertes IT-System erforderlich ist. Die Koexistenz verschiedener IT-Systeme stellt ein potenzielles Risiko für das Unternehmen dar: Vom Einkauf über die Produktionsplanung bis zum Vertrieb gibt es eine Vielzahl von unabhängigen IT-Systemen und Datenbanken, die nur bedingt kompatibel sind. Der Datenabgleich und die allgemeine IT-Betreuung sind entsprechend zeit- und personalintensiv und das Gesamtsystem der Wolford AG kann entsprechend fehleranfällig sein. Systemausfälle können zum Verlust von wichtigen Daten und damit zu finanziellen Einbußen führen. Vor diesem Hintergrund plant Wolford mittelfristig eine Vereinheitlichung seiner IT-Landschaft durch die unternehmensweite Einführung einer ERP-Standardsoftware. 



Marktveränderung 

Wolford unterliegt einer Vielzahl von externen Einflüssen und Risiken, wie zum Beispiel makroökonomischen oder gesellschaftlichen Veränderungen. Als global agierendes Unternehmen ist Wolford von der konjunkturellen Entwicklung auf den internationalen Märkten und vom Konsumentenverhalten abhängig. Konjunkturell bedingte Nachfragerückgänge oder andere externe Faktoren (wie die Covid 19-Pandemie im Rumpfgeschäftsjahr 2020 und im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 sowie politische Konflikte wie die Ukrainekrise) können zu Überkapazitäten in der Produktionsplanung führen. Um dies zu vermeiden, analysiert Wolford laufend die Kapazitätsauslastung und passt sie bei Bedarf an die Markterfordernisse an. Im Geschäftsjahr 2021 wurden als Maßnahme in diesem Zusammenhang auch Kurzarbeitszuschüsse in Anspruch genommen. Wolford konzentriert sich auch auf die Optimierung der verschiedenen Prozesse im Unternehmen im Rahmen der eigens dafür eingerichteten Projekte. Darüber hinaus bleiben die Rahmenbedingungen im Modeeinzelhandel schwierig, da die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung das Warenangebot für die Konsumenten vergrößert und den Wettbewerb verschärft. Um die Risiken, die sich aus diesen Entwicklungen ergeben, zu minimieren, setzt Wolford auf die Beibehaltung der Qualitätsführerschaft und eine starke Marktkommunikation. Das umfangreiche, wachsende Netz an Wolford-eigenen Einzelhandelsstandorten wird laufend auf seine Rentabilität hin überprüft und unzureichend profitable Boutiquen werden beim Auslaufen entsprechender Mietverträge geschlossen. Wolford baut seit langem auch das eigene Online-Geschäft systematisch aus und kooperiert auch mit den einschlägigen E-Tailern.

Im laufenden Geschäftsjahr wird das Management den Weg des Umsatzwachstums konsequent fortsetzen und die Profitabilität mit Hilfe der umgesetzten und geplanten Restrukturierungsschritte deutlich verbessern. Im Vordergrund stehen dabei die weitere Umsetzung der bereits definierten und deutliche Erfolge zeigenden Restrukturierungsmaßnahmen, sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, wie der weitere Ausbau des Online-Geschäfts. 

Politische und soziale Risiken

Als weltweit tätiges Unternehmen ist die Wolford AG politischen und gesellschaftlichen Risiken ausgesetzt. So können beispielsweise Veränderungen im politischen oder regulatorischen Umfeld, geopolitische Spannungen, aber auch terroristische Anschläge das Konsumverhalten der Kunden negativ beeinflussen. Unsicherheiten aufgrund politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen werden auch im Jahr 2023 weltweit erwartet, wie nicht zuletzt die Ukrainekrise im Februar 2022 gezeigt hat. Eine mögliche direkte Folge ist die steigende Inflation. Dies birgt insbesondere für Anbieter von Luxusgütern auch Risiken, die sie selbst nicht beeinflussen können. 



Finanzielle Risiken

Wolford ist finanziellen Risiken aus der Veränderung von Zinssätzen und Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Als Folge der internationalen Ausrichtung des Geschäftsmodells ist Wolford jedoch auch dem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Die Entwicklung der wesentlichen Fremdwährungspositionen wird laufend überwacht, eine Absicherung über Derivate wird derzeit nicht vorgenommen. 

Liquiditätsrisiko

Im Februar 2023 erhielt die Wolford AG eine Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 17,6 Mio., um ihre Zahlungsfähigkeit zu sichern. Die Auswirkungen der anhaltenden Inflation und der Einschränkungen der Geschäftstätigkeit auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen. Wolford hat ein Risiko aus Zahlungsausfällen, Retourenabwicklung und Kapazitäten im Debitorenmanagement. Dies hat zur Folge, dass sich Kundenzahlungen verzögern können. Es besteht ein Risiko aus dem Einkauf von Rohstoffen und dem Bestandsmanagement; außerdem können die Lieferanten aufgrund der wirtschaftlichen Situation auf Vorkasse umstellen.  Aufgrund des zyklischen Charakters des Geschäfts besteht in der Regel in der ersten Jahreshälfte ein Finanzierungsbedarf, der ein Risiko darstellen kann. Sollte es zu einer Finanzierungslücke kommen, setzt Wolford auf die Unterstützung durch die Gesellschafter und externe Finanzierungen. Die Aktionäre haben bisher keine Rückzahlung gefordert und die Zinsen von 12% werden derzeit nicht gezahlt oder gefordert.

Risiko der Unternehmensfortführung

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat für das Jahr 2023 eine positive Budgetplanung auf der Grundlage realistischer Parameter vorgelegt. Die seit August 2022 initiierten operativen Restrukturierungsmaßnahmen greifen, sodass das Management im laufenden Geschäftsjahr von einem nachhaltigen Turnaround ausgeht. Die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2023 stützt diese Prognose. Die angehobenen Umsatzerwartungen für die Monate Jänner bis März 2023 wurden erreicht. Auch auf der Ergebnisseite ist der Konzern auf Budgetkurs. 

Zur Stabilisierung des Kurses führte die Muttergesellschaft des Konzerns im November 2022 eine Kapitalerhöhung durch. Daraus flossen dem Unternehmen im ersten Quartal 2023 Mittel in Höhe von EUR 17,6 Mio. zu. Darüber hinaus erhielt das Unternehmen vom Hauptaktionär einen „Support Letter", der dem Unternehmen im gegebenen Fall weitere Unterstützung zusichert.

Gestützt durch diese beiden Säulen, nachhaltige Restrukturierung und Finanzierung, geht das Management davon aus, dass Wolford seinen Geschäftsbetrieb 2023 und darüber hinaus fortführen kann und wird.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko ist das Risiko, das sich aus der Nichterfüllung von vertraglichen Verpflichtungen durch Geschäftspartner ergibt und zu Verlusten führen kann. Potenzielle Kreditrisiken bestehen gegenüber Großhandelskunden durch die Gewährung von Zahlungszielen mit dem damit verbundenen Risiko von Forderungsausfällen. Dieses Risiko wird teilweise durch einen Kreditversicherer abgedeckt. Darüber hinaus besteht ein Ausfallrisiko im Zusammenhang mit Käufen von Endverbrauchern im Online-Geschäft. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter von Bonitätsprüfungen zusammen, sodass die Kunden bei der Bestellung auf ihre Bonität geprüft werden. Darüber hinaus werden die eingehenden Bestellungen von den jeweiligen Online-Shop-Managern laufend überwacht und geprüft.

Klimabedingte Risiken

Die klimabezogenen Risiken, denen Wolford ausgesetzt ist, sind die Verfügbarkeit von Rohstoffen, der logistische Transport und die Zusammenarbeit mit Logistikpartnern im Sinne der Nachhaltigkeit. Als internationales Unternehmen im Bereich hochwertiger Hautbekleidung fühlt sich Wolford verantwortlich gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Aktionären, Lieferanten, Geschäftspartnern, der Öffentlichkeit und der Umwelt. Wolford verfolgt die Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance, um einen aktiven Beitrag zu einem besseren Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Mit dem Motto "because we care" verdeutlicht Wolford die Absicht, Mode zu produzieren, die weniger schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hat und es den Verbrauchern ermöglicht, nachhaltigere Produkte auszuwählen und diese lange zu nutzen. Wolford hat einen Verhaltenskodex zu den Themen Umweltschutz, soziale Angelegenheiten und Unternehmensführung verabschiedet. Wolford hat Produkte nach dem "Cradle to Cradle®"Design Prinzip entwickelt, die hinsichtlich ihrer Materialgesundheit und Recyclingfähigkeit optimiert wurden. Wolford Produkte werden aus nachhaltigen Materialien hergestellt, die in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Die Wolford Materialstrategie wird derzeit intensiv überarbeitet und bringt das Unternehmen dem Ziel näher, bis 2025 die Hälfte der Produkte zirkulär zu gestalten. Die Agenda 2030 verpflichtet dazu, den Planeten zu schützen, damit auch zukünftige Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt führen können. Der Schutz des Wassers ist Wolford sehr wichtig, und das Unternehmen ist stolz darauf, als bluesign Systempartner agieren zu können, was bedeutet, dass die Chemikalien verantwortungsvoll eingesetzt werden und die Wasserqualität deutlich weniger beeinträchtigt wird. Um über die Ziele und Maßnahmen von Wolford transparent berichten zu können, arbeitet Wolford an der Umsetzung der neuen CSRD-Richtlinie.



Internes Kontroll- und risikomanagementsystem im hinblick auf den rechnungslegungsprozess

Der Vorstand ist für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie für die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen verantwortlich. Organisatorisch ist das Rechnungswesen der Wolford Gruppe in der Wolford AG angesiedelt. Die Abteilungen Group Accounting (verantwortlich für das externe Berichtswesen) und Group Controlling (verantwortlich für das interne Berichtswesen) berichten direkt an den Vorstand der Wolford AG. 

Die Rechnungslegungs- und Berichterstattungsprozesse der Gruppe basieren auf einem von der Wolford AG herausgegebenen Rechnungslegungshandbuch, das bei Bedarf aktualisiert wird. In diesem Handbuch sind die wesentlichen Rechnungslegungs- und Berichtsanforderungen auf Basis der IFRS konzernweit einheitlich geregelt. 

Zur Erfassung, Buchung und Abrechnung aller Geschäftsvorfälle im Konzern werden Softwarelösungen eingesetzt. In China und Hongkong wird die Buchhaltung von lokalen Steuerberatern außerhalb des Konzernsystems durchgeführt. Diese Tochtergesellschaften liefern monatliche Berichtspakete, die alle relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cashflow enthalten. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingegeben. Diese Finanzinformationen werden auf Konzernebene in den Abteilungen Corporate Accounting und Corporate Controlling überprüft und bilden die Grundlage für das IFRS-Reporting der Wolford Gruppe. Für das interne Managementreporting wird eine etablierte Planungs- und Reportingsoftware eingesetzt. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen geschaffen und die Werte für die Forecasts werden in einem standardisierten Prozess eingegeben. Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde neben einem Bericht zur operativen Ergebnisentwicklung für jeden abgelaufenen Monat eine rollierende Ganzjahresprognose erstellt. Die beschriebenen Finanzinformationen bilden zusammen mit den jeweiligen Quartalszahlen die Grundlage für die Berichterstattung des Vorstandes an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung informiert. Diese Information erfolgt in Form von konsolidierten Zahlen, die eine Segmentberichterstattung, Ergebniskennzahlen mit Budget-/Vorjahresvergleich, Prognosen, Konzernabschlüsse, Daten der Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählte Finanzkennzahlen umfassen. 

Die Buchhaltung der Wolford AG wird intern in Bregenz durchgeführt. Für die anderen Buchhaltungen der Europäischen Tochtergesellschaften und Niederlassungen wird mit externen Steuerberatern zusammengearbeitet, die die jeweiligen Landesgesellschaften in der Buchhaltungssoftware der Wolford AG buchen. Um die Ergebnisse immer unter Kontrolle zu haben, wird ein monatlicher Abschluss durchgeführt. Im ersten Halbjahr 2022 fehlte dieser Prozess, aber ab August wird er regelmäßig durchgeführt. Der Abschluss des Vormonats wird innerhalb der ersten zehn Tage des Folgemonats durchgeführt, mit Ausnahme von Jänner und Februar, wenn sich das Buchhaltungsteam auf den Jahresabschluss konzentriert. Die Kassensysteme, d. h. die Einnahmen und Ausgaben, werden automatisch in das System hochgeladen. Das Online-Geschäft wird, einschließlich der Buchhaltung, des Kundendienstes und der Debitorenverwaltung von einem externen Dienstleister verwaltet, und die Kassenumsätze werden automatisch hochgeladen. In China gibt es ein anderes Registrierkassensystem, welches jedoch ebenfalls an die Systemlandschaft von Wolford angeschlossen ist und mittels Schnittstellen Daten in die Wolford-Systeme liefert. An allen Lagerorten wird jährlich eine Bestandsaufnahme von Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigwaren durchgeführt. Nach der Bestandsaufnahme wird ein Abgleich durchgeführt, und nach dem Abgleich verbucht Wolford die Abweichungen. Zurückgesandte Waren werden nach einer ordnungsgemäßen Prüfung wieder ins Lager gebracht und vernichtet, wenn die Qualität nicht gewährleistet ist. Rechnungen werden automatisch freigegeben und nach Prüfung durch die Verkaufsabteilung und den Kundendienst an den Endkunden gesendet.  In Österreich, Deutschland und den USA werden die Forderungen an einen Factoring-Partner verkauft. Außenstände sind durch eine Ausfallversicherung gedeckt. Ein Bericht über die Außenstände wird monatlich vom Kreditmanagement geprüft. Rechnungen von Lieferanten werden von der Abteilung, die die Bestellung aufgegeben hat, ordnungsgemäß genehmigt und dann an die Buchhaltung weitergeleitet. Die Buchhaltungsabteilung bittet die zuständige Abteilung um eine formelle Genehmigung. Die Zahlungen erfolgen wöchentlich auf der Grundlage der fälligen Beträge und nach ordnungsgemäßer Abstimmung mit dem Vorstand, dem CFO und der zuständigen Abteilung. Ab November 2022 wurde ein Liquiditätsplan aufgestellt. Dieser monatliche Liquiditätsprognosebericht wird dem Aufsichtsrat vorgelegt und deckt einen Zeitraum von zwölf Monaten ab. 

Trotz der Tatsache, dass der Hauptaktionär an der New Yorker Börse notiert ist, besteht für Wolford derzeit keine Notwendigkeit, Sarbanes-Oaxley-konform zu sein.



Forschung und Entwicklung (F&E)

Innovationen sind das Herzstück der Produktwelten und Teil der DNA von Wolford. Das Produktportfolio ist klar auf die Kernkompetenz des Unternehmens ausgerichtet: körpernahe Rundstrickprodukte wie Legwear und Bodysuits, sogenannte Skinwear, mit hohem Tragekomfort in erstklassiger Qualität.

Ein zentrales Thema in diesem Bereich ist die Entwicklung von recycelbaren, nachhaltigen Produkten. Das sogenannte "Cradle to Cradle®-Konzept" (C2C) verfolgt die Vision geschlossener Stoffkreisläufe, so dass die Entstehung von Abfällen in Zukunft vollständig vermieden werden soll. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Kreisläufe: der technische und der biologische. Produkte werden so gestaltet, dass sie nach dem Gebrauch (nach dem Tragen) als "Nährstoffe" in einen biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können, während nicht biologisch abbaubare Produkte (aus synthetischen Fasern) im technischen Kreislauf zu neuen, anderen Produkten weiterverarbeitet werden. Die Wolford AG bietet nun eine breite Palette an zertifizierten C2C-Produkten an. Die Produkte bestehen aus einem speziell für Wolford entwickelten biologisch abbaubaren Elastan (ROICA der japanischen Asahi Kasei Gruppe), aus einer entsprechend modifizierten Polyesterfaser der deutschen Firma Lauffenmühle und aus der Modalfaser der Marke TENCEL des österreichischen Textilherstellers Lenzing, die im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gewonnen wird. 

Das Angebot an nachhaltigen Produkten wurde im Geschäftsjahr 2022 weiter ausgebaut. Insgesamt 59 Cradle to Cradle® Gold Certified Artikel wurden bis heute auf den Markt gebracht.

Eine große Herausforderung für die Kreislaufwirtschaft ist derzeit noch die Schließung des Kreislaufs am Ende, da es noch zu wenige Systeme für die Rücknahme und das Recycling von Produkten gibt. Wolford arbeitet kontinuierlich mit externen Partnern an diesem Thema, um so schnell wie möglich eine Lösung herbeizuführen.

Im Bereich der recycelten Materialien war es möglich, die komplette Netzstrumpfserie Twenties" mit Garnen aus recyceltem Polyamid herzustellen.

Derzeit laufen weitere Projekte zur Verwendung von Garnen, die zu 100 % aus Altreifen hergestellt werden. Außerdem wird an der Entwicklung eines Antithrombosemittels geforscht.

Im vergangenen Geschäftsjahr gab es eine Reihe von interessanten und anspruchsvollen Kooperationen mit internationalen Designern. Die große Aufgabe für das Entwicklungsteam besteht jeweils darin, die Wünsche und Anforderungen der Designer bestmöglich umzusetzen. Dies erfordert ein perfektes Zusammenspiel zwischen den Partnern und eine hohe Kompetenz der Mitarbeiter sowohl in der Entwicklung als auch in der Musterung und Produktion. 

Die Kooperation mit Thierry Mugler war eine Zusammenarbeit im Rahmen einer "Hightech"-Lösung. Ein Silikondruck auf Stoff kombiniert mit einer formgebenden Funktion ermöglichte die perfekte Umsetzung des eleganten Designs.

Alberta Ferretti und Wolford: auch das war eine Zusammenarbeit auf höchstem Niveau. Aus der Kombination der Einfachheit der minimalen Linien und der Kurven des weiblichen Körpers wurden unerwartete Effekte geschaffen. Die feine Ajourspitze hat dies noch unterstrichen. Das Know-how von Wolford und die leistungsstarken, elastischen Materialien ermöglichen stets Produkte, die sich perfekt an den Körper anpassen und maximalen Komfort bieten.

Die Zusammenarbeit mit der italienischen Streetwear-Marke GCDS war die erste Athleisure-Kollektion von Wolford, die sowohl eine Herren- als auch eine Damenkollektion umfasst. Es entstanden ein Paar Leggings und ein T-Shirt in zwei Farbvarianten sowie ein Paar Shorts, die durch ein Camouflage-Muster in Neongrün wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Das Design der Damenkollektion greift die charakteristischen grafischen Muster und Mesh-Einsätze von GCDS auf. Die Artikel wurden alle mit Cradle to Cradle®-zertifizierten Garnen entwickelt. 

Die Zusammenarbeit mit Sergio Rossi stellte das Entwicklungsteam auch vor die Herausforderung, den Ansprüchen und Anforderungen eines Schuhdesigners gerecht zu werden, denn die Strumpfhose wurde passend zu den Schuhen entwickelt. Hierfür wurde ein spezieller Hochglanzstoff entwickelt, der den Qualitätsansprüchen des Designers entspricht und durch das Material ein sehr angenehmes Tragegefühl ermöglicht. Als Highlight für die Weihnachtszeit wurden die Produkte teilweise auch mit Strasssteinen und Nieten ausgestattet.

Speziell für die Saison Herbst/Winter 2022/23 wurden Thermostrumpfhosen entwickelt, die sich durch einen hohen Wärmerückhalt auszeichnen.

Effizienterer Entwicklungsprozess durch 3D-Integration 

Die Integration des 3D-Prozesses ermöglicht nicht nur einen effizienteren Entwicklungszyklus, sondern auch neue Möglichkeiten der Produktpräsentation. Designentscheidungen können direkt am Bildschirm und ortsunabhängig getroffen werden. Unterschiedliche Farben, Muster oder Formen können in kurzen Abständen umgesetzt werden. Dies ermöglicht neben der reduzierten Anzahl physischer Prototypen auch eine verkürzte Prozesszeit und eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Gleichzeitig arbeitet unser Team daran, fotorealistische Kollektionen zu rendern. Dadurch kann der Bedarf an Fotoshootings reduziert werden. In einem digitalen Studio gibt es keine physischen und kreativen Grenzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser digitale Prozess neue und aufregende Möglichkeiten eröffnet: Beschleunigung des Designprozesses durch digitale Bildgebung, Reduzierung der physischen Muster, Verkürzung des Entwicklungszyklus, High-End-Rendering von fotorealistischen Produktbildern sowie Forschung und Entwicklung zu digitalen Showrooms.



Umwelt

Ergänzend zu den unten stehenden Angaben verweisen wir auf den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a Abs. 6 UGB.

Auswirkungen auf die Umwelt ergeben sich vor allem in den Bereichen „Emissionen und Energieverbrauch", „Abwasser und Abfallvermeidung" und „Wasser effizient nutzen".

Um die Folgen der globalen Klimaerwärmung zu reduzieren, gibt es europaweit rechtliche Vorgaben zum zulässigen Energieverbrauch pro Sektor und zur generellen Reduktion der CO2-Emissionen. 

Durch das österreichische Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) war Wolford verpflichtet, bis zum Jahr 2020 regelmäßig den Energieverbrauch zu analysieren und kontinuierlich die energetische Leistung zu verbessern. Derzeit ist die Neufassung des Gesetzes in Arbeit. Das neue Gesetz soll voraussichtlich 2023 in Kraft treten. Trotz dieser Übergangsphase arbeitete Wolford auch 2021 und 2022 weiter an einer kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz.

Die meiste Energie verbraucht Wolford an den beiden Produktionsstandorten Bregenz und Murska Sobota, Slowenien, die entsprechend regelmäßig überwacht und bewertet werden.

Das Verwaltungs- und Produktionsgebäude am Standort Bregenz wurde im Jahr 2020 komplett an den vorarlbergischen Beschlägehersteller Blum verkauft, der seitdem für sämtliche Bereiche der Bewirtschaftung zuständig ist.  Die Wolford AG ist als Mieterin in Teilbereichen des Gebäudes untergebracht und bezieht sämtliche Energie über die Firma Blum.

In Bregenz kommt es durch den Betrieb von zwei Dampfkesseln in der Produktion zu Emissionen in relevantem Umfang. Die Dampfkessel mit einer Leistung von 7,9 und 4,5 Megawatt erzeugen Wasserdampf für die Prozesse der Färberei und Formerei sowie für die Heizung am Standort Bregenz. An den Verkaufsstandorten hingegen sind der Energieverbrauch und das Potenzial klimaschädlicher Emissionen vergleichsweise gering, deshalb werden sie in der externen Berichterstattung nicht berücksichtigt. 

Seit dem Geschäftsjahr 2019/20 hat die Wolford AG einen internen Energieverantwortlichen beauftragt.  Das Energieaudit 2019 hat einige langfristige Maßnahmen aufgezeigt, wie z. B. eine Umrüstung auf LEDs in Lager- und Produktionsräumlichkeiten, was in Teilbereichen umgesetzt wurde. Ziel des externen Audits sind die kontinuierliche Verbesserung der energetischen Leistung und die Reduktion von Emissionen. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des Audits entsprechende Ziele und Maßnahmen definiert und umgesetzt. Dabei wurde ein externer Energieberater hinzugezogen, mit dem wir weiterhin in kontinuierlichen Austausch stehen. Für das Jahr 2023 ist z.B. eine weitere Umrüstung auf LED in der Färberei und in Teilbereichen des Factory Outlets geplant.

Beim Thema „Abfall" setzt das Unternehmen auf Müllvermeidung, Mülltrennung und Recycling. Alle Mitarbeiter sind dazu angehalten, den verursachten Müll zu minimieren und ordnungsgemäß zu trennen. Reststoffe sind nach Möglichkeit wiederzuverwerten. Sonstige Abfälle werden von entsprechenden Fachunternehmen entsprechend entsorgt. Im Kontext „Recycling" spielt auch die Arbeit von Wolford im Cradle-to-Cradle®-Projekt eine entscheidende Rolle. Das Thema „Abwasser" ist für Wolford seit Jahren ein wichtiges Anliegen, da in der Färberei sowohl mit Chemikalien als auch mit Farbstoffen gearbeitet wird. Am Standort Bregenz gibt es einen Abwasserbeauftragten, der regelmäßig an die gesamtverantwortliche Geschäftsleitung berichtet.

Wolford nutzt am Produktionsstandort Bregenz das Grundwasser für ihre Prozesse und die Klimatisierung der Gebäude, weshalb die Ressource „Wasser" im Mittelpunkt vieler Umweltschutzmaßnahmen von Wolford steht.



Personalwesen

Schutz und Förderung der Mitarbeiter

Für Wolford ist es selbstverständlich, seine MitarbeiterInnen zu schützen und zu fördern, denn sie sind für den langfristigen Erfolg des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Die Arbeitsbedingungen und Qualifikationen der Mitarbeiter beeinflussen die Leistung in Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale: Gut ausgebildete Verkäufer haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. 

Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität seiner Produkte aus eigener Fertigung, die eng mit den Arbeitsbedingungen in der Produktion und Fertigung an den beiden Standorten in Österreich und Slowenien verbunden ist. Zum Schutz der MitarbeiterInnen gehören neben sicheren Arbeitsplätzen auch die Einhaltung von Ruhezeiten, die Vermeidung von Überstunden und die Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung. Dazu gehören auch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Damit stellt Wolford einerseits sicher, dass das Unternehmen über ausreichend Nachwuchs verfügt, andererseits wird die Motivation der MitarbeiterInnen erhöht. Ziel von Wolford ist es, Krankenstand und Fluktuation gering zu halten, sich als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren und so hochqualifizierte MitarbeiterInnen zu gewinnen und zu halten. 

Management der wesentlichen Themen

Wolford versteht die Aus- und Weiterbildung seiner MitarbeiterInnen als unterstützende Personalentwicklungsmaßnahme, die auf individuell zwischen Führungskraft und MitarbeiterIn vereinbarten Entwicklungszielen basiert. Der Persönlichkeitsentwicklung und dem Ausbau von Führungskompetenzen wird dabei ebenso viel Bedeutung beigemessen wie der fachlichen Weiterbildung - entsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten. Alle entsprechenden Investitionen und ggf. temporäre Freistellungen setzen jedoch voraus, dass sich der jeweilige Mitarbeiter für einen gemeinsam definierten Entwicklungsweg entschieden hat und die erworbenen Qualifikationen in das Unternehmen einbringen will. Orientierung geben dabei die Konzernrichtlinien und regelmäßige Mitarbeitergespräche, gefolgt von einem mehrstufigen internen Prozess zur Genehmigung konkreter Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei wird immer auch geprüft, ob eine Weiterbildung direkt am Arbeitsplatz, also "on the job", möglich ist oder ob externe Angebote erforderlich sind. Zur Sicherstellung angemessener Arbeitsbedingungen gibt es verschiedene Ansätze - wobei auch hier die Konzernrichtlinien als Orientierung dienen. Ein wichtiger Aspekt ist das Zeitmanagementsystem, mit dem die Arbeitszeiten überwacht werden. Überstunden werden so weitgehend vermieden, denn das System warnt, wenn Mitarbeiter länger als zehn Stunden pro Tag arbeiten.

Wolford legt auch großen Wert auf eine faire Entlohnung, flexible Arbeitszeitmodelle und eine angemessene Work-Life-Balance für seine MitarbeiterInnen, zum Beispiel durch das Angebot von Yoga-Kursen im Internet. Am Hauptsitz in Bregenz gibt es eine Kantine und ein hauseigenes Restaurant, in dem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Mahlzeiten zu ermäßigten Preisen angeboten werden. 

Die Personalabteilung gibt den Rahmen für die Aus- und Weiterbildung vor, die Verantwortung für die Durchführung liegt bei den Führungskräften. Für die Auszubildenden ist der jeweilige Ausbilder zuständig. Außerdem gibt es eine zentrale Koordinationsstelle in der Personalabteilung. Für jeden der fünf Lehrberufe bei Wolford gibt es einen Ausbilder. Das Lehrlingsprogramm selbst umfasst auch allgemeine Schulungen, es werden Exkursionen organisiert und "Job Rotation"-Programme ermöglichen es den Lehrlingen, andere Wolford-Abteilungen kennenzulernen.

Hinzu kommt natürlich die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie z.B. das Arbeitszeit- und Mutterschutzgesetz oder das Kinder- und Jugendarbeitsschutzgesetz. Darüber hinaus sind auch das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, die Arbeitsstätten- und Arbeitsmittelverordnung und die Allgemeine ArbeitnehmerInnenschutzverordnung zu beachten, darunter detaillierte Verordnungen zum Schutz vor explosionsfähiger Atmosphäre (VEXAT) oder zum Schutz der ArbeitnehmerInnen vor den Gefahren von Lärm und Vibrationen.

Die Qualität der Arbeitsbedingungen wird durch die monatliche Erfassung des Krankenstandes und einen regelmäßigen Fluktuationsbericht gemessen. Das Arbeitszeitmanagement wird laufend überwacht und die Entlohnung mit Hilfe von allgemeinen Entgeltbenchmarks überprüft. Wolford arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und steht im ständigen Austausch mit den Mitgliedern des Betriebsrats. Die Arbeitsbedingungen sind auch ein regelmäßiges Thema in den Sitzungen des Managementteams. Alle Verbesserungsvorschläge werden an die Geschäftsleitung weitergeleitet. 

Die Fluktuationsrate am Standort Bregenz ist in erster Linie auf die in den vergangenen Geschäftsjahren durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Im Handel, d.h. in den Vertriebsgesellschaften, ist die Fluktuationsrate ebenfalls generell höher als z.B. in der Verwaltung.

Schwerpunkt auf Sicherheit und Gesundheit

In einem Produktionsbetrieb besteht das Risiko von Arbeitsunfällen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, wurden an beiden Wolford Produktionsstandorten entsprechende Unfallverhütungssysteme implementiert.

Wenn neue Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung ihre Arbeit aufnehmen, erhalten sie eine Einführungsschulung. Dabei wird auf Sicherheitsaspekte, Gesundheitsschutz sowie Umwelt und Mobilität aufmerksam gemacht. In den Abteilungen wird dann auf arbeitsspezifische Gefährdungen hingewiesen. Unter der Leitung der Betriebsfeuerwehr werden Evakuierungsübungen durchgeführt. An den Vertriebsstandorten hingegen sind die MitarbeiterInnen einem geringeren Unfallrisiko ausgesetzt, daher gibt es hier kein spezifisches Sicherheitsmanagement. Die Wolford Gruppe hält sich in allen Ländern, in denen sie tätig ist, an die geltenden Gesetze. Dazu gehören alle präventiven Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen. 

Solche Maßnahmen sind für Wolford seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit, denn nur gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motiviert und in der Lage, ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen und den hohen Qualitätsansprüchen aller Wolford Produkte gerecht zu werden. Besonderen Wert legt Wolford auf optimale Arbeitsbedingungen im Falle einer Schwangerschaft. Erfüllt der betreffende Arbeitsplatz nicht die Anforderungen an den besonderen Schutz von Schwangeren, stellt Wolford unmittelbar nach Bekanntwerden der Schwangerschaft einen alternativen Arbeitsplatz zur Verfügung. Die Schwangere wird über Verhaltensweisen und Möglichkeiten zum Schutz des ungeborenen Kindes belehrt. Zu den grundsätzlichen Risiken gehören auch die psychischen Belastungen, die durch Arbeiten unter Zeitdruck oder durch erhöhten Leistungsdruck entstehen: Das Risiko von Arbeitsunfällen steigt dann ebenso wie das Risiko von Arbeits- oder Leistungsabbrüchen.

Auch im Jahr 2022 hat Wolford alle staatlichen Vorschriften zu Covid-19 in den jeweiligen Anwendungsbereichen konsequent und vollständig umgesetzt. Im Hinblick auf die weltweiten Covid-19-Fälle bei Wolford wurde eine zentrale Überwachung eingeführt. Im Verdachtsfall besteht weiterhin die Möglichkeit, sich vom Betriebsarzt mit einem Antigen-Schnelltest auf Covid-19 testen zu lassen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.

Wolford begegnet diesen Risiken mit systematischen Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz. So wird beispielsweise jeder neue Arbeitsplatz im Hinblick auf die Erhaltung der Gesundheit der MitarbeiterInnen evaluiert und auch neu bewertet, wenn sich die Arbeitsbedingungen wesentlich ändern. Beinahe-Unfälle werden systematisch gemeldet und dokumentiert und führen zu einer Neubewertung des Arbeitsplatzes. Zum Sicherheitsmanagementsystem von Wolford gehört auch eine jährliche Arbeitsplatzbegehung. In Bregenz wird zum Beispiel überprüft, ob die Hitzeentwicklung an den Arbeitsplätzen in der Formerei für die MitarbeiterInnen weiterhin erträglich ist oder ob die ergonomischen Anforderungen in der Verwaltung eingehalten werden. 

Sogenannte "Präventivkräfte" sorgen gemeinsam für die Sicherheit am Arbeitsplatz: In der Zentrale in Bregenz gibt es zwei ausgebildete Fachkräfte für Arbeitssicherheit, zehn Sicherheitsvertrauenspersonen, 32 Ersthelfer und eine Betriebsfeuerwehr mit integriertem First Responder Team. 

Zwei Betriebsärzte führen alle notwendigen Arbeitssicherheitsuntersuchungen durch und überwachen alle präventiven Gesundheitsmaßnahmen. Alle Mitarbeiter an den Produktionsstandorten werden laufend im Hinblick auf mögliche Unfallgefahren geschult. Auch die Anlagen und Maschinen werden regelmäßig auf die Einhaltung aller Sicherheitsstandards überprüft. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, alle eingesetzten Arbeitsmittel und Materialien kontinuierlich zu optimieren.

Wolford führt detaillierte Unfallstatistiken

Mit Hilfe der Unfallstatistik werden die Bereiche und Zusammenhänge, in denen sich Unfälle ereignen, systematisch analysiert und ausgewertet. Dementsprechend werden spezielle Präventionsmaßnahmen durchgeführt, z. B. spezielle Schulungen zur Verbesserung der Handhabung von Arbeitsmitteln oder zur Optimierung von Arbeitsabläufen. 

Der jeweilige handelsrechtliche Geschäftsführer ist für die Einhaltung aller gesetzlichen und internen Vorgaben verantwortlich. Der interne Arbeitsschutzausschuss tagt einmal jährlich und bespricht mögliche Maßnahmen zur Optimierung. Die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften wird in Österreich von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und der Arbeitsinspektion (übergeordnete staatliche Behörde zur Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zum Arbeitnehmerschutz) sowie der örtlichen Brandverhütungsstelle überwacht. 

Diversität und Chancengleichheit

Wolford ist überzeugt, dass vielfältige Teams eine höhere Innovationskraft und Effektivität haben und damit bessere Ergebnisse erzielen als homogen zusammengesetzte Arbeitsgruppen. In Managementteams führt Vielfalt auch zu einem fundierteren Entscheidungsprozess durch den Austausch unterschiedlicher Perspektiven und Argumente. 

Kulturelle Vielfalt hat zum Beispiel einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftserfolg eines international tätigen Unternehmens. Je näher beispielsweise die kulturelle Nähe des Wolford-Verkaufspersonals zu den jeweiligen lokalen Kunden ist, desto eher verstehen sie deren Bedürfnisse und desto eher erreichen sie eine hohe Kundenzufriedenheit. Je näher die Entwicklung an den Bedürfnissen der meist weiblichen Kundschaft ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass neue Produkte am Markt erfolgreich sein werden. Nicht zuletzt ist die von Wolford gelebte Chancengleichheit ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit. Davon profitiert auch die Arbeitgebermarke.

Vielfalt in Aktion bei Wolford

Zu einer vielfältigen Zusammensetzung der Belegschaft gehören nicht nur eine möglichst ausgewogene Vertretung der Geschlechter, sondern auch unterschiedliche Nationalitäten und eine ausgewogene Altersstruktur. In diesem Sinne wird das Thema "Vielfalt und Chancengleichheit" bei Wolford schon seit Jahrzehnten gelebt, auch ohne dass es ein ausformuliertes Diversity-Konzept im Unternehmen gibt. Das Vorstandsduo setzt sich aus einem männlichen und einem weiblichen Vorstandsmitglied zusammen. Dass Wolford in Sachen "Diversity" gut aufgestellt ist, bestätigt der BCG Gender Diversity Index Austria 2022, der das Geschlechterverhältnis in Vorstand und Aufsichtsrat der 50 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs analysiert - Wolford liegt nach wie vor unter den Top Ten, auf Platz 7, im Fünfjahresvergleich sogar auf Platz 2. Angesichts des primär auf Frauen ausgerichteten Produktangebots und des oft weiblichen Verkaufspersonals am Point of Sale ist auch der Frauenanteil auf Konzernebene mit über 80% überdurchschnittlich hoch. Vor diesem Hintergrund ist es Wolford auch ein besonderes Anliegen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern flexible Elternzeit- und Teilzeitmodelle anzubieten, damit sie Beruf und Familie optimal vereinbaren können. 

"Ohne Frauen läuft nichts" - unter diesem Motto nahmen 16 Wolford-Mitarbeiterinnen am Women's Run in Bregenz teil. Wie jedes Jahr geht es den vielen Teilnehmerinnen nicht nur um das Laufen, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen. Zusammenhalt, Mut, Anerkennung und Sichtbarkeit von Frauen - all das kann mit einer starken Gemeinschaft erreicht werden.

Insgesamt sind 48 Nationalitäten in der Wolford Gruppe vertreten. In der Wolford AG sind 29 Nationalitäten beschäftigt. Der Anteil der Nicht-Österreicher liegt hier bei rund 35%. Unter den Führungskräften sind sechs Nationalitäten vertreten. In den Vertriebsgesellschaften sind alle Altersgruppen zwischen 20 und 60 Jahren nahezu gleich stark vertreten. Am Produktionsstandort in Murska Sobota sind rund 42 % aller Beschäftigten Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. 



Mehr Details

Angaben nach § 243a (1) UGB

  1. die Zusammensetzung des Kapitals einschließlich der Aktien, die nicht auf einem geregelten Markt im Sinne des § 1 Z 2 Börsegesetz 2018 - BörseG 2018, BGBl. I Nr. 107/2017, gehandelt werden, sowie ggf. die Angabe der verschiedenen Aktiengattungen und zu jeder Aktiengattung die Angabe der mit dieser Gattung verbundenen Rechte und Pflichten sowie des Anteils dieser Gattung am Gesellschaftskapital;

Das Grundkapital der im Standard Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2022 EUR 32.251.924,80 und teilt sich auf in 6.719.151 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.


  1. alle Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, auch wenn sie in Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern enthalten sind, soweit sie dem Vorstand der Gesellschaft bekannt sind;

Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.


  1. direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die zumindest zehn von Hundert betragen;

Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden zum 31. Dezember 2022 folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Fosun Fashion Group Wisdom (Luxembourg) S.à r.l. hielt rund 58 %. Ralph Bartel hielt gut 28% der Anteile. Die Wolford AG verfügt zum 31. Dezember 2022 über 88.140 eigene Aktien (ohne Stimmrechte), dies entspricht rund 2 % vom Grundkapital. Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz.


  1. die Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten und eine Beschreibung dieser Rechte;

Dem Vorstand sind keine solchen Rechte bekannt


  1. die Art der Stimmrechtskontrolle bei einer Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer, wenn sie das Stimmrecht nicht unmittelbar ausüben;

Bei Wolford AG bestehen weder ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm noch ein System der Kapitalbeteiligung, bei dem ein Mitarbeiter das Stimmrecht für seine Anteile der Wolford AG nicht unmittelbar ausübt.


  1. die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und über die Änderung der Satzung der Gesellschaft;

Dem Vorstand sind keine solchen Rechte bzw Vereinbarungen bekannt


  1. die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen;

Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es existiert kein genehmigtes Kapital.


  1. alle bedeutenden Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist und die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen; ausgenommen hiervon sind Vereinbarungen, deren Bekanntmachung der Gesellschaft erheblich schaden würde, es sei denn, die Gesellschaft ist zur Bekanntgabe derartiger Informationen aufgrund anderer Rechtsvorschriften ausdrücklich verpflichtet;

Dem Vorstand sind keine bedeutenden Vereinbarungen mit „Change of Control" Klauseln bekannt.


  1. Bestand und wesentlicher Inhalt von Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Dem Vorstand sind keine diesbezüglichen Vereinbarungen bekannt.


Bregenz, 11. April 2023




Paul Kotrba

COO

Verantwortlich für Lieferkette und Produktion, Recht & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO


Silvia Azzali

CCO

Verantwortlich für Verkauf und Merchandising, Marketing, Finanzen, Personalwesen und Design




Erklärung des Vorstands der Wolford AG gemäß § 124 (1) Z 3 BörseG


Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. 

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Bregenz, am 11. April 2023




Paul Kotrba

COO

Verantwortlich für Lieferkette und Produktion, Recht & Compliance, Investor Relations, IT und Digital sowie PMO


Silvia Azzali

CCO

Verantwortlich für Verkauf und Merchandising, Marketing, Finanzen, Personalwesen und Design




Bestätigungsvermerk



Bericht zum Jahresabschluss


Prüfungsurteil


Wir haben den Jahresabschluss der


Wolford Aktiengesellschaft,

Bregenz,


bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.


Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Grundlage für das Prüfungsurteil


Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.


Sonstiger Sachverhalt


Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 14. Juni 2022 ein nicht modifiziertes Prüfungsurteil erteilt hat.


Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung


Wir verweisen auf die Erläuterungen im Anhang, Abschnitt II. Going Concern und wesentliche Unsicherheiten; sowie auf Abschnitt III. Erläuterungen zur Bilanz, negatives Eigenkapital, wo der Vorstand ausführt, dass die Wolford Aktiengesellschaft im zum 31. Dezember 2022 endenden Geschäftsjahr die in der Fortführungsprognose des Vorjahres enthaltenen Planungsannahmen nicht erreichen konnte. und ein negatives Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR -42.261 erzielt hat. Dies war insbesondere auf gestiegene Rohstoff- und Personalkosten, noch nicht wirksame Umstrukturierungsmaßnahmen und Logistikprobleme im Online Handel zurückzuführen. Der Vorstand führt weiters aus, dass im Geschäftsjahr 2022 weitere Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und umgesetzt wurden, deren Fokus auf Effizienzverbesserungen, Kosteneinsparungen und der Konzentration auf Kernprodukte und Wachstumsmärkte, begleitet von der Anhebung der Verkaufspreise, liegt. Das auf dieser Basis erstellte Budget 2023 zeigt ein positives EBIT. Weiters erläutert der Vorstand, dass zur Stärkung der Liquidität zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt wurde, und der Hauptgesellschafter erklärt hat, der Wolford AG und ihren Tochtergesellschaften die für die Fortführung der Geschäftstätigkeit erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wurde ein Teil der erhaltenen Gesellschafterdarlehen nachrangig gestellt. Auf Basis der beschriebenen Maßnahmen und vor dem Hintergrund der aktuellen Umsätze und Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023, kommt der Vorstand zu dem Ergebnis, dass der vorliegende Jahresabschluss unter Anwendung des Grundsatzes der Unternehmensfortführung aufzustellen ist. 


Wir weisen darauf hin, dass die Fortführung des Unternehmens maßgeblich von der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen, d.h. insbesondere von der Erreichung der geplanten Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen, die eine Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit unter Einbeziehung der liquiden Mittel aus der Kapitalerhöhung und der Unterstützungszusage des Gesellschafters ermöglichen, sowie von der Fähigkeit auftretende Budgetabweichungen durch entsprechende Gegenmaßnahmen zu kompensieren, abhängt. Die in den oben bezeichneten Abschnitten des Anhangs dargestellten Ereignisse und Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Wolford Aktiengesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen kann. Unser Prüfungsurteil ist im Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert. 


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Zusätzlich zu dem im Abschnitt Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung beschriebenen Sachverhalt wurden diese Sachverhalte im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.


Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar



Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt


Im Jahresabschluss der Wolford Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2022 sind Anteile an verbundenen Unternehmen (MEUR 13,6) sowie Ausleihungen (MEUR 8,3) und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (MEUR 23,7) ausgewiesen.


Die Posten sind hinsichtlich der Werthaltigkeit mit einem besonderen Risiko behaftet. Diese Beurteilung ergibt sich insbesondere aus der Fähigkeit der Unternehmen Erträge bzw. Cashflows zu erwirtschaften, welche die Buchwerte decken bzw. für eine Rückzahlung zur Verfügung zu stehen. Die Cashfllow-Schätzungen beinhalten Annahmen, die von zukünftigen Markt- und Wirtschaftsentwicklungen abhängen und die Schwankungen unterworfen sein können. Insbesondere das aktuelle makroökonomische Umfeld verstärkt diesen Effekt. Die Schätzungen und Annahmen sind aus prüferischer Sicht von besonderer Relevanz. Die Beurteilung der Werthaltigkeit dieser Buchwerte setzt also auch auf wesentlichen Annahmen über die Planzahlen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter zur Beurteilung, ob eine Wertminderung zum Geschäftsjahresende vorliegt, auf. Gleichzeitig ist die aktuelle Situation der jeweiligen Gesellschaft (Eigenkapital, Liquiditätsstatus, Jahresergebnis) ebenfalls von besonderer Bedeutung.


Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben:


Unsere Prüfungshandlungen zur Adressierung dieses Risikos haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:



Verweis auf zugehörige Angaben im Jahresabschluss


Die Angaben der Gesellschaft zur Bilanzierung von Finanzanlagen und Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände finden sich im Anhang im Abschnitt I. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze; III. Erläuterungen zur Bilanz sowie V. Ergänzende Angaben.


Sonstige Informationen


Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.


Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.


Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.


Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.


Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.


Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.


Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses


Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.


Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.


Darüber hinaus gilt:  



Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.


Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.


Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.


Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen


Bericht zum Lagebericht


Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.  


Urteil  

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. 


Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.


Ergänzung

Hinsichtlich der wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung verweisen wir auf den Abschnitt Ergebnis und Bilanzanalyse des Lageberichts, der die Analyse der Lage der Gesellschaft beschreibt. Weiters verweisen wir auf den Abschnitt Ausblick und Ziele, der auf die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft eingeht und die Ausführungen zum Liquiditätsrisiko und zum Risiko der Unternehmensfortführung im Lagebericht.


Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO


Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Juli 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. Dezember 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 2022 Abschlussprüfer.


Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. 


Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.




Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer


Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr MMag Christoph Zimmel. 


Wien, am 11. April 2023


Grant Thornton Austria GmbH 

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft





MMag Christoph ZIMMEL eh


ppa Mag Lukas GLATTAUER eh

Wirtschaftsprüfer


Wirtschaftsprüfer



Kontakt & Impressum


MEDIENINHABER (VERLEGER):

Wolford AG

Wolfordstraße 1

6900 Bregenz

Österreich

Verantwortlich für den Inhalt:

Vorstand der Wolford AG

Ihre Ansprechpartnerin für Investor Relations:

Paul Kotrba

Chief Operating Officer

+43 5574 690-1605

paul.kotrba@wolford.com

company.wolford.com

Konzept, Texte, Design:

berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg

Fotos:

Dusko Dragas, Francesco Marongiu, Federico Floriani, Rafael Pavarotti, Nadia Lee Cohen, Julien Martinez Lecler

Hinweis:

Im Sinne einer flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezifischen Formulierungen als neutral zu verstehen. Weibliche, männliche als auch genderqueere Personen werden gleichermaßen angesprochen.

Der Jahresfinanzbericht kann in deutscher und englischer Sprache im Internet unter company.wolford.com abgerufen werden.

DISCLAIMER

Dieser Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und alle Daten wurden überprüft. Dennoch können Rundungs-, Satz- oder Druckfehler nicht ausgeschlossen werden. Dieser Geschäftsbericht wird auch in Englisch erstellt, verbindlich ist jedoch nur der deutsche Text. Bestimmte Aussagen in diesem Geschäftsbericht sind zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die Ansichten und Erwartungen des Vorstands wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Wolford AG ist nicht verpflichtet, Ergebnisse aus Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, es sei denn, dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.